Hope Tech XC Laufradsatz im Test
Hersteller müssen heute die Preise von Bikes immer weiter drücken – und deshalb bleiben gute Laufräder oft auf der Strecke. Billige Laufräder können aber das Handling eines Bikes völlig ruinieren. Wir haben den 526 € teuren Hope Tech XC Laufradsatz getestet, weil wir wissen wollten, wie sich die (relativ) günstigen Laufräder schlagen und ob sich ein Update lohnt.
Der Tech XC ist dank Sapim Race/Sprint-Speichen mit 1.741 g der leichteste Laufradsatz von Hope. Auch wenn er damit kein Fliegengewicht ist, besteht Hope darauf, dass die 19,5 mm breiten, verschweißten und verlöteten Felgen aus T6 6056 Aluminium mit die steifsten auf dem Markt seien. Auch die robusten Pro EVO-Naben (in der neuen Modellreihe werden es die Pro 4 EVO sein) haben sich im Renneinsatz über Jahre hinweg als zuverlässig erwiesen. Die Tech XC sind in allen drei Laufradgrößen erhältlich und die EVO-Naben sind mit fast jedem Achsensystem kompatibel.
Der Hope Tech XC Laufradsatz auf dem Trail
Auch nach 1.000 km machen die Hope noch eine gute Figur. Aus vorangegangenen Tests mit Hope-Laufrädern wussten wir, dass sich die Pro 2 EVO-Naben gerade erst warm fuhren und konnten dementsprechend auch keine Probleme feststellen. Zwar hätten wir uns mehr Rastpunkte des Freilaufs gewünscht, aber dieser Kritikpunkt ist bei den Neuen Pro 4 Naben, die in der neuen Modellreihe verbaut werden, auch schon behoben. Auch die Felgen haben sich auf unterschiedlichsten Böden bewährt. 19,5 mm ist inzwischen etwas eng bemessen, ein 2,35″ Reifen hält aber gut, solange man genug Druck fährt – sonst beginnt der Reifen zu walken. Für flotte Flowtrails sind sie perfekt.
Wir waren von der Steifigkeit der Laufräder, besonders für 29er, sehr angetan. Auch in engen Kurven oder harten Kompressionen hatten wir die volle Kontrolle und weder das Gefühl, dass die Felgen sich verwinden würden, noch hörten wir das verräterische „Pling“ von sich verschiebenden Speichen, wie man es bei schwächeren Laufrädern öfter hört. Wir prügelten die Laufräder über Trails, die definitiv als „Enduro“ zu definieren sind, und trotzdem brauchten sie nach mehrtägigen Ausritten durch Steinfelder lediglich etwas Speichenspannung, um wieder ohne Ausschlag zu rotieren. Die gelöteten Felgen aus T6 6056 Aluminium machen das zu einem Kinderspiel, auch dank der geschmiedeten Sapim Race/Sprint-Stahlspeichen und der stabilen Messingnippel.
Wer auf laute Freiläufe steht, wird die Pro 2 EVO (und ihren Nachfolger) lieben. Sie klingen irre und Wanderer und Tierwelt werden euch aus dem Weg springen, wenn ihr den Trail hinabgeschossen kommt wie eine Hornisse, die sich in ein Megafon verirrt hat. Die Naben sind außerdem leicht zu warten, auch der Austausch von Dichtungen oder Federn kann vom Durchschnittsheimwerker durchgeführt werden. Ersatzteile hierfür gibt’s in jedem guten Radladen.
Fazit
Sie sind also nicht nur was für XC-Fliegengewichte! Falls in eurem Bike noch die billigen OEM-Modelle stecken, sollten die Hope Tech XC Pro 2 Evo gerade bei 29ern ein echter Quantensprung sein! Leicht, steif und stabil, mit präzisem Handlung und einer Verlässlichkeit weit über ihrer Preisklasse. Die neuen Pro 4 EVO-Naben verbessern die Kraftübertragung noch einmal und das zum gleichen Preis – ihr könnt euch sogar eine Farbe aussuchen. Schwere oder aggressivere Fahrer oder alle, die gerne mit wenig Druck auf den Pneus unterwegs sind, sollten sich die breiteren und stärkeren (und entsprechend schwereren) Hope Tech Enduro anschauen. Wer jedoch mit Highspeed über die Trails jagen will und nicht auf überbreiten Reifen besteht, wird von den Tech XC-Laufrädern mit explosiver Beschleunigung und präzisem Handling belohnt.
Mehr Informationen gibt’s auf der HOPE-Website.
Text und Fotos: Trev Worsey
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