ghost cagua whip

Nach rund fünf Monaten ist es wieder einmal Zeit Bilanz zu ziehen für unser Ghost Cagua 6590 Dauertestbike.
Die zuletzt verbauten Mavic Crossmax Enduro Laufräder schlagen sich bislang durchaus gut. Hat man sich erst einmal an den am Hinterrad verbauten Semislick gewöhnt und gelernt dessen Grenzbereich einzuschätzen, fährt man den Laufradsatz mit viel Freude. Vorausgesetzt es ist vorwiegend trocken, denn bei zähem Schlamm setzt das niedere Profil des Roam XL schnell zu, wodurch der Reifen zu einer schmierigen Rutschpartie wird.
Wer einen “do-it-all” tauglichen Reifen für jede Bodengegebenheit sucht, wird sich hier am Hinterrad nach einer anderen Alternative umschauen müssen.
Trotz diverser Ein- und Durchschläge hatten wir mit dem Laufradsatz erfreulicher Weise bisher keine Pannen oder Platten.

Ghost Cagua Gabel
Unser Dauertest Ghost mit der von Werk aus verbauten FOX 34 Talas 650B CTD FIT Kashima mit 160mm Federweg

Die serienmäßig verbaute FOX 34 Talas 650B CTD FIT ist inzwischen zu einem echten Problemfall geworden. Schon anfangs recht unsensibel gewesen, verschlimmerte sich der Zustand der Gabel inzwischen dahingehend, dass von einem intakten Ansprechverhalten nur noch geringfügig die Rede sein kann. Ruppig und hakelig an der Front, geht es inzwischen vor allem in hartem Terrain darum, den Lenker mehr denn je festzuhalten. Die Gabel fängt bei Highspeed an zu springen, wodurch wertvoller Grip verloren geht und der Fahrkomfort leidet.
Das Talas-System von 2013 ist mit seiner Absenkfunktion prinzipiell gut gedacht, doch in der Praxis birgt die damit verbundene Bauweise zu viele Tücken in puncto Performance. Wohlwissend darum hat FOX für 2014 das Talas-System überarbeitet, wodurch die Sensibilität eines Float-Modells erreicht werden soll. Vorweg kann man sagen, dass dies auch gelungen ist, da wir bereits die Möglichkeit hatten, die 2014er Modelle zu fahren.

ghost cagua drop
Der ultimative Laufradtest? 5m weit und 4m tief, hier empfiehlt es sich jedenfalls den Lenker gut festzuhalten.

Wenig zimperlich waren wir bislang im Umgang mit dem Ghost und haben dem Rad sicher viel abverlangt. Dennoch hat sich das Cagua bis dato mehr als gut geschlagen. Soll heißen, dass die Lager trotz viel Dreck und Fahren unter widrigen Bedingungen noch immer absolut spielfrei und zuverlässig am Hinterbau ihren Job verrichten.
Der Fox Float CTD XV Dämpfer schluckt Schläge sensibel wie am ersten Tag und lässt sich als durchaus sorgenfrei bezeichnen.
Die Matte Lackierung mit der robusten Pulverbeschichtung ist ein gelungenes Unterfangen, um die zehrenden Spuren von Sand, Erde und Steinen auch nach langer Zeit zu kaschieren, ohne, dass das Erscheinungsbild getrübt wird.
Das Cagua ist sowohl am Boden, als auch in der Luft gleichermaßen in seinem Element und somit ein Rad, dem man durchweg spassige Fahreigenschaften attestieren darf. Die Geometrie bietet Wohlfühlcharakter und vermittelt in jeder Situation ein ausbalanciertes Gefühl.

enduro1

Mit 14,3kg ist unser Testrad zwar kein Leichtgewicht, aber dafür ist es durchgehend robust. Einmal in Fahrt gebracht, lässt sich das Cagua dann agressiv durch jede Kurve manövrieren und marschiert wohlwollend nach vorn. Einen guten Beweis dafür lieferten meine Fahrten auf der Downhillstrecke am Weißenstein in Heidelberg.

Hier geht es zum vorherigen Bericht # 02

Fotos: Drakeimages.de, Robin Schmitt
Text: Daniel Häberle


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