Ortema ist ein deutsches Unternehmen, das vor allem in der Orthopädie-Technik aktiv ist und auch eine Vielzahl an Protektoren anbietet. Schoner für Eishockey, verschiedene Ballsportarten bis hin zum Motorrad- oder Mountainbike-Bereich sind im Programm. Der getestete GP5-Knieschoner ist zertifiziert nach Level 2 und bietet mit 13 kN bei 3,4 ms eine der besten Schutzwirkungen im Test. Mit lediglich 136 g gehören sie zu den leichtesten Modellen, preislich liegen sie mit 89 € im Mittelfeld.

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: 14 Trail-Knieschoner im Test

Gewicht pro Schoner 136 g | Preis 89,00 € | Zertifizierung Level 2 | Protektor entnehmbar ja
Befestigung Gummiband | Laborergebnis 13 kN bei 3,4 ms | Hersteller-Website

Die Schoner bestehen rundherum aus sehr dünnem, leichtem Stoff, auf der Vorderseite ist jedoch ein festeres Material angebracht. Damit sie beim Fahren an Ort und Stelle bleiben, ist oben an der Innenseite Silikongummierung angebracht. Zusätzlich gibt es am Oberschenkel einen abnehmbaren Klettverschluss. An der Wade ist nichts dergleichen zu finden. Selbst Nähte sucht man hier vergeblich. Der Schoner wirkt, als ob er unten einfach abgeschnitten wurde. Der Protektor ist entnehmbar und an der Außenseite befindet sich zusätzlich ein kleines Polster, dessen Schutzwirkung jedoch vernachlässigbar klein ist.

Die Ortema-Schoner sind sehr minimalistisch gehalten. Der Stoff hat an der Wade einen sauberen Beinabschluss ohne Nähte.
Der Klettverschluss der GP5 ist abnehmbar. Aber egal ob mit oder ohne – die Schoner rutschen stark.
Die Schoner bieten hohen Schutz bei geringem Gewicht. Bei niedrigen Temperaturen ist der Protektor jedoch zunächst sehr steif.

Der Ortema GP5 auf dem Trail

Beim Anziehen ist der Protektor der Ortema GP5 zunächst etwas steif. Besonders bei kühleren Temperaturen fällt das auf, und dadurch schmiegen sich die Schoner erst mal nicht so gut an das Knie an. Wenn man ein paar Minuten gefahren ist, haben sich die Protektoren jedoch aufgewärmt und sind angenehm flexibel. Durch das geringe Gewicht des GP5 ist dieser dann sehr angenehm zu tragen. Allerdings bietet das sehr dünne Material nicht genug Festigkeit, was dazu führt, dass der Schoner herunterrutscht. Vor allem auf langen, rauen Abfahrten wird er durch die Vibrationen nach unten gerüttelt. Da hilft auch der Klettverschluss am Oberschenkel nicht mehr viel. Zum Entnehmen des Polsters ist einfach ein kleiner Schnitt innen in das Material gesetzt worden, es gibt hier keine Überlappung des Materials oder ähnliches. Je nach Passform sitzt der Schoner dann so, dass die Kniescheibe direkt in diesem Schlitz unter dem Protektor sitzt, was sich unangenehm anfühlt. Die Belüftung ist durch das sehr dünne Material okay, man spürt jedoch, dass der Protektor weniger Löcher hat als manche andere im Test, und man schwitzt darunter spürbar.

Tops

  • hoher Schutz bei geringem Gewicht

Flops

  • rutscht stark
  • bei Kälte zunächst sehr steif
  • je nach Passform sitzt der Protektor direkt auf der Kniescheibe

Mehr Informationen findet ihr unter ortema-shop.com.

Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: 14 Trail-Knieschoner im Test

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Text: Simon Kohler Fotos: Mike Hunger

Über den Autor

Simon Kohler

Simon liebt Geschwindigkeit. Als Downhill Skater ist er lange Zeit Rennen gefahren und mit seinem Longboard Alpenpässe runtergeknallt. Inzwischen hat er vier gegen zwei Reifen eingetauscht und heizt jetzt mit seinem Mountainbike auf Trails und Bikepark Lines. Bei verschiedensten Roadtrips durch die Alpen hat er seither einige der feinsten Trails Europas ausgekostet. Da er einige Zeit in Österreich gelebt hat, kennt er zudem die lokalen Bikeparks wie seine Westentasche. Durch sein Ingenieurstudium und seine Liebe zum Detail ist er ein echter Technik-Nerd und testet jetzt als Redakteur die aktuellsten Bikes und Parts auf Herz und Nieren. Als Frühaufsteher und selbsterklärter Müsli-Connaisseur lebt er sein Leben frei nach dem Motto „Powered by Oats. And also Legs.“