Der französische Reifenhersteller Michelin präsentierte gestern Abend sein neues Enduro Reifen Line-Up in der Provence. Das neue Herzstück der Linie bildet der Wild Rock’ R2, welcher gemeinsam mit Fabien Barel und Pierre Edouard Ferry entwickelt wurde; aber auch die bereits bekannten Modelle “Wild Grip’ R”, “Wild Race’ R” und “Wild Mud” wurden überarbeitet. Wir hatten die Chance uns auf einigen Stages der vergangenen Trans-Provence einen ersten Eindruck des neuen Reifens zu verschaffen.
Zuerst einmal aber zu den Fakten des neuen Reifens:
Der Wild Rock’ R2 wird für alle drei aktuell am Markt befindlichen Laufradgrößen (26″, 27,5″ und 29″) ab Januar im Handel verfügbar sein. Des Weiteren stehen dem Fahrer zwei unterschiedliche Gummimischungen zur Auswahl, neben der bereits bekannten Gum-X Mischung mit 55a in der Mitte und 53a an den Außenstollen, arbeitete Michelin in den vergangen Monaten auch an einer neuen Mischung Namens Magi-X. Diese Mischung zeichnet sich durch ihre weiche Mischung von 50a und einen Visco-elatischen Aufbau aus, welche den Reifen langsamer in seine Ursprungsform zurückkehren lässt und dazu führt das der Reifen mehr Energie absorbieren kann. Michelin gibt an, dass dieses Verfahren, auch “Hysteresis” genannt, dafür sorgt nicht nur den Grip zu erhöhen, sondern auch die Art des Grip-Verlustes für den Fahrer kontrollierbarer zu gestalten.
Das Profil des Reifens zeichnet sich durch die langen und quer verlaufenden Profilblöcke aus, welche zum einen den Rollwiderstand möglichst gering halten, gleichzeitig aber noch über ausreichend Bremstraktion verfügen sollen. Die Außenstollen sind sehr massiv und erlauben ordentlich Schräglage ohne einzuknicken.
Nach etlichen Regenschauern in den letzten Tagen waren die Trails, die wir zu Beginn des Tages unter die Stollen des neuen Wild Rock’ R2 genommen haben noch sehr nass, matschig und mit Laub übersäht. Hier machte der Reifen bereits eine sehr gute Figur, mit ausreichend Grip und einem klar definierten Grenzbereich sorgte er für viel Vertrauen. Einzig die verhältnismäßig schlechte Selbstreinigung wäre hier zu kritisieren.
Im weiteren Verlauf des Tages wurden die Trails trockener und schneller, das Terrain wechselte und wir waren nun überwiegend auf steinigem Untergrund unterwegs. Auch hier fanden wir in der Kürze der Zeit nichts negatives über den Reifen zu berichten, auffällig unauffällig verrichtete er in der Magi-X Mischung an der Front und der Gum-X Mischung am Heck seinen Dienst am Canyon Strive Testbike.
In der kürze der Zeit war natürlich kein komplett aussagekräftiger Test möglich, der erste Eindruck ist jedoch bereits sehr positiv und lässt hoffen, dass es Michelin gelingt, mehr Abwechslung in den Reifenmarkt zu bringen. Ein genauer Preis stand zum Zeitpunkt der Präsentation noch nicht fest.
Text & Fotos: Christoph Bayer
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