Am vergangenen Wochenende wurde es im Vogtland noch einmal spannend: In Schöneck versammelten sich ein letztes mal für die Rennsaison 2014 über 200 Teilnehmer, um den ersten deutschen Enduromeister zu ermitteln.

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Als sich Samstag Morgen die ersten Fahrer auf den Weg zum Training machten, zeigte sich Schöneck noch recht verschlafen. Doch auch der dichte Nebel, der das gesamte Tal bedeckte, hielt niemand davon ab, die fünf Stages für den kommenden Renntag zu trainieren.
Die Stages überzeugten schnell mit ausreichend Abwechslung. Loser Boden, Wurzelfelder, Sprünge und Anlieger aber auch schmerzhafte Tretstücke und Gegenanstiege galt es auf fast jeder Stage zu trainieren. Auch das Wetter wurde immer besser und sorgte für gute Laune bei den Teilnehmern.

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Beim Fahrer-Briefing erklärten Moderator Uwe Buchholz und Vertreter des BDR das Reglement.

Nach einem kurzem Fahrer-Briefing konnte der Prolog dann bei bereits einsetzender Dämmerung endlich starten.
Von den zahlreich erschienenen Zuschauern angefeuert, galt es nach einem Sprintstück mitten durch Schönecks Innenstadt, einige künstliche Hindernisse und rutschige Treppenstufen sowie ein loses Steilstück zu überwinden.
Auch die eintretende Dunkelheit und der Regen, der von Fahrer zu Fahrer immer stärker wurde, erleichterte die erste Wertungsprüfung nicht. Klar im Vorteil war der, der an eine Stirnlampe gedacht hatte.

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Team Rose Vaujany beim Prolog-Training

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Wertvolle Sekunden: Die nassen Treppenstufen verursachten zahlreiche Stürze.

Die schnellsten des Prolog
Die schnellsten des Prolog: Ines Thoma und André Wagenknecht

Neben Fahrtechnik war also vorallem Tretstärke gefragt. Davon bewieß André Wagenknecht (Cube Action Team) am meißten und holte sich mit einer Zeit von 01:27.035 den Sieg in der ersten Wertungsprüfung. In der Kategorie Pro-Woman siegte Ines Thoma (Canyon Factory Enduro Team) während sich bei den Masters Tommy Umbreit ([u]ride_it) durchsetzten konnte. Für die Überraschung des Abends sorgte allerdings Timo Holzschuher. Der 1997 geborene Junior fuhr mit 1:27.233 eine nahezu identische Zeit wie André Wagenknecht.

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Am Renntag zeigte sich das Wetter dann von Anfang an von seiner besten Seite. Auf einen kurzen Transfer vom Start an der Talstation der Bikewelt Schöneck, folgte die erste Stage, die sofort höchste Konzentration und ein vielseitig aufgestelltes Fahrerkönnen forderte. Nach einem flowigen, teils technischem ersten Abschnitt durch Schönecks Stadtpark führte ein langes Tretstück wieder auf die Strecke des Prologs, die bereits am Vortag gewertet wurde. Schon hier war die Anstrengung allen Teilnehmern deutlich anzusehen.

Die Frage, ob über 500 Meter lange, asphaltierte Gegenanstiege wirklich zur Definition des Endurosports passen und in eine Wertungsprüfung einer
nationalen Meisterschaft gehören, wurde unter den Teilnehmern heiß diskutiert. Doch auch wenn eine solche Streckengestaltung sicherlich nicht das Optimum darstellt, müssen stets auch die lokalen Voraussetzungen berücksichtigt werden.

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André Wagenknecht auf dem Weg zum Sieg

Nach einer Kurzen Transferetappe folgten Stage zwei und drei in der Bikewelt Schöneck. Beide Stages boten neben Bikeparkelementen wie Drops und Anliegern auch natürliche Abschnitte mit losem Boden und Wurzelfeldern. In Stage drei folgte auf eine Bachbett-Durchfahrt ein knackierger Gegenanstieg, der selbst für die anwesende CrossCountry Weltelite eine Herausforderung darstellte und viele Fahrer zum absteigen zwang.

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Anschließend ging es über einen rund 12 km langen Transfer zur Vogtland Arena, wo sich neben einer Skisprungschanze die vierte Stage ins Tal schlängelte.
Erneut forderten ausgefahrene Wurzeln und eng abgesteckte Kurven hohes fahrerisches Können. In einem letzten Steilstück ging es mit Highspeed Richtung Stage-Ziel. Hier wurde den Fahrern dann die zur Zeitmessung verwendeten Transponder abgenommen, um die Zwischenzeit auszuwerten.

Racen neben der Skisprungschanze
Racen neben der Skisprungschanze
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Petrik Brückner auf den letzten Metern zu einem starken siebten Rang

Die ausgelesenen Zwischenergebnisse wurden dazu verwendet, die Fahrer geordnet in umgekehrter Reihenfolge in die fünfte Stage starten zu lassen – jeweils die schnellsten Fahrer jeder Kategorie starteten zum Schluss. Die zahlreich erschienenen Zuschauer im Zielbereich freuten sich über Spannung bis zum Schluss, die Fahrer mussten sich mit einer kurzen Zwangspause abfinden.

Dann aber: Sprint durch ein Parkhaus, kurzer Gegenanstieg im Wald, einige Wurzelpassagen, Anlieger und der Zielsprung – der erste deutsche Enduromeister rollte über die Ziellinie in der Bikewelt Schöneck!

Riesen Freude bei Ines Thoma und Antje Kramer
Riesen Freude bei Ines Thoma und Antje Kramer
Das Podium der ersten deutschen Enduro Meisterschaft!
Das Podium der ersten deutschen Enduro Meisterschaft!

Mit einer Gesamtzeit von 14:21.705 konnte André Wagenknecht (Cube Action Team) die Leistung vom Vortag bestätigen und sicherte sich als schnellster in der Kategorie Elite-Man den Titel des ersten deutschen Enduromeisters. Auf den zweiten Platz fuhr Tobias Reiser (Focus Trail Team), dicht gefolgt von seinem Bruder Markus Reiser (Focus Trail Team) auf Rang drei. Ludwig Döhl (Cube Action Team) sicherte sich zum Saisonabschluss den vierten Platz vor Andre Kleindienst (Bergamont Hayes Factory Team) auf Rang fünf.

Podium der Damen
Podium der Damen

Mit einem Vorsprung von knapp 39 Sekunden dominierte Ines Thoma (Canyon Factory Enduro Team) in der Kategorie Pro-Woman und sicherte sich den Titel vor Sofia Wiedenroth (AMG Rotwild MTB Racing Team). Raphaela Richter wurde dritte, gefolgt von Mona Eiberweiser und Antje Kramer (Giant Germany) auf den Plätzen vier und fünf.

In der Kategorie Masters konnte Benjamin Herold (NRG-Foes Racing Team) dicht gefolgt von Tommy Umbreit ([u]ride_it) und Guido Wachter den Sieg einfahren.

Vollständige Ergebnisse:

Text: Daniel Schlicke Fotos: Christian Bartosch


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Über den Autor

Aaron Steinke

Aaron war der erste Mitarbeiter unseres Unternehmens, hat es tatkräftig mit aufgebaut und dabei den Auftritt und die Ausrichtung unserer Magazine maßgeblich mitgeprägt. Seit Mitte 2020 verfolgt er eigene Projekte, berät und unterstützt uns aber weiterhin bei Marketing- und Technik-Themen. Viele Jahre lang konnte man Aaron vor allem auf spaßorientierten Enduro-Rennen finden, in letzter Zeit auch vermehrt auf dem Rennrad – es lebe die Freiheit auf zwei Rädern!