ENDURO Dauertest | First Look: Das BMC Speedfox SF01 von Karl
BMC steht für hochwertige Bikes aus dem Land, in dem man sich gerne mit “Wer hat’s erfunden?” rühmt. Für das Speedfox verspricht BMC nicht weniger, als das “ultimative Multitool, das deine kühnsten Träume zum Leben erweckt”. Die Messlatte wird genauso hoch angelegt wie der Preis.
Für knapp 6000 Euro erhält man ein Bike mit SRAM XX1 Ausstattung, DT Swiss XM1501 Spline -Laufrädern und Fox Fahrwerk. Der erste Eindruck überzeugt, edel dezente Optik, perfekte Verarbeitung und beste Ausstattung unterstreichen den Anspruch von BMC. Das Gewicht des 130 mm Trailbikes liegt bei Rahmen Größe “L” deutlich unter 12 KG und verspricht somit auch Bergauf viel Spaß.
Das Design des Bikes spricht vor allem die Puristen unter uns an. Der seidenmatte Glanz der Kohlefasern mit der schlichten Beschriftung zeugen von Understandment. Die Federelemente mit der golden schimmernden Kashima- Beschichtung sollen nicht nur für optimales Ansprechverhalten sorgen, sondern auch für den Glamourfaktor. Innenverlegte Züge und das technisch zurückhaltende Design der Schwingenkonstruktion zeugen von Handwerkskunst und hinterlassen ein aufgeräumtes, wohlgestaltetes Bild.
Das Cockpit bestehend aus einem 70mm Vorbau und 720mm Carbonlenker stammt aus der Hauswerkstatt von BMC und soll trotz des vergleichsweise flachen Lenkwinkels für ein direktes Lenkverhalten sorgen.
Vielfach bewährt ist die Komination aus Fizik Tundra Sattel und der versenkbaren RockShox Reverb Stealth Sattelstütze, die auch am Speedfox ihre Dienste verrichten.
Sowohl die Fox Float 32 Factory Gabel als auch der Dämpfer lassen sich leicht während der Fahrt über die Wählhebel auf die drei Betriebsmodi einstellen. Im Climb Mode sind die Federelemente blockiert, so dass wirklich jedes Watt in Vortrieb umgesetzt wird. Der Trail Mode stellt schon fast den gesamten Federweg bereit, verhindert aber über die zusätzliche Druckstufendämpfung, das Wippen des Hinterbaus bei intensivem Treten. Wenn man sich dann in die Abfahrt stürzt, stellt der Descend Mode den vollen Federweg mit besonders feinfühligem Ansprechverhalten zur Verfügung.
Dass man an dem Bike Laufräder vom DT Swiss findet, verwundert wohl niemanden. Die 29er Laufräder in Verbindung mit den 130mm Federweg versprechen auch in gröberem Terrain ausreichend Reserven. Ob sich allerdings die leichten XM1501 Spline im Dauertest beweisen können, wird sich zeigen. Die Laufräder sind an Federgabel und Hinterbau mit Schnellspann-Steckachsen montiert. Für Grip sollen eine Kombination von Contis MountainKing an der Front und XKing am Heck sorgen, jeweils in der Protection Variante mit 2,2 Zoll Breite.
Ein kleiner Wermutstropfen ist in meinen Augen, die XO Bremse von Sram passt nicht ganz in das Bild, dass sonst ausschließlich von Premium Produkten geprägt ist.
Geplante Anpassungen:
Das Speedfox ist genauso verlockend wie die Schweizer Schokolade zum Kaffee, da passt alles, wie es ist. Lediglich die Sitzposition ist mir zu kompakt. Um auf steilen Uphills genug Druck auf dem Vorderrad zu haben, werde ich wahrscheinlich den 70mm Vorbau gegen eine 90mm Variante tauschen.
Zum Tester:
Der Tester Karl Kaffenberger ist der Inhaber des gleichnamigen Architekturbüros in Erbach im Odenwald. Neben dem ausgefüllten Arbeitsalltag versucht er so viel Zeit wie möglich auf dem Bike zu verbringen. Im Wald wird er von Trail-Dog Louis und seiner Freundin Natalie begleitet, die wie er, für das Zwillingscraft Team am Mountainbike Renngeschehen teilnimmt. Die Hometrails im Odenwald, an der Bergstaße und im angrenzten Bayern haben schon sehr viel zu bieten, auch der Bikepark Beerfelden ist direkt um die Ecke. Neue Herausforderungen auf zwei Rädern suchen die drei aber auch bei den europäischen Nachbarn.
Karl blickt auf 25 Jahre Mountainbike Erfahrung zurück. Vor 20 Jahren ist er seine ersten Cross-Country Rennen gefahren und ist nach wie vor aktiv. Neben den Cross-Country Rennen bestreitet er auch einige Marathon Veranstaltungen. Mit 190cm Größe gehört er zu den großen Fahrern und hat dementsprechend ein besonderes Augenmerk auf das Handling großer Rahmen und die Haltbarkeit der Parts.
Weitere Informationen unter bmc-switzerland.com.
Text: Karl Kaffenberger Fotos: Klaus Kneist
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