Ausgabe #037 Test

The Lab: Afton Keegan im Test

In der Kategorie „The Lab“ präsentieren wir spannende Produkte, die wir für euch ausprobiert haben. Manche waren monatelang im Einsatz, andere haben wir nur kurz abgecheckt. Diesmal verraten wir euch, wie sich die Afton Keegan Schuhe im Test geschlagen hat.

Der Ein- und Ausstieg in den Afton Keegan gestaltet sich etwas schwerfällig, auch die Schnürsenkel sind nicht gerade leichtgängig in ihren Ösen. Dementsprechend fühlt sich der MTB-Schuh im ersten Moment etwas eng an, sitzt aber nach einem dreiminütigem Aufwärmen dann perfekt. Der Halt im Schuh ist durchgängig einwandfrei und vor allem der Fersensupport sehr gut. An diesen Fakten hat sich über die Testdauer auch nichts geändert. Die gelartige Einlegesohle hingegen hat über die Monate spürbar abgebaut. Anfangs noch sehr komfortabel, passt sie sich über die Zeit an die Fußform an und dämpft an den Druckpunkten nicht mehr. Hinzu kommt, dass die Eigendämpfung der eher dünnen Sohle auch nicht besonders gut ist. Wenn’s mal soweit ist, kann man sich hier aber mit einem Satz besserer Einlegesohlen behelfen. Belüftung und Wärmeerzeugung sind eher durchschnittlich – weder besonders gut noch unangenehm schlecht. Der Schuh lässt sich die meiste Zeit des Jahres halbwegs angenehm tragen, ohne einen Hitzschlag zu bekommen, könnte aber dennoch etwas besser atmen. Dafür ist er in den kühleren Jahreszeiten recht angenehm. Das Oberflächenmaterial hinterlässt einen robusten Eindruck und die PU-Beschichtung der Zehenkappe hat zuverlässig jedem Ast und Stein getrotzt, ohne sich zu lösen oder Löcher zu bekommen.

Der Keegan ist dank der monodirektionalen Sohle perfekt für den häufigen Wechsel zwischen Bike und Laufen. Auf dem Pedal steif, beim Laufen wie ein Sneaker – es funktioniert tatsächlich wie versprochen.
Die Gummisohle ist eher härter, bietet dank des Waffelprofils aber guten Halt auf dem Pedal – zumindest solange es trocken ist. Feuchtigkeit oder gar Matsch mag der Keegan gar nicht.
Die Einlegesohle ist nach wenigen Monaten plattgetreten. Zusammen mit der eher dünnen Hauptsohle fällt die Dämpfung des Keegan eher gering aus.

Mit dem Afton Keegan steht man stabil auf dem Pedal und die Überstandshöhe ist gering – wer möglichst engen Kontakt zum Pedal sucht, dürfte hier glücklich werden. Der Grip des Waffelprofils im Trockenen ist einwandfrei, verkrallt sich gut in den Pins und lässt einen den Fuß trotzdem gut repositionieren. Sobald es aber etwas feucht wird, verliert die Gummisohle sofort deutlich an Grip und der einzige Halt auf dem Pedal wird durch das Profil erzeugt. Dasselbe Prinzip wiederholt sich abseits des Bikes. Auf trockenen Untergrund bietet er sehr guter Grip, im Feuchten weniger bis kaum. Schlamm mag der Keegan gar nicht, hier setzt sich das Waffelprofil sofort zu und reinigt sich zudem auch nur sehr schwer von alleine.
Großer Pluspunkt ist sein Tragekomfort beim gemischten Einsatz. Der Keegan läuft sich abseits vom Bike nämlich ausgesprochen bequem – schlichtweg wie ein Sneaker. Dennoch bietet er auf dem Pedal guten Support und fühlt sich stabil an. Die Sohle biegt sich hervorragend in Laufrichtung, bleibt aber steif bei Pedaldruck. Hier erfüllt der Afton Keegan sein Marketingversprechen voll und ganz.

Fazit

Der Afton Keegan ist ein bequemer Schuh für trockene Jahreszeiten, der vor allem bei häufigem Wechsel zwischen Laufen und Fahren punktet. Die Dämpfung hinterlässt jedoch einen eher schwachen Eindruck und bei feuchten oder gar schlammigen Bedingungen kommt er schnell an seine Grenzen. Insgesamt ein guter Schuh für die Dirtjump-Session oder den Bikepark-Tag mit anschließendem Barbecue, für eingefleischte Trail- und Enduro-Biker gibt es aber bessere.

Stärken

  • guter Halt im Schuh
  • hervorragend für häufigen Wechsel zwischen Bike und Laufen
  • läuft sich wie ein Sneaker

Schwächen

  • wenig Grip bereits bei leicht feuchten Bedingungen
  • schlechte Selbstreinigung im Schlamm
  • Einlegesohle lässt schnell nach

Tester Andi
Dauer 5 Monate
Preis 99,90 €
Gewicht 927 g (Paar, Gr. 44)
Mehr Infos aftonshoes.com


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