5 Tipps für euer nächstes Enduro Rennen
Habt ihr bei eurem letzten Endurorennen auch geglaubt, ihr hättet an alles gedacht – und seid dann doch enttäuscht wieder heimgefahren? Mit ein bisschen Planung könnt ihr viele Fehler vermeiden und ein paar Plätze gutmachen. Hier kommen 5 Tipps, wie ihr beim nächsten Rennen die Nase vorn habt.
Schaut euch die Infos zum Event an
Vor einem Rennwochenende ein paar Infos zu sammeln, ist immer eine gute Idee, und es gibt diverse Faktoren, die man dabei berücksichtigen sollte. Checkt den Streckenverlauf, denn das kann für eure Vorbereitung einen großen Unterschied machen. Es hat keinen Sinn, einen Riesenrucksack mit 3 l Flüssigkeit, Werkzeug und Energie-Gels mitzunehmen, wenn ihr eine kleine Runde fahrt und nach jeder Stage wieder an eurem Auto vorbeikommt. Achtet also bei Equipment und Gepäck darauf, dass es zur Art und Länge der Strecke passt. Es fährt sich viel leichter ohne großen Rucksack, wenn ihr alle nicht so entscheidenden Dinge auch während des Rennens aus dem Auto holen könnt.
Checkt immer die Wettervorhersage
Das ist nicht ganz so einfach: Zwar ist es mit den ganzen Apps kein Problem mehr, eine Wettervorhersage zu kriegen, doch die sind nicht immer genau, da das Wetter sich ja bekanntlich spontan umentscheiden kann. Je kürzer vor dem Event ihr nachschaut, desto größer die Chance, dass ihr wisst, wie es beim Rennen wirklich aussieht. Wenn es also wahrscheinlich ist, dass es gießt wie aus Kübeln, dann ist es sinnvoll, vor dem Rennen einen Satz Schlammreifen zu montieren. Vielleicht ist es aber auch die Art von Gelände, auf dem man immer Trailreifen fahren kann oder auf dem man hinten sogar einen DH-Reifen mit verstärkter Seitenwand braucht. Hier sind lokale Foren eine große Hilfe bei der Planung.
Was sollte man beim Rennen dabeihaben?
Die Antwort auf diese Frage hängt weitgehend vom Wetter ab. Unsere Empfehlung lautet: Packt alles, was ihr habt, ins Auto! Wenn noch Platz für Extra-Zeug für trockenes wie auch nasses Wetter ist, schadet das sicher nicht. Denkt an Murphy’s Law, in diesem Fall etwa so: Wenn ihr das Regenzeug dabei habt, regnet es nicht. Wenn ihr es zu Hause lasst, wird es ganz sicher schütten. Lest vorher nach, wie die Regeln des Veranstalters für Helme sind, Halbschalen oder Fullface? Und ob ihr sowas wie Ellenbogen- oder Rückenprotektoren braucht, es gibt nichts Schlimmeres, als beim Rennen ein Teil kaufen zu müssen, das ihr zu Hause im Keller habt! Und noch ein wichtiger Tipp in Sachen Equipment: Macht euch zu Hause eine Checkliste für alles, was ihr mitnehmen müsst – sehr simpel, sehr effektiv.
Kommen wir zu den Brillen. Eine saubere, trockene Brille oder kratzerfreie Goggles sind mitunter ihr Eigengewicht in Gold wert. Wir empfehlen euch, ein kleines Mikrofasertuch zum Trocknen/Reinigen dabeizuhaben, aber in einer wasserdichten Tasche. Ansonsten saugt es sich voll und ihr habt bloß einen nutzlosen, klatschnassen Lumpen dabei.
Bereitet euer Bike auf das Rennen vor
Neben den Reifen gibt es noch andere Möglichkeiten, euer Bike auf das Event vorzubereiten. Mithilfe von Social Media und Foren könnt ihr euch über die Stages und die Strecke informieren. Bei vielen Rennen ist das Terrain auf allen Stages ähnlich, und dann lohnt es sich wirklich, herauszufinden, wie verblockt die Trails sind, wie es mit großen Drops und Sprüngen aussieht, wie lange ihr sprinten werdet, usw. Wenn ihr genug solcher Infos zusammenbekommt, könnt ihr schon vorab ein passendes Fahrwerkssetup vornehmen. Vielleicht wisst ihr vorher, dass die Trails schnell und steil sein werden, oder langsam und eng – bei manchen Bikes lässt sich der Lenkwinkel mithilfe von Flipchips verändern. Solche Dinge könnt ihr, ebenso wie den Reifendruck, schon vorher anpassen.
Geist und Körper
Immer reden wir von Gels, Flüssigkeit und Trailsnacks, die euch unterwegs Energie geben sollen. Aber ganz ehrlich, das ist bloß eine Zugabe zu dem, was ihr eurem Verdauungssystem in den Tagen vor dem Rennen zugeführt habt. Egal wie viel Flüssigkeit ihr während des Rennens trinkt – damit könnt ihr niemals ausgleichen, wenn ihr euch zwei Tage davor nur Kaffee und Fast Food reingezogen habt. Ihr müsst schon Tage vor dem Event an eure Flüssigkeitszufuhr denken. Bringt euren Körper auf den bestmöglichen Stand, indem ihr viel trinkt und gesundes Essen zu euch nehmt, und das schon mehrere Tage bevor ihr ihn diesem Stresstest unterzieht. Das macht wirklich einen Unterschied!
Zu guter Letzt ist der Gemütszustand immens wichtig für die Performance von Racern. Ihr könnt fittere, stärkere und versiertere Fahrer als je zuvor in eurem Leben sein, doch wenn ihr mit einer negativen inneren Haltung an das Rennen rangeht, habt ihr von Anfang an verloren. Das ist manchmal der schwierigste Kampf, aber es gibt Tricks, die helfen. Das kann z. B. so etwas sein wie zehn tiefe Atemzüge zu nehmen, um an der Startlinie eure Nerven zu beruhigen. Oder ihr denkt an die Streckenteile, mit denen ihr vielleicht Probleme habt, und anstatt euch vorzustellen, wie ihr stürzt oder es vermasselt, malt ihr euch aus, wie ihr sie völlig cool und souverän meistert.
Wie es bei einem Rennen für euch läuft, kann wirklich ein Glücksspiel sein. Wir haben alle gute und schlechte Tage auf dem Bike, und uns alle kann an der Startlinie dieses nervöse Gefühl überkommen, null Energie zu haben. Wie oft habt ihr nach einer gezeiteten Runde gedacht: „Verdammt, im Training war ich viel schneller!“ Das ist manchmal einfach so beim Racing. Doch wenn ihr bei einem Event auftaucht und euch schon gut vorbereitet fühlt – was euer Bike, eure Ausrüstung, euren Körper und euren Geist betrifft – dann kann euer Selbstvertrauen nur steigen. Und wenn ihr Spaß beim Fahren habt, führt das zu einem entspannteren, flüssigeren Fahrstil und hoffentlich, nur hoffentlich: zu besseren Ergebnissen!
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Text: Fotos: Trev Worsey