Aus dem Magazin | Das BMC Fourstroke FS02 im Test

Bereits die Optik des BMC Fourstroke FS02 spricht eine klare Sprache. Die tiefe Front, die recht hohe Sattelüberhöhung und das lange Oberrohr sind die typischen Eckdaten eines gnadenlosen Racebikes und zeugen von der Jagd nach Sekunden. Doch wie viel Spaß steckt in dem Bike, auf dem Julien Absalon 2014 XC-Weltmeister wurde?
Das Fourstroke FS02 ist mit rund 3.600 € BMCs günstigere Version von Absalons Rennmaschine, dem FS01. Im Gegensatz zum Topmodell kommt das FS02 mit Alu-Hinterbau, Shimano-XT-Schaltung und -bremsen sowie Federelementen aus der günstigen Evolution Series von FOX.


Das schont den Geldbeutel, aber nicht die Waage. Unser Testexemplar in Größe L brachte 12,3 kg auf die Waage und war damit das zweitschwerste Rad im Test. Beim Topmodell FS01 würde man mit Vollcarbonrahmen, XTR-Gruppe und weiterem Komponenten-Tuning rund 1,7 kg Gewicht einsparen, aber auch happige 4.400 € drauflegen.


Auf dem Trail beeindruckte uns das Fourstroke mit massiver Traktion am Heck. Egal ob bei Highspeed auf der Forststraße, in offenen Kurven oder bei ruppigen Downhill-Passagen – dank des schluckfreudigen APS-Hinterbaus mit 100 mm Federweg klebte das BMC förmlich am Boden und ging dennoch sehr willig nach vorne. Kurz gesagt: Der Hinterbau rockt!


An der Front war die Sache etwas schwieriger. Während es gar nicht so leicht war, das Heck an seine Grenzen zu bringen, waren wir von der FOX Float 32 Evolution-Federgabel mit 100 mm Federweg weniger begeistert. Ein Setup, bei dem die Gabel mit dem Hinterbau harmoniert, war nicht leicht zu finden, denn selbst bei hohem Luftdruck und wenig SAG gab die Federgabel auch bei kleineren Schlägen bereits zu viel Federweg frei. Diese recht frontlastige Position auf dem Bike wurde durch die Kombination aus dem 635 mm langen Oberrohr und dem steilen Lenkwinkel von 70° noch verschärft, was besonders bei steilen Abfahrten das Sicherheitsempfinden reduzierte.
Wem empfehlen wir das Fourstroke FS02? Fahrer, denen auf langen, technischen Kletterpassagen das Herz aufgeht, sollten das BMC definitiv in die engere Auswahl nehmen, zumal der hochwertige Carbon-Hauptrahmen mit dem potenten Hinterbau eine super Basis bietet – die Ausstattung geht für den Preis des (tatsächlich!) günstigsten Bikes im Vergleichstest voll in Ordnung. Wer aber ein verspieltes, schnelles Bike für maximalen Trailspaß sucht, ist mit einem anderen Rad besser bedient.

Preis: €3.600.00
Gewicht: 12.27kg
Federweg: 100mm/100mm
Spezifikation
Gabel: Fox 32 Float Evolution
Dämpfer: Fox Float CTD Evolution
Antrieb: Shimano XT
Bremsen: Shimano XT 180/180
Sattelstütze: BMC MSPO2
Vorbau: BMC MSTO2
Lenker: BMC MSTO2
Reifen: Onza Canis ERA TL 2.25
Laufradsatz: DT Swiss M1700 Spline
Das Fourstroke ist auch in zwei höherklassigen Modellvarianten verfügbar. Eine davon ist mit einem SRAM XX1-Antrieb, SRAM X0-Bremsen und einem DR Swiss XR 1501-Laufradsatz ausgestattet und schlägt mit 5999,99 € zu Buche. Für 7999,99 € ist das Rad mit einem Shimano XTR-Antrieb und -Bremsen und einem BMC MWX01-Laufradsatz verfügbar.
Mehr Informationen gibt es auf bmc-switzerland.com
Text: Joe Parkin Bilder: Abner Kingman
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