Bereits Mitte Dezember haben die Jungs & Mädels der Flow Valley Community uns bei mit den Bildern ihres Jahresrückblicks begeistert. An Weihnachten waren die Mitbegründer der Bewegung Robert & Andrea nochmals gemeinsam mit dem Bike unterwegs, bevor im Anschluss der Winter das Zepter im Voralpenland übernahm und alle Trails mit Schnee bedeckte.

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Es ist der 23.12.2014, also ein Tag vor Weihnachten, ich sitze am Abend in der Rezeption meines Hotels und ärgere mich über Zimmerstornierungen wegen des Schneemangels, als auf einmal der bekannte Klingelton „sie haben eine Nachricht erhalten“ ertönt.

Andrea schreibt: „Morgen nochmals super Wetter angesagt, wir sollten noch mal aufn Trail, denn die nächsten Tage soll der Winter endlich kommen.” „Aber morgen is doch Weihnachten,” zögere ich. „Macht nichts, wir starten früh und sind rechtzeitig zur Bescherung wieder bei unseren Liebsten zu Hause.” lautet ihre Antwort.

Ein Ziel ist schnell gefunden: unser Lieblingstrail im Flow Valley, der längste, schönste, flowigste, technischste, verblockteste, wurzligste. Einfach der perfekte Trail, so wie man Ihn selber bauen würde. Leider handelt es sich dabei um keinen Südhang. Doch was solls, so viel Schnee wird in höheren Lagen schon nicht liegen. Vorsichtshalber packen wir noch die Grödeln in den Rucksack und springen früh in die Falle, um am nächsten Tag fit zu sein.

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Heilig Abend in der Früh: ein Blick aus dem Fenster, strahlend blauer Himmel, da fällt das Aufstehen leicht. Kurz noch einen Cappucino zum wach werden und dann ab zum Ausgangspunkt. Etwas Morgennebel liegt noch über dem See.

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Bei minus 3 Grad kurbeln wir klassisch bergauf, bis die Forststraße im Nichts endet, jetzt heißt es abenteuerlich quer durch den Wald steil bergauf das Radl schleppen, teils durch dichten Wald bis man auf einen alten Jägersteig stößt. “Yeah, ich hab ihn”, schreie ich, als ich auf einmal auf dem schmalen Steig stehe. Es ist jedes Mal ein gutes Gefühl bei diesem chaotischen Aufstieg durch den dichten Wald.

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Schon bald erreichen wir eine alte Jägerhütte, wo die Sonne bereits in ihrer vollen Kraft an die Hauswand brennt, Zeit für eine Pause, es gibt Platzerl (Anm. d. Red.: Plätzchen), denn schließlich ist ja Weihnachten. Noch 200 Höhenmeter Aufstieg, dann sind wir an unserem kleinen Gipfel ohne Kreuz, von wo aus unser Traumtrail startet. Vor der Abfahrt füllen wir an einer kleinen Quelle noch eiskaltes kristallklares Bergwasser in unsere Trinkrucksäcke.

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Jetzt heißt es Schoner anlegen, jeder grinst zufrieden vor sich hin, denn wir beide wissen, ein langer einsamer epischer Flow Valley Trail auf den ganzen Kammrücken wartet auf uns. Los geht’s, die ersten 150 Tiefenmeter ist der Trail noch schneebedeckt doch die Schneedecke bietet erstaunlich viel Grip und so surfen wir auf der weißen Pracht dahin und es dauert nicht lange, da juchzen wir vor Freude im weihnachtlichem Sonnenlicht und alle Sorgen sind vergessen.

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Schon bald ist nichts mehr von Winter zu spüren, der Trail wird sogar staubtrocken, immer wieder schießt mir in den Kopf, heute ist Weihnachten und eigentlich haben wir jetzt schon unsere Bescherung.

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Etliche Tiefenmeter später bremsen einige Spitzkehren unsere flotte Fahrt. Aber auch sie scheinen heute wie in Trance zu funktionieren, zu oft sind wir dieses Trailjuwel diese Saison gesurft, doch heute ist der krönende Abschluss der Bike Saison. Winter du darfst jetzt kommen!

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Wer gerne mehr atemberaubende Bilder aus den bayrischen Alpen sehen möchte besucht die Flow Valley Facebook Seite.

Text & Bilder: Andrea Kohlndorfer & Robert Werner


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