Bei diesem Bike kann man einfach nichts falsch machen. Das neue Specialized Status ist ein unglaublich attraktives Angebot für alle, die ein Rad suchen, um auf den Trails und den Bikeparks dieser Welt maximalen Fahrspaß zu haben. Wir haben es als einziges Magazin weltweit testen können und sind überzeugt.

Normalerweise haben Testberichte bei uns immer einen fixen Aufbau: Das Bike wird vorgestellt, die neuen technologischen Highlights präsentiert und über die Geometrie philosophiert. Dann folgt der Testeindruck, danach das Fazit. Wem das viel zu viel ist, haben wir dieses Mal den kürzesten Test in unserer Geschichte zusammengestellt. Es handelt sich um den Whatsapp-Verlauf von unserem Chefredakteur Christoph und unserem Test-Chef Felix, kurz nachdem Christoph die ersten Ausflüge mit dem neuen Specialized Status unternommen hat. Lest selbst:

ChristophBoah shit, das neue Status ist echt crazy! 🤪
FelixWarum was ist los? Zeig mal ein Bild von dem Bike und verrat ein paar Details
ChristophDie Karre ist so loose und witzig zu fahren! In Kurven macht die Mullet-Geschichte schon echt brutal viel Spaß! 🎉🎉
ChristophHier, so sieht’s aus, 160 mm Federweg, Mullet mit 29” vorn und 27,5” hinten. Ich hab aber noch keinerlei weitere Details wie z.B. Geo o.ä.. Die Kettenstreben wirken ultra kurz, sonst sieht’s stimmig aus. Bin auf den Preis gespannt.
Christoph
FelixKrass dass Mullet so schnell in Serie kommt. Wo warst du? Wie fährt sich das Ding?
ChristophHatte erst vermutet das Rad wäre wegen dem kleinen Hinterrad und dem kurzen Hinterbau brutal unausgewogen und man müsste für Grip am Vorderrad hart arbeiten. Ist aber gar nicht so. Macht echt einfach nur krass viel Spaß. Klar gibt’s deutlich schnellere und laufruhigere Bikes, aber in Anliegern kann man mit dem Status auch einfach mal den Reifen von der Felge ziehen. 🤘🤘🤘
ChristophAchja, waren in Oberammergau im Bikepark. Da gibt’s ja alle möglichen Trails. Viel Natürliches aber auch gebaute Flow- und Jump-Trails. Der Markus Reiser (Besitzer vom Park) hat es auch mal ausprobiert – schon geil wie der Typ abgeht🚀🚀
Christoph
FelixOk, nice! Wir waren in Davos am Wochenende. Alpine Trails. Hatte das S-Works Enduro 29 mit dem Push-Dämpfer dabei – krass laufruhig, üble Maschine!
ChristophJa das Enduro ist ein ganz anders. Definiert, schnell und mit unglaublich viel Sicherheit. Das Status ist ein Bike, bei dem man sich die Ärmel hochkrempelt und einfach in Sachen reinhackt. Wenns richtig ruppig wird, ist das Enduro deutlich laufruhiger und schneller und hält die Linie besser, aber das Status ist so lebendig und spaßig, mit dem macht’s einfach unglaublich Bock durch Anlieger zu heizen. Für mich wär’s das perfekte Bike, um damit in Whistler den ganzen Tag die A-Line zu senden aber auch um auf Flow- und Naturtrails Spaß zu haben.
ChristophJunge, halt dich fest: Der Preis fürs Status ist 2.999 € – da hat Specialized richtig einen rausgehauen!
Felixui ui ui, das ist eine Ansage – da kann man ja echt nichts falsch machen.

Ok, zugegeben: Ihr wisst zwar jetzt, dass Specialized mit dem Status einen großen Wurf gelandet hat, aber ihr werdet sicher noch einige weitere Fragen haben. Um sie zu beantworten, haben wir hier noch einen klassischen Test für euch vorbereitet.

Das Specialized Status | 2.999 € | 160/160 mm Federweg | 15,60 kg | 29”/27,5” | Hersteller-Website

Das Specialized Status kurz und knapp in einem Absatz

Das Specialized Status ist nicht völlig neu. Schon in der Vergangenheit gab es das Rad. Damals war das Status als günstige Alternative zum Downhill-Bike Demo positioniert. Das neue Status soll Fahrer ansprechen, die nach viel Performance zum fairen Preis suchen. Es ist für den Trail- und Bikepark-Einsatz entwickelt, setzt auf einen Mix aus 29er-Vorder- und kleinem 27,5”-Hinterrad, besitzt 160 mm Federweg und eine durchdachte, aber bezahlbare Ausstattung. Der Rahmen ist aus Aluminium gefertigt, bietet Platz für eine Trinkflasche und besitzt einen Flip-Chip in der Dämpferaufnahme. Das Status ist in nur einer Ausstattungsvariante für 2.999 €, dafür aber in fünf Größen erhältlich.

Das Status ist zurück! Ein Bike für alle, die statt viel Schnickschnack einfach maximalen Fahrspaß suchen!

Party at the back!
Business an der Front. Das Status setzt auf einen Mix aus 29”- und 27,5”-Laufrädern.
Das neue Status 160 besitzt 160 mm Federweg an Front und Heck
Eine simple Zugführung und dicke Lager passen ins Gesamtbild. Bei den Schrauben kommt überwiegend ein 8-mm-Inbus zum Einsatz, rundgedrehte Schrauben sind so eher unwahrscheinlich – nice!
Bei dem günstigen Preis hat Specialized etwas am Kettenstrebenschutz gespart. Hier sollte man selbst etwas nachbessern. Kein Drama, aber wichtig zu wissen.
Sorgenfrei ist dagegen das geschraubte Tretlager, es lässt sich bei Bedarf einfach wechseln

Die Geometrie des Specialized Status 160 Base 2021

Specialized hat sich bereits vor einiger Zeit von klassischen Rahmengrößen verabschiedet und gibt dem Kunden dank kurzer Sitzrohre die Möglichkeit, ein Bike anhand seiner Länge und nicht Höhe zu wählen. Das ist insofern genial, da man die Möglichkeit hat, entweder ein kürzeres Rad mit höherer Agilität oder ein längeres Modell mit mehr Laufruhe zu wählen. Auch beim Status wird dieses Konzept umgesetzt. So ist das Sitzrohr in der längsten S5-Version gerade einmal 465 mm lang, bei S4 440 mm und bei S3 nur 420 mm. S2 und S1 haben dann ein 400 mm langes Sitzrohr. Bei allen Größen ist der Lenkwinkel mit 63,7° in der steilen bzw. 63,2° in der flachen Einstellung sehr flach. Der Sitzwinkel mit 76° ist durchschnittlich. Der Reach ist in S4 satte 487 mm lang, bei S3 schrumpft er auf 462 mm. Auffallend: die mit 426 mm super kurzen Kettenstreben dank des 27,5”-Hinterrads.

Statt über die Länge des Sitzrohrs wird die Größe vielmehr über den Reach definiert – so kann jeder das Modell wählen, das am besten zu seinem Fahrstil passt
Über einen Flip-Chip lässt sich die Geometrie verstellen. Da selbst das steile Setting schon echt flach ist, haben wir das Rad nur in dieser Einstellung gefahren.

Die Geometrie auf einen Blick:

Größe (Low/High) S1 S2 S3 S4 S5
Sattelrohr 400 mm 400 mm 420 mm 440 mm 465 mm
Oberrohr 756 mm 778 mm 808 mm 837 mm 867 mm
Steuerrohr 95 mm 100 mm 110 mm 120 mm 130 mm
Lenkwinkel 63.2°/63.7° 63.2°/63.7° 63.2°/63.7° 63.2°/63.7° 63.2°/63.7°
Sitzwinkel 76° 76° 76° 76° 76°
Kettenstrebe 426 mm 426 mm 426 mm 426 mm 426 mm
Tretlager Höhe 338 mm/347 mm 338 mm/347 mm 338 mm/347 mm 338 mm/347 mm 338 mm/347 mm
Radstand 1181 mm 1203 mm 1233 mm 1264 mm 1292 mm
Reach 417 mm 437 mm 462 mm 487 mm 512 mm
Stack 610 mm 614 mm 623 mm 632 mm 641 mm

No Bullshit, no Bling-bling – Die Ausstattung des neuen Status 160

Das neue Specialized Status 160 wird nur in einer Ausstattungsvariante angeboten. Die hört auf den Namen Base und beinhaltet alles, was man sich als Trail- und Enduro-Biker wünscht. Ein solides FOX-Fahrwerk, standfeste SRAM CODE R-Bremsen und eine NX Eagle 12-fach-Schaltung mit großer Übersetzungsbandbreite. Natürlich verbaut Specialized jede Menge eigene Komponenten, wie z. B. Lenker, Vorbau, Sattel und Reifen. Die sind funktional alle auf einem guten Niveau und geben fast keinen Raum für Kritik. Nur wer es richtig krachen lässt, wünscht sich robustere Reifen. Die X-Fusion Manic-Sattelstütze hat in den S3–S5-Modellen 170 mm Hub. Der Preis von 2.999 € für dieses Paket ist absolut fair und macht so manchem Direktversender Konkurrenz.

Die FOX 36 Rhythm bietet viel Performance zu einem fairen Preis und passt perfekt ins Gesamtbild
Ein kompletter SRAM NX-Antrieb mit großer Übersetzungsbandbreite macht das Status tourentauglich
SRAM CODE R-Bremsen mit 200 mm großen Bremsscheiben sorgen für die nötige Verzögerung
Specialized typisch fallen die eigenen Anbauteile sehr hochwertig aus. Der Sattel ist ultra bequem.
Die Specialized Butcher-Reifen bieten guten Grip, könnten aber eine stabilere Karkasse besitzen
Das Cockpit überzeugt mit guten Abmessungen – hier muss man nichts tauschen

Die Ausstattung auf einen Blick:

Federgabel FOX 36 Rhythm 160 mm
Dämpfer FOX DPX2 Performance 160 mm
Bremsen SRAM Code R 200 mm
Schaltung SRAM NX Eagle
Sattelstütze X-Fusion Manic, S1-S2: 150 mm S3-S5: 170 mm
Vorbau Specialized Alloy Trail 35 mm
Lenker Specialized Alloy 800 mm
Laufradsatz Royal Traverse 29/27.5″
Reifen Specialized Butcher GRID TRAIL 2.3″
Gewicht 15,60 kg
Preis 2.999 €

Ein Mix aus einem wilden Stier und einem Hasen aus Kokain – Das Status 160 auf dem Trail

Das Specialized Status ist ein Bike, das dafür gemacht wurde, maximalen Spaß auf dem Trail bergab zu haben, und keines, das möglichst leichtfüßig und effizient bergauf klettert. Uphills sind mit diesem Bike problemlos machbar, aber nicht seine große Stärke. Es lohnt sich, den Dämpfer mithilfe der Plattformdämpfung zu verhärten, um lästiges Wippen zu unterdrücken. Außerdem sollte man den Sattel nach vorn schieben, um möglichst zentral auf dem Bike zu sitzen. Ist das erfolgt, erreicht man mit dem Status 160 garantiert jeden Trail-Einstieg, eben nur nicht in Rekordzeit. Wenn ein Lift in der Nähe ist, schadet es nicht, diesen auch zu verwenden – aber das würden wir eigentlich eh immer tun.

Mit dem Status 160 kann man auch aus eigener Kraft zum Trail-Einstieg pedalieren – mit dem Lift ist das Ganze aber deutlich entspannter

Party-Laps! Das Status garantiert jede Menge Spaß im Park!

Es sind die Abfahrten, für die unser Herz schlägt und wofür das Specialized Status 160 entwickelt wurde. Mit einer Körpergröße von 180 cm fühlt sich das S4 Status auf den ersten Metern wie ein echt großes Bike an, und das ist es auch. Der Reach von 487 mm ist beachtlich und wer es gern verspielter mag, greift gegebenenfalls besser zur S3-Version. Allerdings muss gesagt sein, dass das Status alles andere als behäbig ist. Bereits ab den ersten Metern begeistert das Bike mit seinem super lebendigen und spaßigen Handling. Der Hinterbau fühlt sich beim Aufsteigen satt an, saugt sich aber nicht so am Boden fest wie der des Enduros. Vielmehr gibt er viel Feedback an den Fahrer weiter, wodurch man immer weiß, was gerade unter einen passiert, und so Kanten und Wellen sehr gut als Absprung nutzen kann.

Wo kommt der denn her? Die Welle war winzig und dennoch hat Markus ordentlich Airtime gesammelt – das Status macht’s möglich.
Man kann Kurven sehr einfach und kontrolliert durchfahren …
… oder auch einfach voll reinhalten und dann mal sehen, was passiert

No Bullshit, no Problem – das Status liefert einfach ab!

Wer richtig schnell durch Wurzelfelder hackt, sollte sich entsprechend festhalten
Einfach nochmal kurz die Highline mitnehmen – mit dem Status kein Problem!

Durch das kurze Heck und das kleine Laufrad hinten, setzt das Status Richtungswechsel super schnell um und braucht nur einen kleinen Impuls, um die Richtung zu ändern. Mit ihm lassen sich super schnelle Haken schlagen, ähnlich wie ein Feldhase, der über eine Wiese fetzt. Dieses hohe Maß an Agilität sorgt für massig Fahrspaß, erfordert aber in steilem und verblockten Terrain einen beherzten Fahrstil. Denn so leicht wie das Status bei Fahrer-Input die Richtung ändert, so leicht gerät man mit ihm auch mal von der Ideallinie ab. Durch diesen Charakter motiviert das Bike einen ständig, mit dem Gelände zu spielen, nochmal einen Highline mitzunehmen oder mit einem viel zu spitzen Winkel in einen Anlieger zu heizen. Wer als Racer aber auf der Suche nach der schnellsten und direktesten Linie ist, wird hier sicher nicht fündig.

Style for Miles – Markus und das Status sind eine unschlagbare Kombo!

YOLO! das Specialized Status ist für maximalen Fahrspaß konzipiert, schnell, direkt, wild! Wer gern immer alles unter Kontrolle hat und auf Sekundenjagd ist, für den ist es nichts. Alle anderen finden hier einen großartigen Begleiter, der einen ständig dazu motiviert, mit dem Trail zu spielen und neue verrückte Dinge auszuprobieren.

Tops

  • super agil und spaßig zu fahren
  • durchdachte Ausstattung zum fairen Preis
  • ein echter Kurven-Killer

Flops

  • Uphills nur Mittel zum Zweck
  • Reifen ggf. überfordert
  • Lackschäden an der Kettenstrebe

Mehr Informationen findet ihr unter statusmtb.bike


Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als ENDURO-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, das die Mountainbike-Welt auch weiter ein kostenloses und unabhängiges Leitmedium hat. Jetzt Supporter werden!

Text & Fotos: