EWS Race Bikes Vergleichstest – Das Canyon Spectral AL

Canyon entschied sich dafür, uns das Arbeitsgerät von Mehrfach-Weltmeister Fabien Barel, sowie Joe Barnes und Ines Thoma zur Verfügung zu stellen. Als eines der wenigen Bikes im Vergleichstest kommt das Spectral mit Aluminiumrahmen, mit 140 Millimetern Federweg am Heck besitzt es zudem am wenigsten Hub.

Das war es dann aber auch schon mit den Kennzahlen des Serienbikes. Die von uns getestete kompromisslos auf Racing optimierte Renn-Maschine hat nur noch wenig mit dem Serien-Spectral gemein, welches es auf der Canyon Website zu kaufen gibt. Doch das war, wie bereits erwähnt, für diesen Vergleichstests auch vollkommen legitim.



Den Hauptunterschied stellt in diesem Fall das Fahrwerk dar, hier tauscht Canyon die Fox 32 mit 140 Millimetern Federweg gegen eine Fox 34 mit 160 Millimetern Hub und RAD-Innenleben sowie den Fox Float CTD Dämpfer gegen einen deutlich abfahrtsorientierteren Float X mit Ausgleichsbehälter, aber dazu später mehr. Auch die restliche Ausstattung des Bikes ist kompromisslos auf Racing getrimmt – und überzeugt! SRAMs XX1 Schaltung ist aktuell „State of the Art“ und ebenso Pflicht wie kraftvoll zupackende AVID X0 Trail Bremsen mit großen 200 Millimeter Bremsscheiben.
Am 780 Millimeter breiten Renthal Cockpit findet neben den Schalt-und Bremshebeln auch der Verstell-Hebel der RockShox Reverb Sattelstütze und der neue schlanke FOX CTD Remotehebel Platz, mit dessen Hilfe sich das gesamte Fahrwerk für den Uphill schnell und effektiv verstellen lässt.

Beim Erstkontakt wirkt das hohe Cockpit noch etwas gewöhnungsbedürftig. Dies ändert sich aber bereits nach wenigen Metern auf dem Trail. Anders als befürchtet fehlt in keiner Fahrsituation der Druck auf dem Vorderrad – im Gegenteil, der Fahrer profitiert zusammen mit dem breiten Lenker von der zusätzlichen Kontrolle, speziell in steilen und verblockten Passagen.
In Sachen Fahrwerk hat sich, wie bereits erwähnt, Einiges verändert. Die verbaute Fox 34 spricht nicht nur sehr gut an, sie steht auch dank veränderter Kennlinie hoch im Federweg und sackt speziell beim Anbremsen nicht weg – gefällt uns sehr! Der Hinterbau des Rades ist mit dem Float X Dämpfer – verglichen zur Serie – kaum wieder zu erkennen. So verfügt auch er über deutlich mehr Progression, spricht seidenweich an und steht stabil im mittleren Federwegsbereich. Dies hat zur Folge, dass sich das Rad nach deutlich mehr als den angegebenen 140 Millimeter Federweg anfühlt.

und sorgt für zusätzliche Sicherheit.
In Sachen Handling gibt es keine Überraschungen, satt und gut ausgewogen liegt das Rad auf der Strecke und lässt sich dabei sehr präzise navigieren. Die gewünschte Linie trifft man mit dem Spectral auf Anhieb.
Verglichen mit der Konkurrenz ist es kein Leichtgewicht, lässt sich aber dennoch sehr gut beschleunigen und spritzig durch Kurven jagen.



In der Serienausstattung kostet das Canyon Spectral AL 9.0 SL 3.499 EUR.
Fazit: Das Canyon Spectral in der Factory Team Edition war auf unserem Test-Track das schnellste Rad, alle Tester fuhren damit ihre Best-Zeiten. Diesen Erfolg verdankt es dem Zusammenspiel zwischen der sehr ausgewogenen Geometrie, dem top Fahrwerk und den durchdachten Komponenten, ein Bike zum Siegen!
Hier geht es zur Übersicht: Vergleichstest: EWS Race Bikes – Zehn EWS Race Bikes
Text & Bilder: Christoph Bayer
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