Wo liegt der Unterschied zwischen einem Trail- oder Enduro-Bike und einer Cross-Country-Rennfeile? Wir haben uns die aktuelle Rennmaschine von Nino Schurter, das SCOTT Spark RC 900 World Cup, näher angeschaut und die Details von seinem Rennmechaniker Yanick Gyger erklären lassen.
Ein Blick über den Tellerrand hinaus hat noch nie geschadet. Als wir für unseren Trail-Bike-Vergleichstest in Massa Marittima unterwegs waren, hielt sich gleichzeitig das SCOTT-SRAM MTB Racing-Team dort auf und teilte mit uns die Trails. Durch die Corona-bedingten Reisebeschränkungen mussten sie kurzfristig Südafrika mit der Toskana tauschen und so hatten wir die Gelegenheit, uns das aktuelle SCOTT Spark RC 900 World Cup von Nino Schurter im Europameister-Design näher anzuschauen.
Bei CC-Bikes steht die Gewichtsersparnis ganz klar im Vordergrund: Hier wird um jedes Gramm gefeilscht. Wir haben uns mit Yanick Gyger, dem Chefmechaniker des SCOTT-SRAM MTB Racing-Team, über das Race-Bike von Nino Schurter unterhalten und ein paar interessante Details erfahren. Während bei der Enduro World Series ein Großteil der Pro Rider auf Tire-Inserts setzt, um Reifenpannen möglichst auszuschließen, und dafür ein höheres Laufradgewicht in Kauf nehmen, ist beim Cross-Country alles auf Leichtbau ausgelegt. Ein leichtes Laufrad, kombiniert mit einem sehr leichten Reifen, beschleunigt nun mal wesentlich schneller, ist dafür aber auch pannenanfälliger als ein Reifen mit einer dickeren Karkasse.
Der schwächste Punkt eines Bikes sind die Reifen, ein Snake Bite kann schnell alle Träume zerstören. – YANICK
120 mm Federweg am Dämpfer bei gleichzeitigen 110 mm Federweg an der Gabel sind mehr als ungewöhnlich. Yanick hat uns hierzu folgende Erklärung gegeben:
„Das Spark RC wurde ursprünglich mit 100 mm Federweg am Heck (40 mm Hub am Dämpfer) entwickelt und besitzt diesen Federweg im Serienbike auch heute noch. Nachdem die Cross-Country Worldcup-Strecken immer technischer wurden, kam der Wunsch nach mehr Federweg auf. Tretlager wie auch Steuerwinkel wollten wir nicht drastisch verändern. Auf die Schnelle haben wir mit verschiedenen Umlenkhebeln die passende Position erarbeitet. Es gelang uns, mit derselben Einbauhöhe des Dämpfers mit 45 mm Hub auf 120 mm Federweg zu kommen, bei gleichbleibender Sitzposition.“
Wir wünschen Nino eine gute Saison 2021 und vielleicht kann er dieses Jahr noch seine Europameister-Lackierung durch eine goldene Olympia-Lackierung ersetzen.
Mehr Informationen zum SCOTT Spark findet ihr unter scott-sports.com
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Als stolzer Daddy von Robin und Max-Philip ist Manne der Mann der ersten Stunde und die „graue Eminenz“ im Redaktionsteam. Sein erstes Rad-Rennen gewann er im Grundschulalter beim Schulfest. Nach weniger erfolgreichen Versuchen im Fußball fand er über den Ausdauersport (Marathon) im Jahr 1989 seine Passion fürs Biken! Das Thema Racing verfolgt ihn noch immer, niemand im Team kennt die EWS-Profis besser als Manne. Als ehemaliger Chef-Analyst einer Landesbehörde weiß er, wie man richtig recherchiert, und findet exklusive News, die sonst niemand hat. Als Prokurist unterstützt er seine Söhne erfolgreich im Alltag – viva la familia!