Unser Ziel bei diesem Test war es, das beste Endurobike 2015 zu finden. Jedoch stellten wir uns die Frage: Wie viele von uns fahren mit ihren Endurobikes wirklich Rennen? Sogar die, die es machen, verbringen letzen Endes mehr Zeit damit, Touren mit den Kumpels zu fahren,als tatsächlich auf Rennstrecken den Sekunden hinterherzujagen. Warum stellt man bei Tests also oft die Frage: “Wie schnell ist das Rad?” Macht es überhaupt Sinn, Enduro-Rennmaschinen zu kaufen, wenn wir dann überhaupt keine Rennen damit fahren?

Die Testbikes, darunter einige der besten und edlesten derzeit erhältlichen Räder.
Die Testbikes, darunter einige der besten und edlesten derzeit erhältlichen Räder.

Im Grunde sind wir alle auf der Suche nach einem Rad, mit dem wir alles machen können: Mit ein den Kumpels Vollgas auf der Downhillstrecke geben, hin und wieder an einem Enduro-Rennen teilnehmen und am Wochenende eine große Tour fahren. Dabei geht es meistens eher darum, die Kumpels auf dem Local Trail abzuhängen als einen Sekundenbruchteil auf einer Stage gutzumachen.

Ten riders made up the test team, from seasoned World Cup downhillers to experienced testers
In unserem zehnköpfigen Testteam war vom Downhill World Cup-Veteranen bis zum erfahrenen Testfahrer alles vertreten.
On the rocky and rugged terrain only the best bikes impressed us
Auf den felsigen und ruppigen Trails konnten uns nur die besten Bikes beeindrucken.

Manche Bikes sind mit ultratiefen Tretlagern und scheinbar endlos langen Oberrohren auf maximale Laufruhe optimiert, wobei sich die Frage stellt, wie sie sich im Alltagsgebraucht schlagen. Ist eine so aggressive Geometrie auf einer Tagestour noch angenehm zu fahren oder wäre hier etwas traditionelle Geometrie vielleicht die bessere Wahl?

Unser erfahrenes Testteam wollte genau diese Fragen beantworten. Es besteht aus zehn Fahrern unterschiedlicher Herkunft, darunter Top10-EWS-Fahrer, Downhill WC-Starter und ganz normalen Mountainbiker wie es die meisten von uns sind. Gemeinsam wollten sie das ultimative Enduro-Bike finden und haben dafür neun der besten Bikes auf dem Markt getestet. Dabei ging es nicht nur darum, welches Bike das schnellste ist, sondern auch, welches sich am besten für lange Touren eignet.

Enduro bike test HQ, deep in the Scottish Highlands
Das tief in den schottischen Highlands gelegene Enduro Biketest-HQ.
Suspension and cockpits were set for each tester, the brace of bikes are good to ride
Fahrwerk und Cockpit passte jeder Fahrer an seine Präferenzen an.
The bikes had to prove themselves on long climbs
Die Bikes mussten auch ihre Kletterfähigkeiten unter Beweis stellen.

Anstatt selbst die unserer Meinung nach besten Räder auszuwählen, baten wir die Firmen, uns ein Rad, das ihrer Meinung nach auf folgende Beschreibung passt, zuzuschicken:

Fokus des Tests

Wir sind der Überzeugung, dass ein Enduro-Bike alles abkönnen muss. Es sollte Race-ready ankommen und über eine Ausstattung verfügen, mit der ein Hobby-Rennfahrer am Wochenende auf ein Rennen fahren kann. Es sollte außerdem komfortabel genug für lange Gebirgstouren und Tagestouren sein.

Die Testbikes

Für den Test geben wir keinen Preisrahmen vor, es ist also eure Entscheidung, welches Rad ihr uns zuschickt. Primär geht es um die Performance der Räder, wobei das Preis/Leistungs-Verhältnis auch berücksichtigt werden wird. Der Federweg des Rades sollte zwischen 150 und 170 mm Federweg liegen und das Rad sollte ein normales Rad aus der Produktion sein (Keine Vorserienräder, keine Modifikation der Standard-Ausstattung)

Diese Räder wurden uns zugeschickt:

  • Cannondale Jekyll Carbon Team
  • Canyon Strive CF 9.0 Race
  • Giant Reign 2
  • Santa Cruz Nomad C XO1
  • Rose Uncle Jimbo 3
  • Trek Slash 9.0
  • Yeti SB6C X01
  • YT Capra Pro Race
  • Vitus Sommet VRX

Anmerkung: Radon schickte uns ein Slide und Focus das neue SAM Carbon, beide kamen jedoch erst nach dem Test bei uns an. Specialized wollte teilnehmen, konnte jedoch für den Testzeitraum kein Rad zur Verfügung stellen.

The bikes faced endless rocky trails
Die Bikes mussten mit nicht endenwollenden, steinigen Trails fertig werden.
Fun was just as important as race times
Spaß war genauso wichtig wie die gefahrene Zeit.
A good enduro bike should not only be fast on the track, but great fun too
Ein gutes Enduro sollte nicht nur schnell sein, sondern auch Spaß machen.
Our testing took us far from the beaten track.....
Der Biketest führte uns weit weg von den bekannten Trails…
.... and into real big mountain country
…und weit ins Hinterland.

Als es daran ging, die Leistung der Räder in anspruchsvollen Terrain zu testen, bot sich dafür ein Ort besonders an: Die schottischen Highlands. Dieser schroffe Teil Schottlands bietet zerklüftete und felsige Trails. Die neun Testbikes wurden auf den technischen EWS-Strecken im Tweed Valley und in den abgelegenen Bergen von Torridon auf Herz und Nieren getestet. Auf den legendären Trails von Kinlochleven, dem Ciaran-Pfad, Coire Lair und sogar auf der materialmordenden Downhill Worldcup-Strecke von Fort William mussten sich die Räder beweisen. Hier wurde jede Schwäche entblößt, Reifen wurden aufgeschlitzt und Platten waren an der Tagesordnung.

This is what enduro bikes were built for, flat out in big mountain terrain
Dafür werden Endurobikes gebaut: Vollgas im Gebirge.
Some bikes featured some innovative technology
Ein paar Räder verfügen über innovative Technologien.
Riders feedback was collected again and again
Immer wieder wurde das Feedback der Fahrer gesammelt.
We talked, and debated, which bike could do it all?
Es gab viele Diskussion über eine Frage: Welches Bike kann wirklich alles?
Which will be the best enduro bike? Find out in issue 17
Welches Bike konnte uns als bestes Enduro überzeugen? Die Antwort gibt es in Ausgabe #017.

Zusammengerechnet verbrachten wir über 500 Stunden damit, die Räder zu testen. Viele Platten später und nach ausgiebigen Diskussionen konnten wir uns jedoch auf einen Gewinner, auf das ultimative Do-it-all-Enduro einigen. Um herauszufinden, welches Bike sich diesen Titel verdient hat, müsst ihr jedoch noch auf Ausgabe #017 des ENDURO Mountainbike Magazines warten!

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Text und Bilder: Trev Worsey


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