Aus der Ausgabe | Das Rotwild R.X1 FS 27.5 im Test
Das R.X1 FS 27.5 stellt Rotwilds Antwort auf die berühmte Frage nach einem Bike für alles dar. Mit 145 Millimeter Federweg, 27,5 Zoll Laufrädern und kurzem Heck macht das Bike zumindest auf dem Papier schon mal eine gute Figur. Wir haben die Pro Ausstattungsvariante für euch getestet.
Als “technisch-elegant” lässt sich die Optik des R.X1 am ehesten beschreiben – das Bike verheimlicht nicht, dass in ihm jede Menge Ingenieursleistung steckt. Der Aluminiumrahmen ist hervorragend verarbeitet und strotzt voll cleverer Detail-Lösungen: So ist zum Beispiel die Sattelklemme um 90 Grad gedreht, um – durch den gewonnenen Platz hinterm Sattelrohr – noch kürzere Kettenstreben (423mm) zu ermöglichen. Diese kurzen Kettenstreben bestimmen auch die Geometrie des R.X1 maßgeblich und machen es zu einem wunderbar wendigen und agilen Trailbike. Präzise lässt sich das Rotwild durch enge Kehren und verwinkelte Trailabschnitte navigieren – der steife Rahmen und das angenehm breite Crankbrothers Cockpit tragen ihren Teil dazu bei.
Der flinke Charakter des Bikes wird zusätzlich durch sein gutes Beschleunigungsverhalten unterstützt, hier machen sich die leichten DT Swiss M1700 Spline 27,5″ Laufräder in Kombination mit der gut rollenden Continental TrailKing/X-King Reifen-Kombo bemerkbar.
Doch auch bei offeneren Trails mit hohen Geschwindigkeiten weiß das X1 zu überzeugen: Ein eher langer Hauptrahmen und ein sorgsam gewählter Lenkwinkel von 67,5 Grad verleihen die nötige Laufruhe, geben Sicherheit und sorgen zusammen mit dem tiefen Innenlager für eine sehr ausgewogene Position im Bike. Sportlich gibt sich auch das Fahrwerk. Zusammen mit dem Fox Float CTD gibt der Hinterbau sehr definiert Feedback und unterstützt so eine aktive Fahrweise. Heck und Gabel sind bei kleinen Unebenheiten zwar nicht ultra sensibel, das X1 liegt aber dennoch satt auf dem Trail und generiert viel Traktion.
Gekonnt nimmt der Hinterbau auch gröbere Schläge auf, fühlt sich dabei nach mehr als den 145 Millimeter Federweg an. Trotz des schluckfreudigen Hinterbaus sackt das 27,5″-Bike weder in Kompressionen oder Anliegern noch bei Sprints im Wiegetritt übermäßig durch. Lediglich stumpfe Landungen quittiert es gerne mal mit einem Durchschlag und erinnert damit daran, dass man keine abfahrtsorientierte Bikepark-Maschine unter sich hat – ganz im Gegenteil: Bergauf bringt man mit dem Rotwild dank steilem Sitzwinkel und sportlicher Sitzposition ordentlich Druck aufs Pedal. Der Hinterbau ist – zumindest in der Trail-Stufe des Dämpfers – nahezu wippfrei. So sind selbst ausgedehnte Touren und knackige Anstiege kein Problem für das Rotwild.
Bei der weiteren Ausstattung setzt Rotwild auf Bewährtes: Bissige Shimano XT Bremsen, die KindShock Lev Sattelstütze mit 125mm Hub und ein kompletter XT Antriebsstrang mit 2-fach Kettenblatt lassen wenig Raum zur Beanstandung. Angesichts des hochwertigen Rahmens geht der Preis von 3.999 Euro in Ordnung.
Fazit:
FMit dem R.X1 FS 27,5″ hat Rotwild ein wunderbar flinkes Trailbike im Programm. Egal ob ausgedehnte Alpentouren oder knackige Trail-Abfahrten – dank gelungener Geometrie und effizientem Sportfahrwerk macht das vielseitige Rotwild überall eine gute Figur.
Preis: 3.999 € Gewicht: 13,0 kg Weitere Informationen: rotwild.de
Text: Aaron Steinke | Fotos: Christoph Bayer
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