10 Tipps für einen erfolgreichen Alpencross

Einmal mit dem Rad quer über die Alpen fahren – das ist ein Ziel, das sich jedes Jahr Tausende Biker setzen. Damit das Abenteuer nicht nur gelingt, sondern zu einem unvergesslichen Erlebnis wird, gibt es hier 10 Tipps für euren ersten Alpencross.

Seit Jahrtausenden zieht es die Menschen über die Alpen. Der erste erfolgreiche Alpencross wurde schon im Jahre 218 v. Chr. von Hannibal mit seinem Heer und 37 Kriegselefanten absolviert. Ganz so beschwerlich wie damals ist es heute bei Weitem nicht mehr. Dennoch gilt es, einige Punkte zu beachten. Mirja und Andi vom Tourveranstalter Alpenevent haben schon Tausende Biker über die Alpen begleitet und verraten hier ihre 10 wichtigsten Tipps!

Wählt lieber eine Alpencross-Strecke, die zu leicht ist, als eine zu ehrgeizige

Die Besonderheit eines Alpencross ist unter anderem die hohe körperliche Belastung über mehrere Tage. Damit euch am dritten Tag nicht die Puste ausgeht, solltet ihr die Tour lieber etwas leichter als zu schwer wählen. Schließlich wollt ihr unterwegs die Aussicht genießen und nicht komplett verausgabt in die Abfahrten starten.

Checkt eure Bikes und euer Material vor der Transalp

Abgefahrene Reifen, eine verschlissene Kette oder heruntergerockte Bremsbeläge haben bei einem Alpencross nichts zu suchen. Checkt eure Bikes rechtzeitig vor dem Start sorgfältig oder lasst sie von einem Fachhändler durchsehen. Optimal gewartet steht einer guten Tour nichts im Weg. Auch das sonstige Material sollte geprüft werden: Eine Luftpumpe mit kaputter Dichtung kann man direkt zu Hause lassen.

Verwendet nur vertrautes Material, keine Experimente auf Tour!

Wenn man mehrere Stunden täglich auf seinem Bike sitzt, sollte man sich dort auch wohlfühlen. Verwendet daher speziell bei den Kontaktpunkten nur vertrautes Material. Ein neuer Sattel oder ungewohnte Griffe können eine Tour zur echten Tortur werden lassen.

Denkt an Ersatzteile

Auf einem Alpencross müsst ihr nicht eure komplette Werkstatt mit euch herumschleppen. Einige wenige Ersatzteile sind jedoch absolut sinnvoll. Mit Kabelbindern und Gaffa-Tape hat schon MacGyver grandiose Dinge geschafft. Ein Kettenschloss, Ersatzschaltauge, selbstklebende Flicken, ein Schlauch, Schaltzug, zwei Satz Bremsbeläge und zwei Ersatzspeichen brauchen kaum Platz, können euch aber so manche lästige Schiebe-Einlage ersparen. In Kürze präsentieren wir euch eine umfangreiche Packliste mit allen wichtigen Details.

Verlasst euch nicht nur auf das GPS, Karten sind Pflicht und machen bei der Planung Spaß!

Akku leer, Tour vorbei! Damit dieser Worst Case nicht eintritt, solltet ihr euch die Route vorher schon auf einer Karte ansehen und diese auch im Rucksack mit dabei haben. GPS-Tracks sind klasse zur Orientierung, können euch aber auch ins Niemandsland navigieren. Außerdem solltet ihr immer eine Ausweichroute auf Lager haben, falls eine Strecke einmal wegen zu viel Schnee oder wegen Erdrutschen nicht fahrbar ist.

Organisiert Übernachtungen, Rückshuttle etc. im Vorfeld

Wer die Nächte in Hotels und Hütten verbringen möchte, sollte sich rechtzeitig um die Reservierungen kümmern. So muss man sich auf Tour keine Gedanken um die Übernachtung machen. Den Rücktransport erledigt man entweder mit der Bahn oder mit einem speziellen Shuttleanbieter. Auch diesen Transport sollte man bereits vorher organisieren.

Nehmt Kleidung für jede Wetterlage mit, in den Alpen gibt es schnelle, heftige Wetterumschwünge!

Rechnet bei den Wetterprognosen immer mit pessimistischen Aussichten, was eureKleidung betrifft: Eben scheint noch die Sonne und nur wenige Minuten später ist der Himmel komplett von schwarzen Regenwolken verhangen. Wetterwechsel kommen häufig schnell und überraschend. Eine hochwertige Regenjacke ist daher ebenso Pflicht wie Sonnencreme und leichte Trikots.

Packt nicht zu viel ein, der Rucksack sollte 8 kg nicht überschreiten. Trainiert mit Rucksack!

Ein schwerer Rucksack drückt bei langen Anstiegen nicht nur mächtig auf den Rücken, sondern oft auch auf die Stimmung. Packt daher bedacht und sprecht euch mit möglichen Mitfahrern ab. Ihr benötigt auf Tour keine drei Dämpferpumpen – eine reicht und spart Gewicht. Um sich an das Gewicht des Rucksacks zu gewöhnen, solltet ihr in den Wochen vorher bereits einige längere Tagestouren mit dem Gewicht absolvieren. So vermeidet ihr Rückenschmerzen und wisst, wie es sich mit dem Rucksack auf dem Trail fährt. Generell gilt: Je leichter der Rucksack, umso höher der Fahrspaß!

Ein belegtes Brot statt Gel und Energieriegel

Auf Tour solltet ihr euch nicht nur von Energieriegeln und Gels ernähren. Genießt das leckere Essen auf den Hütten, greift zu einer Banane oder einem belegten Brot. Das schont den Magen und schmeckt obendrein viel besser. Dennoch solltet ihr für einen echten Hungerast immer ein paar Gels oder Riegel im Rucksack mit dabei haben. Sie liefern massig Energie in komprimierter Form.

Geht das Training und die Tour gelassen und mit Spaß an – ihr habt Urlaub!

Ein Alpencross ist kein Rennen! Nehmt euch Zeit, die Landschaft, das Essen und die Trails zu genießen. Je besser ihr vorbereitet seid, desto entspannter wird die Tour. Der Alpencross ist trotz der ganzen Anstrengung immer noch euer Urlaub – also genießt ihn!

Wenn ihr jetzt auch richtig Lust auf einen Alpencross bekommen habt, findet ihr auf der Website von Mirja und Andi unzählige Touren und Angebote. Wenn ihr mehr über die beiden erfahren wollt, lest unser Interview.

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Text & Fotos: Christoph Bayer & Andi Beger