Preview Issue #017 | 9 Endurobikes im Vergleichstest
Unser Ziel bei diesem Test war es, das beste Endurobike 2015 zu finden. Jedoch stellten wir uns die Frage: Wie viele von uns fahren mit ihren Endurobikes wirklich Rennen? Sogar die, die es machen, verbringen letzen Endes mehr Zeit damit, Touren mit den Kumpels zu fahren,als tatsächlich auf Rennstrecken den Sekunden hinterherzujagen. Warum stellt man bei Tests also oft die Frage: “Wie schnell ist das Rad?” Macht es überhaupt Sinn, Enduro-Rennmaschinen zu kaufen, wenn wir dann überhaupt keine Rennen damit fahren?
Im Grunde sind wir alle auf der Suche nach einem Rad, mit dem wir alles machen können: Mit ein den Kumpels Vollgas auf der Downhillstrecke geben, hin und wieder an einem Enduro-Rennen teilnehmen und am Wochenende eine große Tour fahren. Dabei geht es meistens eher darum, die Kumpels auf dem Local Trail abzuhängen als einen Sekundenbruchteil auf einer Stage gutzumachen.
Manche Bikes sind mit ultratiefen Tretlagern und scheinbar endlos langen Oberrohren auf maximale Laufruhe optimiert, wobei sich die Frage stellt, wie sie sich im Alltagsgebraucht schlagen. Ist eine so aggressive Geometrie auf einer Tagestour noch angenehm zu fahren oder wäre hier etwas traditionelle Geometrie vielleicht die bessere Wahl?
Unser erfahrenes Testteam wollte genau diese Fragen beantworten. Es besteht aus zehn Fahrern unterschiedlicher Herkunft, darunter Top10-EWS-Fahrer, Downhill WC-Starter und ganz normalen Mountainbiker wie es die meisten von uns sind. Gemeinsam wollten sie das ultimative Enduro-Bike finden und haben dafür neun der besten Bikes auf dem Markt getestet. Dabei ging es nicht nur darum, welches Bike das schnellste ist, sondern auch, welches sich am besten für lange Touren eignet.
Anstatt selbst die unserer Meinung nach besten Räder auszuwählen, baten wir die Firmen, uns ein Rad, das ihrer Meinung nach auf folgende Beschreibung passt, zuzuschicken:
Fokus des Tests
Wir sind der Überzeugung, dass ein Enduro-Bike alles abkönnen muss. Es sollte Race-ready ankommen und über eine Ausstattung verfügen, mit der ein Hobby-Rennfahrer am Wochenende auf ein Rennen fahren kann. Es sollte außerdem komfortabel genug für lange Gebirgstouren und Tagestouren sein.
Die Testbikes
Für den Test geben wir keinen Preisrahmen vor, es ist also eure Entscheidung, welches Rad ihr uns zuschickt. Primär geht es um die Performance der Räder, wobei das Preis/Leistungs-Verhältnis auch berücksichtigt werden wird. Der Federweg des Rades sollte zwischen 150 und 170 mm Federweg liegen und das Rad sollte ein normales Rad aus der Produktion sein (Keine Vorserienräder, keine Modifikation der Standard-Ausstattung)
Diese Räder wurden uns zugeschickt:
- Cannondale Jekyll Carbon Team
- Canyon Strive CF 9.0 Race
- Giant Reign 2
- Santa Cruz Nomad C XO1
- Rose Uncle Jimbo 3
- Trek Slash 9.0
- Yeti SB6C X01
- YT Capra Pro Race
- Vitus Sommet VRX
Anmerkung: Radon schickte uns ein Slide und Focus das neue SAM Carbon, beide kamen jedoch erst nach dem Test bei uns an. Specialized wollte teilnehmen, konnte jedoch für den Testzeitraum kein Rad zur Verfügung stellen.
Als es daran ging, die Leistung der Räder in anspruchsvollen Terrain zu testen, bot sich dafür ein Ort besonders an: Die schottischen Highlands. Dieser schroffe Teil Schottlands bietet zerklüftete und felsige Trails. Die neun Testbikes wurden auf den technischen EWS-Strecken im Tweed Valley und in den abgelegenen Bergen von Torridon auf Herz und Nieren getestet. Auf den legendären Trails von Kinlochleven, dem Ciaran-Pfad, Coire Lair und sogar auf der materialmordenden Downhill Worldcup-Strecke von Fort William mussten sich die Räder beweisen. Hier wurde jede Schwäche entblößt, Reifen wurden aufgeschlitzt und Platten waren an der Tagesordnung.
Zusammengerechnet verbrachten wir über 500 Stunden damit, die Räder zu testen. Viele Platten später und nach ausgiebigen Diskussionen konnten wir uns jedoch auf einen Gewinner, auf das ultimative Do-it-all-Enduro einigen. Um herauszufinden, welches Bike sich diesen Titel verdient hat, müsst ihr jedoch noch auf Ausgabe #017 des ENDURO Mountainbike Magazines warten!
[mailinglist]Text und Bilder: Trev Worsey
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