Stan’s – einer der Begründer des Tubeless-Systems bei MTBs – hat auch die passenden Laufradsätze im Portfolio. Grund genug, die Stan’s Flow MK4 Alu-Laufräder genauer unter die Lupe zu nehmen. Der Laufradsatz wurde für den harten Enduro-Einsatz entwickelt und ist in allen gängigen Laufradgrößen verfügbar. Wie er sich auf den vielen Trail-Kilometern geschlagen hat, lest ihr hier.

Stan’s Flow MK4 | Tester Felix, Mike & Simon | Dauer 7 Monate | Preis 949,99 € | Gewicht 1.882 g (mit Felgenband) | Hersteller-Website

Es gab einmal eine Zeit, in der ein Großteil der Mountainbikes noch mit Schläuchen über die Trails dieser Welt gerollt sind. Dann kam 2001 Stan’s auf die Idee, die Reifen mit einer speziellen Dichtmilch abzudichten und herkömmliche Schläuche überflüssig zu machen. Mit dieser Erfahrung entwickelte Stan’s dann ihre ersten Laufräder, die rein für den schlauchlosen Einsatz konzipiert waren. Mittlerweile fährt (fast) die gesamte MTB-Welt mit diesem Tubeless-System und die Amerikaner haben mehrere Laufradsätze im Programm, darunter auch die von uns getesteten Flow MK4 Alu-Laufräder. Sie sind in den gängigen Laufradgrößen 29” und 27,5” erhältlich, weshalb sich auch einfach ein Mullet-Laufradsatz zusammenstellen lässt. Beim Kauf wird man vor die Wahl gestellt, ob man das Shimano- oder SRAM-Freilaufsystem fahren will und ob man lieber mit einer 6-Bolt- oder Centerlock-Bremsscheiben-Aufnahme unterwegs ist. In unserer getesteten 29”-Version wiegt der Flow MK4-Laufradsatz 1.882 g (mit Felgenband) und wechselt für 949,99 € den Besitzer.

Die Stan’s Flow MK4 sind in allen gängigen Laufradgrößen und wahlweise mit 6-Bolt oder Centerlock-Bremsscheibenaufnahme erhältlich.

Der Stan’s Flow MK4-Laufradsatz besteht aus Flow MK4 Felgen, die aus 6069er-Alu gefertigt und am Stoß zusammengeschweißt sind. Dabei setzt Stan’s wie bei fast allen ihren Laufrädern auf die patentierte BST-Asymmetric-Felgenform. Wie der Name schon sagt, soll durch die asymmetrische Felgenform und den außermittig gesetzten Speichen das Laufrad noch stabiler sein als ein herkömmliches Modell. Zudem ermöglicht das asymmetrische Profil, dass für den Laufradsatz die gleiche Speichenlänge auf beiden Seiten verwendet werden kann, was im Fall der Fälle die Wartung vereinfacht. Kombiniert sind die Felgen mit den hauseigenen Naben mit M-Pulse-Technologie. Sie verfügen über 6 Sperrklinken, die durch kleine Magnete nach außen gezogen werden. Das soll laut Stan’s einen besseren Eingriff und weniger Widerstand bieten. Durch den kleinen Eingriffswinkel rastet der Freilauf alle 1,66° ein. Dadurch wird der Leerweg der Kurbel auf ein Minimum reduziert und man tritt beim Losfahren nicht in ein Loch. Verbunden sind Nabe und Felge durch klassische J-Bend-Speichen – den Namen haben die Speichen dem 90° gebogenen Speichenkopf zu verdanken. Sie sind auf eine größere Zug- und Druckbelastung ausgelegt.

Die hauseigene Nabe mit M-Pulse-Technologie kommt mit 6-Sperrklinken und einem kleinen Eingriffswinkel für eine direkte Kraftübertragung.
Durch die asymmetrische Felgenform kann auf beiden Seiten die gleiche Speichenlänge verwendet werden.

Stan’s hat uns für den Test mit gleich drei Flow MK4-Alu-Laufradsätzen ausgestattet, die wir in verschiedenen Bikes, von Trail-Bike bis hin zum potenten Enduro-Bike, über mehrere Monate getestet haben. Eins vorab: Erwischt man eine Landung nicht sauber, springt zu kurz oder schießt sich vor einem Steinfeld einen Platten, nützt einem das stabilste Laufrad nichts. Alle Laufradsätze in unserem Langzeittest mussten auf den Hometrails, im Bikepark oder auf Enduro-Rennen ordentlich einstecken, haben aber bis auf ein hinteres Laufrad – was sein Leben bei einer verpatzten Landung gelassen hat – den harten Trail-Einsatz unbeeindruckt über sich ergehen lassen. Ein paar äußerliche Kratzer an der Felge zeugen von den Strapazen der letzten Wochen und Monate, aber Dellen und lockere Speichen gab es nicht zu beklagen. Dabei wurden die Laufräder immer mit robusten Karkassen wie MAXXIS Doubledown oder Schwalbe Super Gravity gefahren. Auf dem Trail überzeugen die Stan’s Flow MK4 mit einem unauffälligen Fahrgefühl. Gerade beim Antreten sorgt der kleine Eingriffswinkel für eine direkte Kraftübertragung und das Pedal sackt nicht weg. Der fein surrende Freilauf hört sich an wie ein Bienenschwarm, ist aber nicht zu penetrant.

Auf dem Trail überzeugen die Stan’s Flow MK4 mit einem unauffälligen Fahrgefühl und haben die Strapazen im Großen und Ganzen ohne Beschädigungen überstanden.

Fazit zum Stan’s Flow MK4-Laufradsatz

Die Tubeless-Begründer von Stan’s bringen mit dem Flow MK4 einen Alu-Laufradsatz auf den Markt der, für den harten Enduro-Einsatz entwickelt wurde. Auch nach vielen Monaten auf den härtesten Trails läuft der Laufradsatz rund und ohne große Beschädigungen. Durch den kleinen Eingrifsfwinkel liegt die Kraft beim Antreten unmittelbar an. Der Stan’s Flow MK4 Alu-Laufradsatz ist zwar nicht ganz billig, liefert auf dem Trail aber mit einer starken Performance ab.

Tops

  • starke Trail-Performance
  • kleiner Eingriffswinkel
  • in allen gängigen Varianten erhältlich

Flops

  • relativ teuer

Für mehr Informationen besucht notubes.com.


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Text: Mike Hunger Fotos: Mike Hunger

Über den Autor

Mike Hunger

Von Slopestyle und Landschaftsfotografie, hin zu Enduro und Actionfotografie. Mike probiert gerne neue Dinge aus und hat eine Vorliebe für Action. Und Handwerk: So zieht es ihn mit seinem Syncro-Van, den er selbst restauriert und umgebaut hat, regelmäßig auf verschiedenste Roadtrips. Natürlich immer mit dabei ist sein Bike und seine Kamera, um die feinsten Trails von Italien bis in die Alpen unter die Stollen zu nehmen und die schönsten Momente festzuhalten. Durch seine Ausbildung als Industriemechaniker, seiner Erfahrung aus dem Radsport und seinen Foto-Skills kann er das Know-How perfekt in den journalistischen Alltag umsetzen und testet jetzt als Redakteur die neuesten Bikes und Parts. Als “Foto-Nerd” hält er außerdem die Tests fotografisch fest und sorgt im Magazin für geiles Bildmaterial.