ENDURO Dauertest 2015 | Das Whyte T-129 SCR Works
Heute stellen wir euch nicht nur das neueste Dauertestbike, sondern auch unsere neueste Dauertesterin vor. Vermutlich hat jeder, der für eine der großen Bikemarken arbeitet, schon mal mit Cat Smith zu tun gehabt. Sie ist Teil des großartigen Tweedlove-Teams und verantwortlich für die Durchführung der Enduro World Series Expo im Tweed Valley, Schottland. Wenn sie gerade nicht auf der Jagd nach Sponsoren ist, lebt Cat ganz fürs Biken und für Abenteuer. Ganz nebenbei hat sie auch bei Rennen schon ziemlich oft auf dem Treppchen gestanden.
Cat schließt sich 2015 dem ENDURO Trail Team an und wird sich auf Ausdauerrennen in Schottland und auch international konzentrieren – alles zwischen 6 und 24 Stunden Renndauer und auch ein paar Etappenrennen über mehrere Tage. Entsprechend braucht sie ein schnelles und leichtes Bike, das trotzdem robust genug ist, die ruppigen schottischen Trails zu überstehen und gleichzeitig auch genug Komfort für 24-Stunden-Rennen bietet. Sie wünschte sich ein aggressives 120mm-29er, das Spaß macht – genau wie das Whyte T129 SCR Works.
Der britische Hersteller Whyte Bikes hat uns schon mit dem G-150 Works schwer beeindruckt, daher waren wir ziemlich heiß darauf, die schlankere Variante mit den größeren Laufrädern, das T-129 SCR Works, usnerem Dauertest zu unterziehen. Cat schien uns hierfür die Idealbesetzung. Das Kürzel SCR (“single chain ring”) verrät, dass das Modell um einen 1-fach-Antrieb herum entwickelt und darauf optimiert wurde – in diesem Fall ist das die zuverlässige SRAM X1-Gruppe. Durch den Verzicht auf eine Umwerferaufnahme kann Whyte hier sowohl das Hauptlager als auch die Kettenstreben üppig dimensionieren, was für viel Steifigkeit und damit konkurrenzlos guten Vortrieb sorgt. Der 6061 T6 Alurahmen fällt durch seine extravagante grüne Farbe ins Auge.
Die Ausstattung ist optimal für Mehrtagesrennen. SRAMs X-1-Antrieb, die RockShox Reverb Stealth-Sattelstütze, SRAM Roam 40-Laufräder, Die RockShox Pike mit 120 mm und der Fox Float Factory Dämpfer – all das sind bewährte Komponenten um die man sich sich hinsichtlich Zuverlässigkeit oder Performance keine Sorgen machen muss. Das Gesamtgewicht von 13 kg ist durchaus respektabel für ein 29er Bike. Lenker und Vorbau sind Inhouse-Produkte von Whyte, sowohl die Breite als auch der Sweep des Lenkers sind gut gewählt.
Die Geometrie des Whyte T129 Works SCR präsentiert sich modern. Der lange, aggressive Rahmen scheint gut geeignet für lange Tage im Sattel, macht aber sicherlich auch auf knackigeren Abfahrten Spaß. Der 68 Grad-Lenkwinkel ist genau richtig für ein 120 mm-29er, und das lange Oberrohr sowie der 40 mm Vorbau bieten viel Platz, sich auf dem Bike zu bewegen. Das Bike gibt es nicht in Größe S, aber Cat findet M für ihre 1,72 m genau richtig.
Größe | M | L | XL |
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Kettenstreben | 431mm | 431mm | 431mm |
Lenkwinkel | 68° | 68° | 68° |
Sitzwinkel | 74.0° | 73.8° | 73.5° |
Oberrohr | 617mm | 637mm | 657mm |
Änderungen am Testbike
An dieser Stelle meckern wir normalerweise, dass der Lenker zu schmal und der Vorbau zu lang ist. Diesmal nicht. Mit dem 40mm Vorbau und dem 750 mm Lenker bietet das Cockpit des T129 hervorragenden Komfort und Kontrolle. Cat wird den Hinterreifen wechseln, und den Maxxis Crossmark erst wieder aufziehen wenn die Trails wieder trocken sind und bis dahin einen Maxxis Beaver fahren, der sich unter den gegenwärtig doch eher nassen Bedingungen in Großbritannien deutlich besser machen dürfte. Abgesehen davon ist alles prima so wie es ist. Es gibt sogar Halterungen für Unterrohrschutz und Flaschenhalter – sowas wird heutzutage ja gerne mal vergessen. Die Laufräder kommen mit Schläuchen, aber Whyte liefert tubeless-Ventile mit, das wird dann wohl der erste Umbau sein.
Was das Whyte – und unsere anderen Dauertestbikes – im Verlauf der Saison alles erlebt, bilden wir in unserer Dauertest-Timeline für jeden nachvollziehbar ab. Dort erfassen wir alle Verschleißteile, berichten von Umbau- bzw. Tuningmaßnahmen und nehmen euch mit auf die schönsten Touren – regelmäßig vorbeischauen lohnt also!
Weitere Informationen findet ihr auf der Whyte Bikes Website
Text & Fotos: Trev Worsey
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