Seit seiner Einführung vor einigen Jahren begeistert das Ibis Mojo durch sein eigenständiges, edles und formschönes Design. Nachdem die Geometrie über die Zeit nun etwas in die Jahre gekommen war, haben die Amerikaner das Rad komplett überarbeitet und präsentieren nun ein völlig neues Bike im bekannten Look – das Ibis Mojo HD3. Wir haben uns die dritte Generation des Klassikers einmal genauer angesehen und einer Testrunde unterzogen. Unseren ersten Fahreindruck und alle Details zum Bike erfahrt ihr hier.

Auf den ersten Blick zu erkennen: Das Ibis Mojo
Das neue Ibis Mojo HD3 steht auf 27,5″-Laufrädern, verfügt über 150 mm Federweg am Heck und wiegt im hier zu sehenden Aufbau 12,8 kg

Bereits seit Juli waren die Ibis-Teamfahrer, speziell Anne Caroline Chausson, auf dem neuen Mojo HD3 bei Rennen der Enduro World Series am Start. Beim letzten Rennen der Saison in Finale Ligure/Italien konnten wir dann bei einem Bike Check einen ersten Blick auf das neue Rad werfen. Finale Informationen waren bis zum heutigen Tag jedoch noch geheim.

Das Bike

Das Beste vorweg: Das neue Mojo HD3 sieht noch immer aus wie ein Ibis. So begeistert auch die dritte Generation mit eleganter Formsprache, edlem Design und dem DW-Link Hinterbausystem. Jedoch wurde das Rad komplett neu entwickelt und verfügt nun über eine modernere Geometrie sowie alle aktuell gängigen Standards. Hierzu zählt neben den innenverlegten Zügen und einer Stealth-Sattelstütze auch eine schicke Direkt-Montage-Möglichkeit für Umwerfer, die im Bedarfsfall demontiert werden kann.

Herzstück des Rades ist das DW-Link genannte Hinterbausystem.
Herzstück des Rads ist das DW-Link genannte Hinterbausystem

Das Fahrwerk

Das neue Ibis Mojo HD3 verfügt über 150 mm Federweg am Heck, die über den von Dave Weagle entwickelten DW-Link angelenkt werden. Bei diesem Konzept ist der Drehpunkt des Hinterbaus konzentrisch, also direkt auf der Hinterradachse, wodurch Antriebseinflüsse und das Verhärten des Hinterbaus beim Bremsen minimiert werden sollen. Gleichzeitig soll das Fahrwerk, dank einer ausgeklügelten Kinematik feinfühlig auf kleine Schläge ansprechen, gutes Feedback vom Untergrund vermitteln und Durchschläge effektiv verhindern.

Bei unserem Testrad kamen am Heck der neue Cane Creek Double Barrel Air Inline-Dämpfer sowie eine FOX 36 Float-Federgabel mit 160 mm Federweg zum Einsatz. Bei den Serierädern stehen außerdem noch eine RockShox Pike-Federgabel mit 150 mm Federweg sowie ein FOX Float CTD-Dämpfer zur Auswahl.

Der Cane Creek DB Inline-Dämpfer ermöglicht es den Hinterbau exakt an die persönlichen Bedürfnisse abzustimmen.
Der Cane Creek DB Inline-Dämpfer ermöglicht es, den Hinterbau exakt auf die persönlichen Bedürfnisse abzustimmen.
Auch die Fox 36 lässt sich dank High- und Lowspeed-Druckstufe, Zugstufe und Spacer in der Luftkammer komplett an die Bedürfnisse des Fahrers anpassen.
Auch die FOX 36 lässt sich dank High- und Lowspeed-Druckstufe, Zugstufe und Spacer in der Luftkammer komplett an die Bedürfnisse des Fahrers anpassen.

Die Geometrie

Länger und flacher ist es geworden, das neue Ibis Mojo HD3 – eine Entwicklung, zur Zeit bei nahezu jedem Rad zu beobachten ist. Jedoch ist die Geometrie hier bei weitem nicht so extrem wie die von manch anderem Konkurrenten. Ibis spendierte dem Rad ein in jeder Rahmengröße 2 cm längeres Oberrohr sowie einen flacheren Lenkwinkel und kürzere Kettenstreben. Mit einem Reach von 431 mm in 18,5″ ist das Rad jedoch nach wie vor als eher kurz zu bewerten. Auch der Lenkwinkel ist mit 66,6° (160 mm Federgabel) eher steil.

Hier die Geometrie im Überblick: (mit 160 Federgabel)

Größe 14,5″ 16,5″ 18,5″ 20,5″
Kettenstreben 430mm 430mm 430mm 430mm
Lenkwinkel 66,6° 66,6° 66,6° 66,6°
Sitzwinkel 73,6° 73,6° 73,6° 73,6°
Tretlagerhöhe 344mm 344mm 344mm 344mm
Sitzrohrlänge 368mm 419mm 470mm 521mm
Reach 411mm 414mm 431mm 446mm
Stack 580mm 599mm 610mm 624mm
Radstand 1135mm 1146mm 1168mm 1189mm

Die Ausstattung

Das Ibis Mojo HD3 wird in insgesamt acht Austattungsvarianten verfügbar sein. Diese resultieren aus vier verschiedenen Basisaustattungen (Shimano XT, SRAM X01, SRAM XX1 und Shimano XTR), die zusätzlich noch in einer WERX-Version, mit einem hochwertigen Fahrwerk und Laufrädern (Fox 36, DB-Inline und IBIS 741 Carbon-Laufräder) erhältlich sind. Die Preise variieren je nach Modell zwischen 6.000 $ (XT-Austattung) und 9.200 $ (Shimano XTR WERX). Bei allen Basis-Ausstattungen kommen hochwertige ZTR Flow-Felgen und Shimano Bremsen zum Einsatz.

Hier ein Überblick über die Preise der Ausstattungspakete:

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Die Ausstattung unseres Testbikes ist noch nicht final, entspricht aber in großen Teilen der SRAM X01 Ausstattungsvariante.

Die Befestigungspunkte für den Umwerfer sitzen unterhalb der oberen Wippe und sind in der Seitenansicht nicht zu erkennen
Die Befestigungspunkte für den Umwerfer sitzen unterhalb der oberen Wippe und sind in der Seitenansicht nicht zu erkennen
Ibis setzt auf Race Face Turbine Kurbeln in Kombination mit einem SRAM X01 Antrieb
Ibis setzt auf Race Face Turbine-Kurbeln in Kombination mit einem SRAM X01-Antrieb
Bei den Bremsen setzt Ibis bei sämtlichen Ausstattungsvarianten auf Modelle aus dem Hause Shimano
Bei den Bremsen vertraut Ibis bei sämtlichen Ausstattungsvarianten auf Modelle aus dem Hause Shimano
Breit, leicht und stabil, ZTR Flow Felgen zählen zu den beliebtesten auf dem Markt.
Die ZTR Flow-Felgen zählen zu den beliebtesten auf dem Markt und das aus gutem Grund: Sie sind leicht, breit und stabil.

Unser erster Fahreindruck

Bisher hatten wir noch nicht die Möglichkeit das Rad ausgiebig zu testen, möchten euch hier aber einen ersten Fahreindruck nicht vorenthalten. Nimmt ein 180 cm großer Fahrer auf dem Modell in Größe 18.5″ Platz, ist die Sitzposition zentral und kompakt, aber keineswegs gedrungen. In der Ebene und beim Uphill überzeugt das Rad mit seinem sehr antriebsneutralen Hinterbau. Ein Wippen ist auch ohne den zugeschalteten Climb-Switch des DB Inline-Dämpfers nur schwer zu provozieren und so bleibt dieser ungenutzt. Auch im steilen Gelände hielt die Front stets Bodenkontakt, allerdings war der Sattel auch weit nach vorne geschoben habe.

Das neue Ibis Mojo musste sich nicht nur auf den anspruchsvollen Trails in Latsch (Südtirol) sondern auch auf Christophs Hometrails in Garmisch Partenkirchen beweisen.
Das neue Ibis Mojo musste sich nicht nur auf den anspruchsvollen Trails in Latsch (Südtirol), sondern auch auf Christophs Hometrails in Garmisch-Partenkirchen beweisen.

In der Abfahrt schluckt das Fahrwerk sämtliche Unebenheiten sauber weg. Während die Federgabel noch über einige Federwegs-Reserven verfügt, gibt der Hinterbau selbigen willig frei ohne wegzusacken oder durchzuschlagen. Dank des 66,6°-Lenkwinkels und der kurzen Kettenstreben ist das Rad ein wahrer Kurven-Killer und lässt sich sehr präzise und spielerisch navigieren. Jedoch ist es auch der steile Lenkwinkel in Kombination mit dem kurzen Radstand, der das Ibis Mojo HD3 auf schnellen und ruppigen Passagen etwas nervös werden lässt.

Fazit

Das Ibis Mojo HD3 ist nicht nur optisch ein echter Leckerbissen, es sorgt auch für mächtig Fahrspaß auf dem Trail. Wer ein agiles Rad mit sehr guten Klettereigenschaften im edlen Design sucht, wird mit dem neusten Spross der Amerikaner sicher glücklich. Racer hingegen werden sich eine noch flachere und längere Geometrie wünschen.

Für weitere Informationen besucht: www.ibiscycles.com

Text & Bilder: Christoph Bayer


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