Schon seit einiger Zeit wollten wir die MRP Stage Federgabel testen, nun hat sich in der Wüste Nevadas endlich eine Gelegenheit ergeben, einige Testkilometer mit der Gabel zu sammeln. Die MRP Stage zielt mit 140 – 170 mm Federweg und 34 mm-Standrohren auf den Trail- und Endurobereich und präsentiert sich mit vielen Einstelloptionen und einem Steifen Chassis. Ein ausführlicher Test war in der Kürze der Zeit nicht möglich, dennoch wollen wir euch unsere ersten Eindrücke zur MRP Stage nicht vorenthalten!
Vor der Fahrt nahmen wir uns Zeit für das Setup. Bei einem Fahrergewicht von 75 kg starteten wir mit einem Druck von 80 psi in Positiv- und Negativkammer, die sich automatisch ausgleichen. Neben den zu erwartenden Einstellmöglichkeiten (low speed compression, Zugstufe) findet sich an der Gabel auch ein Drehknopf, der mit “Ramp Control” beschriftet ist. Dieser ermöglicht es, die Progression der Federgabel einzustellen und so ihr Verhalten bei starken Schlägen zu beeinflussen.
Erhöht man die Progression, liefert die Gabel am Ende des Federwegs mehr Widerstand und verhindert so effektiv das gefürchtete Durchrauschen bei heftigen Schlägen oder in Kompressionen. Wir fuhren die MRP Stage mit komplett aufgedrehter Ramp-Einstellung. Hier verhielt sich die Gabel äußerst linear und schlug schnell durch. Die Ramp-Einstellung veränderte dies spürbar, speziell ab dem achten Klick (von 16) zeigte sich die Gabel deutlich progressiver. Das feinfühlige Ansprechverhalten blieb dennoch erhalten, nur verblieb die MRP Forke nun insgesamt deutlich höher im Federweg. Die Ramp Control-Einstellung ermöglicht es damit sinnvoll, die Gabel sowohl auf das Terrain als auch auf die persönlichen Vorlieben einzustellen.
Der Drehknopf für die Low Speed Druckstufe hat acht Klicks und ermöglicht so ein schnelles und einfaches Einstellen. Zudem hat MRP die Stage mit einem Magnetventil ausgestattet: Selbst wenn die Low-Speed Druckstufe vollkommen zugedreht ist, macht die Gabel im Falle eines großen Schlages bereitwillig auf.
Erste Eindrücke
Zwar konnten wir die Gabel – wie bereits erwähnt – nur einige Stunden lang testen, doch erwiesen sich die verblockten Boulder City Trails als ideales Testterrain. Jeglicher Flex würde sich hier sofort zeigen, doch die MRP Gabel wusste mit guter Steifigkeit und hoher Lenkpräzision zu überzeugen. Das Ansprechen bei kleinen Schlägen ist hervorragend und bleibt auch bei zugedrehtem Ramp Control-Regler erhalten. Die große Negativkammer sorgt dafür, das sich die Gabel im ersten Teil des Federwegs sehr plush anfühlt, über die Ramp Control lässt sich das Verhalten bei größeren Schlägen von komfortabel bis ultra-straff effektiv einstellen. Der etwas exponierte Kopf zum Luftablassen an der Gabelkrone sowie die etwas fummelige Steckachse gefielen dagegen weniger – hier gibt es bessere Lösungen am Markt.
Obwohl wir nicht immer die beste Linie wählten – schließlich fuhren wir die ruppigen Trails auf Sicht – kam die MRP problemlos mit allen Schlägen, Stößen und Hindernissen klar, die sich ihr in den Weg stellten. Ihre Gesamtperformance konnte überzeugen. Sollte die Stage auch bei längerem Einsatz Zuverlässigkeit beweisen, gehört sie auf jeden Fall zu den Gabeln, die einen Blick wert sind. MRP muss sich hier nicht vor den großen Namen der Branche verstecken.
Die MRP Stage ist für rund 750 Euro erhältlich, ihr Federweg kann mittels Spacer auf 140, 150, 160 oder gar 170 mm eingestellt werden.
Alle weiteren Informationen gibt es auf der MRP Webseite.
Text: Aaron Steinke Fotos: Trev Worsey
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