Erst die Arbeit und dann das Vergnügen. Getreu diesem Motto packten wir erneut unseren VW Bus und brachen nach einem arbeitsreichen Sommer mit etlichen Projekten Richtung Süden auf. Schon im letzten Jahr cruisten wir drei Wochen lang entspannt durch die Westalpen und erlebten tolle Momente. Kurz danach war uns bereits klar, dass dieses Abenteuer nach einer Wiederholung in diesem Jahr verlangte. Den Bericht vom letzten Jahr könnt ihr hier lesen.

Am ersten Wochenende stand der Besuch der Trailtrophy in Lenzerheide, Schweiz, auf dem Plan. Es gibt tatsächlich Schlimmeres, als mit einem entspannten Rennen mit Freunden in ein solches Abenteuer zu starten. So standen wir ab Donnerstag dem Organisator Thomas Schlecking tatkräftig zur Seite und versuchten unseren Teil beizutragen, um allen Teilnehmern ein schönes Wochenende auf dem Bike zu verschaffen.

Franzi im Glück, was für den Feinschmecker Trüffel ist, ist für uns Terre Noir. Nur nicht reinbeißen!
Franzi im Glück, was für den Feinschmecker Trüffel ist, ist für uns Terre Noir. Nur nicht reinbeißen!

Zum Aufbruch aus der Schweiz wuchs unsere Reisegruppe spontan etwas an. Franzi und Joschi, die bereits schon etliche Wochen in den Alpen unterwegs waren, schlossen sich uns an und wir entschieden uns gemeinsam als nächstes den Lago di Como anzusteuern. Ab diesem Tag fuhren wir fast jeden Tag eine geniale Tour nach der anderen und nahmen dabei verschiedenste Trails unter die Stollen. Auch Kälte und Regen konnten uns an einigen Tagen davon nicht abhalten. Dabei sagen Bilder mehr als tausend Worte!

Wo zur Hölle war das noch gleich?
Wo zur Hölle war das noch gleich?
Bardonecchia Klassiker - Über den Col de la Roh nach Frankreich und zurück.
Bardonecchia Klassiker – Über den Col de la Roh nach Frankreich und zurück.

Nach dem Zwischenstopp fuhren wir weiter nach Bardonecchia, wo wir uns nach der ersten kalten Nacht auf dem Parkplatz dazu entschieden eine Ferienwohnung zu nehmen, da die Wettervorhersage nicht allzu rosig aussah. Nach einer Tour im Regen lernt man eine warme Dusche und gemütliches Bett wahrlich zu schätzen. Ob Col des Thures oder Col de la Roue spielt keine Rolle. Im Piemont wartet nach eine genialen Tour am nächsten Tag noch eine bessere. Dabei sind die Ausblicke einfach nur der Wahnsinn.

Ruhetag in Briancon.
Ruhetag in Briancon.
Schotter-Surfen
Schotter-Surfen

Doch irgendwann ist auch das bequeme Leben mal zu Ende und wir packten erneut unsere Sachen, um in Richtung Frankreich aufzubrechen – Ziel: Briançon. Doch zuvor ein entspanntes Frühstück im verschlafenen Dörfchen Névache. Die vorausgegangene Nacht verbrachten wir auf dem Col de l’Echelle, wo wir in absoluter Ruhe unter dem Sternenhimmel aßen und schliefen – Das ist Freiheit. Den Ruhetag in Briançon beendeten wir mit einem Sprung ins kühle Nass. Es war derselbe See, den wir schon im letzten Jahr besuchten. Herrlich dieses erfrischende Gefühl und zugleich wieder sauber zu sein.

Manchmal muss auch etwas Ruhe sein.
Manchmal muss auch etwas Ruhe sein.

In Guillestre stand die nächste Tour an, bevor wir abends beim Sonnenuntergang am Stausee Serre-Ponçon nahe Embrun dinierten. Zuvor ging es ca. 800hm hoch zur Station de Risoul. Der Trail hinab, welcher als “Très difficile” ausgeschrieben war, hatte es wirklich in sich. Steil mit Spitzkehren gespickt und vor einer atemberaubenden Kulisse – was will man mehr?

Das Nachtlager ist aufgeschlagen, Essen gekocht und wir in unsere Schlafsäcke eingepackt. Mehr brauch man nicht zum Leben!
Das Nachtlager ist aufgeschlagen, Essen gekocht und wir in unsere Schlafsäcke eingepackt. Mehr brauch man nicht zum Leben!
Early-Bird Downhill für Fabian und Franzi Richtung Valberg.
Early-Bird Downhill für Fabian und Franzi Richtung Valberg.

Mit einem weiteren Halt in Barcelonette inklusive lustiger Tour fuhren wir weiter nach Valberg. Doch kurz vor dem Ziel, während die Sonne langsam unterging, hielten wir auf dem Pass de la Coyolle, entluden die Bikes von Franzi und mir. Zack ein spaßiger Trail hinab ins Tal bei hereinbrechender Dunkelheit. Fabian und Joschi fuhren derweil die Autos zum vereinbarten Treffpunkt. Im Parc national du Mercantour fuhren wir Trails im Terre- Noir und durch einen fluffigen Wald hinab vom Cime de Chamoussillon am Rande des Tals des Flusses Var. Allgemein kann man nur sagen, dass man in der Region super Biken kann. Nur muss man wirklich wissen, wo sich die Trails befinden. Ansonsten kann man auch wirklich Pech haben.

Erholung am Straßenrand.
Erholung am Straßenrand.
Gorge du Verdon – Die größte Schlucht Europas ist definitiv einen Besuch wert.
Gorge du Verdon – Die größte Schlucht Europas ist definitiv einen Besuch wert.

Da Franzi bereits frühzeitig in Finale Ligure sein wollte, um etwas für die letzte Station der EWS trainieren zu können, trennten sich unsere Wege kurzzeitig bis zur Wiedervereinigung in Italien. So fuhren Fabi und ich Richtung Schlucht von Verdon. Unser eigentliches Ziel nämlich Kayak zu fahren, erreichten wir leider nicht. Trotzdem hatten wir eine entspannte Zeit abseits vom Bike. Neben einer aufregenden Wanderung hinab in die Schlucht, wurden wir mit einer Rally unterhalten, welche zufällig während unseres Aufenthaltes in Castellane stattfand.

Schöne Erinnerungen...
Schöne Erinnerungen…

Anschließend ging es weiter nach Sospel, bevor wir unseren letzten Stopp Finale Ligure erreichten. Dort shuttelten wir und entspannten noch etwas, bevor uns das einsetzende Unwetter früher als geplant nach Hause fuhren ließ. So gaben wir auf der Rückfahrt noch das Leihrad von Fabian ab und erreichten nach fast 17 Stunden Fahrt wieder Braunschweig. Hinter uns lagen 21 Tage voller Spaß und mit tollen Erlebnissen, die wir so schnell nicht wieder vergessen werden. Es war einfach wieder très magnifique!

Kann man machen! Parken, Tisch raus, Frühstücken –  Diesen Roadtrip werden wir so schnell nicht vergessen.
Kann man machen! Parken, Tisch raus, Frühstücken – Diesen Roadtrip werden wir so schnell nicht vergessen.

Mehr Bike Abenteuer gibt es auf Sven Franks Website.

Text: Sven Frank Bilder: Sven Frank, Franziska Meyer


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