Die britischen Frässpezialisten von Hope haben 2 Klickpedale für den harten Mountainbike-Einsatz im Portfolio: Hope Union Trail und Gravity. Beide verfügen über eine Menge Individualisierungspotenzial und sollen sich exakt an eure Vorlieben anpassen lassen. Wir haben die Pedale seit über 8 Monaten im Einsatz und sagen euch, ob das so hinhaut.

Hope Union Clip Pedal | Tester Peter | Test Dauer 9 Monate | Preis 195,00 €
Gewicht 544 g (Gravity Pedal mit Grip Plates und Pins) | Hersteller-Website

Pedale sind – wie alle Kontaktpunkte zwischen Fahrer und Bike – Geschmackssache und so individuell wie die Speisekarte beim indischen, chinesischen und italienischen Lieferdienst um die Ecke. Daher setzt Hope auf eine hohe Individualisierungsvielfalt und einen eigenen Klickmechanismus, der zwar optisch an Shimanos SPD-Standard erinnert, aber doch ganz anders funktioniert. Die zwei Offroad-Pedale Trail und Gravity verfügen jeweils über einen Käfig um den Klickmechanismus herum. Dieser fällt beim Trail-Pedal etwas schlanker aus und beim Gravity Pedal deutlich massiver und vergrößert so – richtig an eure Schuhe angepasst – die Standfläche auf dem Pedal.

Bevor ihr die Cleats an euren Schuhen befestigt, nehmt ihr die Hope-Schablone zur Hand und messt aus, welcher Shim unter die Cleats muss. So wird sichergestellt, dass das Cleat weit genug in der Cleatbox sitzt, damit die Pins auch noch Kontakt zum Schuh haben. Hier liefert Hope zwei Shims in unterschiedlichen Dicken mit. Auch bei den Cleats selbst gibt es eine Wahlmöglichkeit: 4° Float bei 12° Ausklickwinkel oder 5° Float bei 13° Ausklickwinkel. Egal für welche ihr euch entscheidet, beide Cleats erlauben euch 2 mm laterales Spiel von links nach rechts auf dem Pedal und sind beim Kauf enthalten.

Hope liefert einen 1 mm und einen 0,5 mm starken Shim mit, der je nach Schuh unters Cleat geschraubt werden muss.

Trotz optischer Ähnlichkeit zum SPD folgt der Klickmechanismusn einem anderen Prinzip: Beide Seiten, die das Cleat umschließen, sind federgelagert und lassen so mehr Bewegungsfreiheit auf dem Pedal zu. Außerdem fühlt sich das Einklicken nicht so eckig und mechanisch an, wie man es von einem SPD-System gewohnt ist. Die Federvorspannung am Klicksystem kann angepasst und somit die Auslösehärte beim Ein- und Ausklicken eingestellt werden. Die Einstellung lässt sich von einer gut skalierten Skala ablesen – so könnt ihr easy auf beiden Seiten und links und rechts dieselbe Auslösehärte einstellen.

Beide Seiten des Hope-Klickmechanismus sind federgelagert, was für ein smoothes Ein- und Ausklicken sorgt.

Neben den zahlreichen Anpassungen am Klicksystem selbst können auch am peripheren Käfig Veränderungen vorgenommen werden. Die Höhe der Pins lässt sich bei beiden Pedalen über Unterlegscheiben anpassen, um bestmöglichen Kontakt zum Schuh zu gewährleisten. Beim Gravity Pedal gibt es on top noch sogenannte Grip Plates, die höher aufbauen und über ein Querrillenprofil verfügen. Diese Grip Plates können entweder durch flache Schrauben oder mit den Pins befestigt werden. Bei Letzterem habt ihr die maximale Auflagefläche zwischen Schuh und Pedal und eure Cleatbox wird zusätzlich von einer Flatpedal-ähnlichen Struktur umgeben.

Die Grip Plates an den Gravity-Pedalen können mit oder ohne Pins angebracht werden.
Pins ohne Grip Plates ist ebenfalls möglich.

Der Pedalkäfig ist aus Aluminium CNC gefräst und die Achse besteht aus hochfestem Edelstahl. Um die Achse rotiert das Pedal via drei Kugellager und ein Gleitlager, was für höchste Langlebigkeit sorgen soll. Nach über acht Monaten läuft hier alles noch absolut stramm und spielfrei. Beide Pedal-Typen gleiten bei Pedalaufsetzern gut über den Untergrund und rasten nicht sofort ein, dabei hat der Käfig dennoch kaum sichtbare Spuren davongetragen. Auch die Edelstahl Cleats und der Klickmechanismus sehen noch gut aus und sind bis jetzt ohne größere Abnutzungsspuren. In Zukunft will Hope die Pedalachsen auch noch aus Titan anbieten, so könnt ihr 40 Gramm Gewicht sparen und alles dreht sich um den hochfesten rostfreien Werkstoff.

Vor dem Anschrauben der Cleats ist Messen angesagt, die Schablone liegt den Pedalen bei.
Ist der passende Shim ausgemessen, könnt ihr noch zwischen den Cleats mit 4° oder 5° Auslösewinkel auswählen.

Wer etwas experimentierfreudig ist, kann mit den Hope-Pedalen sein Glück finden. Versucht was Neues und ihr bekommt bei Hope eine gute Basis mit top Anpassungsmöglichkeiten für quasi jeden Fahrstil. Durch die beiden Varianten Trail und Gravity könnt ihr zwischen schlanker und super großer Aufstandsfläche auswählen und bekommt in jedem Fall eine hohe Qualität und Langlebigkeit, die den Preis von 185 bzw. 195 € durchaus rechtfertigt.

Tops

  • sehr gute Individualisierbarkeit
  • smoothes Ein- und Ausklicken bei gutem Seitenhalt
  • hochwertige Verarbeitung

Flops

  • hoher Preis

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Text & Fotos: Peter Walker

Über den Autor

Peter Walker

Peter ist nicht nur ein Mann der Worte, sondern auch der Taten. Mit ernsthaften Bike- und Schrauber-Skills, seiner Motocross-Historie, diversen EWS-Teilnahmen und über 150 Bikepark-Tagen in Whistler – ja, der Neid der meisten Biker auf diesem Planeten ist ihm gewiss – ist für Peter kein Bike zu kompliziert und kein Trail zu steil. Gravel und Rennrad kann er übrigens auch! Das für unsere redaktionelle Arbeit wichtige Thema Kaufberatung hat Peter in Vancouvers ältestem Bike-Shop von der Pike auf gelernt und setzt sein Know-how auch im journalistischen Alltag um. Wenn er nicht gerade die Stuttgarter Hometrails auf neuen Test-Bikes unsicher macht, genießt er das Vanlife mit seinem selbst ausgebauten VW T5. Dass er dazu noch ausgebildeter Notfallsanitäter ist, beruhigt seine Kollegen bei riskanten Fahrmanövern. Zum Glück mussten wir Peter bislang nie bei seinem Spitznamen „Sani-Peter“ rufen. Wir klopfen auf Holz, dass es dazu auch nie kommen wird!