Pivot bringt mit seinem neuen Mach 4 SL das doppelte Lottchen, denn das Bike kommt gleich in zwei Ausführungen: eine Short Travel-Version mit 104 mm Federweg und eine Long Travel-Variante mit 116 mm. Optisch gleichen sich die Bikes fast komplett und das schreit nach einem Duell! Gewinnt der größere Colt oder die bessere Technik?

Pivot Mach 4 SL World Cup (links) | 100/104 mm (v/h) | 10,8 kg in Größe L | 10.699 €
Pivot Mach 4 SL Team (rechts) | 120/116 mm (v/h) | 11,2 kg in Größe L | 10.699 €
Hersteller-Website

Pivot Bikes ist eher für sein großes Portfolio an Trail-, Enduro- und Downhill-Bikes bekannt, hat aber schon länger mit dem Mach 4 SL auch ein waschechtes Cross-Country-Fully im Programm. Auch wenn sich auf den ersten Blick zum Vorgänger nicht sehr viel getan hat, wurde das Mach 4 SL dennoch gründlich überarbeitet und ist in zwei Varianten erhältlich: Als Short Travel-Modell bietet es 100 mm Federweg an der Front und 104 mm am Heck, ist als Cross-Country-Rakete gedacht und schlägt auf der Waage bei 10,8 kg aus. Als Long Travel-Variante bietet es 120 mm Federweg vorne und 116 mm hinten, soll im Down-Country- und leichten Trail-Bereich brillieren und wiegt 11,2 kg. Durch einen Flip-Chip kann man zudem den Federweg am Heck noch um etwa 10 mm verkürzen. Beide Versionen teilen sich den gleichen Rahmen und sehen dementsprechend auch fast identisch aus. Auch beim Preis von 10.699 € schenken sich die beiden Bikes nichts, aber wie stark wirkt sich das unterschiedliche Fahrwerk aufs Fahrverhalten aus?

Das neue Pivot Mach 4 SL XTR 2023 im Detail

Das Pivot Mach 4 SL XTR hat eine Pivot-typische Silhouette mit geraden Linien und DW-Link -Hinterbau, dessen Sitzstrebe gerade in die Linie des Oberrohrs verläuft. Der Hinterbau ist dabei aus sehr filigranen Streben gearbeitet. Durch ein neues Fertigungsverfahren soll beim Rahmen zudem einiges an Gewicht eingespart werden.

Oder lieber die Down-Country-Variante in blau?
Wollt ihr ein Cross-Country-Hobel in grün?

Die hintere Bremsaufnahme ist bei der neuen Version deutlich verändert. Sie ist hinter der Sitzstrebe geschützt, was an dieser Stelle zu einem auffälligen Knick in der Sitzstrebe führt. Unten am Unterrohr kurz vor dem Tretlager ist eine Klappe in den Rahmen eingearbeitet, durch die die Züge im Rahmen erreicht werden können. Dadurch sollen Service-Arbeiten am Bike erleichtert werden.

Die Bremse ist hinter dem Sitzrohr gut geschützt …
… der Look ist jedoch gewöhnungsbedürftig.

Auf dem Unterrohr und auf der Unterseite des Oberrohrs sind jeweils drei Anschraubpunkte angebracht. Dadurch kann die Position des Flaschenhalters auf dem Unterrohr variiert werden und am Oberrohr wahlweise eine Tool-Tasche oder ein zweiter Flaschenhalter angebracht werden. Die Züge laufen hinter dem Steuerrohr seitlich in den Rahmen, auf den aktuellen Trend von Steuersatz-Kabelverlegung springt Pivot also nicht auf. Auf jeder Seite des Rahmens sind zwei Ports angebracht, die eine individuelle Verlegung der Hinterradbremse erlauben und gut geklemmt sind – Geklapper gibt es hier nicht. Der großzügige Kettenstrebenschutz ist stark an dem der Enduro-Bikes orientiert und hält das Bike angenehm leise.

Der Kettenstrebenschutz ist stark an dem des Firebirds orientiert und hält das Mach 4 SL schön leise.
Die Züge sind beim Eingang in den Rahmen sauber geklemmt.

Ausstattung und Varianten des neuen Pivot Mach 4 SL 2023

Das Pivot Mach 4 SL gibt es insgesamt in acht verschiedenen Ausstattungsvarianten: Es kommt in den Versionen Ride, Pro, Team und World Cup und jede Option dann noch wahlweise mit Shimano- oder SRAM-Komponenten. Den preislichen Einstieg macht der Ride Build mit Shimano SLX-Bremsen und XT/SLX-Schaltung für 6.799 €. Das Pendant mit SRAM Level-Bremsen und X01/GX-Schaltung geht für 7.299 € über die Theke. Die von uns getesteten Varianten Team und World Cup sind preislich mit 10.699 € mit Shimano-Komponenten gleich teuer. Möchte man ein Bike mit SRAM-Bremsen und neuer Transmission-Schaltgruppe, ist man 12.599 € für die Team-Edition los, das World Cup Build ist mit 11.999 € etwas günstiger. Die World Cup-Variante ist dabei die einzige Ausstattung, bei der das kurzhubigere Fahrwerk verbaut wird. Egal ob kurz oder lang – das Fahrwerk wird an allen Modellen von FOX gestellt und alle Spec-Varianten gibt es in den zwei gedeckten Pastellfarben Seafoam Green und Ice Blue.

Die Ausstattung unserer neuen Pivot Mach 4 SL XTR 2023-Modelle

Die Ausstattung unserer beiden Pivot Mach 4 SL-Modelle ist größtenteils gleich und unterscheidet sich nur in Fahrwerk und Dropper. In beiden Fällen kommen jedoch all diese Parts aus dem Hause FOX. Nettes Detail: Wie alle Pivot-Bikes bieten die Mach 4 SL-Modelle einen kleinen SAG-Indikator am Dämpfer, der euch das Setup deutlich erleichtert. Am Short Travel-Modell arbeitet eine 32er-Factory Stepcast-Gabel an der Front zusammen mit einem FLOAT SL Factory-Dämpfer am Heck. Als Sattelstütze ist die Transfer SL verbaut, die minimales Gewicht bietet, sich allerdings nur ganz oben oder ganz unten arretieren lässt – Zwischenstufen gibt es hier keine. Zudem bietet sie nur 100 mm Hub, was eure Bewegungsfreiheit auf dem Trail deutlich einschränkt. Am Team Build ist eine FOX 34 Factory Stepcast-Gabel mit einem großvolumigeren FOX FLOAT am Heck kombiniert. Die Gabel hat etwas dickere Standrohre, ist aber ebenfalls in der gewichtsparenden Stepcast-Version verbaut. Das heißt, dass die Lower Legs im unteren Bereich verjüngt sind und die Internals der Gabel nicht bis ganz unten reichen. Die FOX Transfer-Dropperpost bietet hier individuelle Höhenverstellung und einen Hub von immerhin 125 mm – immer noch wenig, aber ein deutliches Plus an Bewegungsfreiheit im Vergleich zu seinem kurzhubigen Bruder.

Text
Der Stepcast-Schriftzug verrät, dass es sich um die extra leichte Version der Gabel handelt.
Der neue FOX FLOAT-Luftdämpfer ist etwas dicker als sein kleiner Bruder FOX FLOAT SL.

Beide Bike-Varianten haben einen TwistLoc Drehgriff-Lockout an der linken Lenkerseite verbaut. Bei der Long Travel-Variante kann man damit den Dämpfer zwischen einer offenen Position und einer Plattformdämpfung umstellen. Der World Cup Build bietet einen dreistufigen Lockout, bei dem ihr sowohl am Dämpfer als auch der Gabel zwischen einer offenen Position, Plattformdämpfung und Lockout umstellen könnt. Durch den Drehgriff spart man sich einen weiteren Hebel am Cockpit, der klobige Griff schränkt allerdings die Positionierung des Bremshebels etwas ein.
Die restlichen Parts sind bei beiden Bikes identisch: Der 60 mm lange Alu-Vorbau und der 760 mm breite Carbon-Lenker stammen beide von Pivot selbst. Durch die zusätzlichen Kabel für den Lockout wirkt das Cockpit allerdings ziemlich messy – besonders am Short Travel-Bike, da hier ein zusätzliches Kabel zum Gabel-Lockout führt.

Durch die zusätzlichen Kabel des Lockouts ist das Cockpit ziemlich messy.
Mit dem Drehgriff an der linken Seite des Lenkers kann man das Fahrwerk der Pivots verhärten.

Wie der Name vermuten lässt, stammen die 12-fach-Schaltung und die Zweikolbenbremsen aus der High-End XTR-Serie von Shimano. Die Bremsen sind mit kleinen 160-mm-Bremsscheiben an Front und Heck kombiniert. Für die meisten Trails, für die die Bikes gedacht sind, ist das ausreichend. Schwere Fahrer oder alle, die gerne lange Abfahrten machen, sind allerdings mit größeren Bremsscheiben gut beraten. Bei einem Wechsel auf 180er vorne und hinten fällt dabei lediglich ein Mehrgewicht von etwa 125 g an. Die Carbon-Laufräder stammen von Reynolds, je nach Verkaufsland können die Bikes aber auch mit NEWMEN-Laufrädern ausgestattet sein. In beiden Fällen kommen sie aber im Boost-Standard – statt Superboost, wie bei den abfahrtsorientierten Bikes von Pivot. Durch die schmaleren Naben wird Gewicht gespart und in dem Segment, in dem sich die Mach 4 SL-Modelle bewegen, braucht man laut Pivot die zusätzliche Steifigkeit der breiteren Superboost-Laufräder nicht. Bei den Pneus setzen die US-Amerikaner auf 2,4 Zoll breite MAXXIS Rekon Race in DualCompound-Gummimischung mit EXO-Karkasse. Eine Mischung, die passend zum Charakter der Bikes auf minimales Gewicht und Rollwiderstand setzt. Wird es matschig, kommen die kurzstolligen Reifen jedoch schnell an ihre Grenzen. Zudem hätte man mit Reifen in der neuen MaxxSpeed-Gummimischung von MAXXIS hier sicher noch ein bisschen mehr Performance rauskitzeln können.

Bei den Laufrädern setzt Pivot auf den Boost-Standard. Das spart Gewicht und erleichtert euch zudem die Ersatzteilbeschaffung.
Für schwere Fahrer oder auf langen Abfahrten sind die 160-mm-Bremsscheiben unterdimensioniert.

Pivot Mach 4 SL World Cup

10.699 €

Specifications

Fork FOX 32 Factory Stepcast 100 mm
Rear Shock FOX Float SL Factory 104 mm
Seatpost FOX Transfer SL 100 mm
Brakes Shimano XTR 160/160 mm
Drivetrain Shimano XTR 1x12
Stem Pivot 60 mm
Handlebar Pivot Carbon 760 mm
Wheelset Reynolds Carbon 29"
Tires MAXXIS Rekon Race, Dual Compound, EXO/MAXXIS Rekon Race, Dual Compound, EXO 2,4"/2,4"

Technical Data

Size XS S M L XL

Specific Features

Toolmount
Flip Chip

Pivot Mach 4 SL Team

10.699 €

Specifications

Fork FOX 34 Factory Stepcast 120 mm
Rear Shock FOX Float SL Factory 116 mm
Seatpost FOX Transfer 125 mm
Brakes Shimano XTR 160/160 mm
Drivetrain Shimano XTR 1x12
Stem Pivot 60 mm
Handlebar Pivot Carbon 760 mm
Wheelset Reynolds Carbon 29"
Tires MAXXIS Rekon Race, Dual Compound, EXO/MAXXIS Rekon Race, Dual Compound, EXO 2,4"/2,4"

Technical Data

Size XS S M L XL

Specific Features

Toolmount
Flip Chip

Die Geometrie des neuen Pivot Mach 4 SL

Das Pivot Mach 4 SL ist in fünf Rahmengrößen von XS bis XL angeboten. Obwohl beide Fahrwerks-Varianten des Bikes den gleichen Rahmen verwenden, ist die Geometrie durch die verschiedenen Fahrwerke doch unterschiedlich. In Rahmengröße L kombiniert die langhubige Variante eine Reach von 462 mm mit 617 mm Stack-Höhe. Beim kurzhubigen Bike ist der Reach mit 475 mm etwas länger, wobei der Stack mit 608 mm flacher wird. Das Sitzrohr ist in allen Varianten mit 460 mm sehr lang, durch die kurzen Dropperposts würde man von tieferen Sitzrohren jedoch ohnehin nicht profitieren. Die Kettenstrebenlänge ist über alle Größen hinweg 432 mm. Über einen Flip-Chip in der oberen Dämpferaufnahme kann man den Federweg am Heck von 116 auf 104 mm bei der langhubigen Variante bzw. von 104 mm auf 95 mm beim kurzhubigen Bike verkürzen.

Die Geometrie des neuen Pivot Mach 4 SL (104mm)

Größe XS S M L XL
Oberrohr 565 mm 580 mm 609 mm 638 mm 662 mm
Sattelrohr 355 mm 394 mm 419 mm 460 mm 505 mm
Steuerrohr 55 mm 90 mm 105 mm 120 mm 135 mm
Lenkwinkel 68° 68° 68° 68° 68°
Sitzwinkel 76° 76° 76° 76° 76°
BB Drop 47 mm 45 mm 45 mm 45 mm 45 mm
Kettenstrebe 432 mm 432 mm 432 mm 432 mm 432 mm
Radstand 1.101 mm 1.118 mm 1.149 mm 1.179 mm 1.205 mm
Reach 410 mm 425 mm 450 mm 475 mm 495 mm
Stack 577 mm 580 mm 594 mm 608 mm 622 mm
Helm Sweet Protection Trailblazer | Brille Naked Optics The Volt | Weste Specialized/Fjällräven Adventure Vest | Shirt IXS Flow XTG-Shirt | Shorts Specialized/Fjällräven Adventure Bib Shorts | Schuhe Crankbrothers Mallet BOA | Socken Crankbrothers Crew Socks
Helm FOX Speedframe | Brille Naked Optics The Volt | Shirt FOX Indicator Long Sleeve | Shorts FOX Defend Shorts | Schuhe Fizik Terra X5 | Socken FOX

Die neuen Pivot Mach 4 SL XTR-Modelle auf dem Trail – Was sind die Unterschiede?

Um den größten Unterschied zwischen den beiden Modellen herausfahren zu können, haben wir die Short Travel-Variante auf die kurze Flip-Chip-Position umgebaut, die den Federweg am Heck weiter von 104 mm auf 95 mm reduziert. Nimmt man auf einem der Mach 4 SL XTR Platz, fühlen sich die beiden Pivots dennoch zunächst sehr ähnlich an. Die Sitzposition ist deutlich nach vorne gebeugt, wodurch in der Ebene viel Druck auf den Händen lastet. Ein komfortabler Tourer will das Bike nicht sein und ist es auch nicht. Dafür wird man durch die sportliche Sitzposition angespornt, bereits beim Uphill richtig Gas zu geben. Geht es dann bergauf, sitzt man angenehm zentriert auf dem Bike und hat ausreichend Druck auf beiden Rädern. Dadurch hat man ordentlich Grip am Heck und dennoch genug Gewicht auf der Front, um manövrieren zu können. Wird es sehr steil, hängt man durch den flachen Sitzwinkel dann aber weit über dem Heck und das Vorderrad steigt leicht, besonders bei etwas unrundem Tritt. Hier muss dann aktiv auf die Front gearbeitet werden.

Testet man das Fahrwerk mit dem klassischen Bounce auf dem Parkplatz, fühlt es sich erstmal ziemlich weich an. Sobald allerdings Zug auf der Kette ist, verhärtet der Hinterbau spürbar – auch wenn man den Lockout nicht nutzt. Bei langen Uphills oder unrundem Tritt bietet es sich dennoch an, das Fahrwerk zu verhärten. Das geht über den Drehgriff am Lenker schnell und easy. In der ersten Stufe ist der Hinterbau deutlich ruhiger, im Wiegetritt hat man aber dennoch spürbar Bewegung im Fahrwerk. Beim World Cup Build hat man dann die Möglichkeit, das Fahrwerk in einer zweiten Stufe komplett zu sperren. Dabei werden Dämpfer und Gabel komplett verhärtet und es wippt nichts mehr – auch bei Vollgas-Sprints. Der Komfort und die Traktion in technischen Sektionen leiden allerdings darunter, da die Reifen dadurch bei Unebenheiten schnell Bodenkontakt verlieren.

Wenn die Mach 4 SL XTR-Modelle, abgesehen vom unterschiedlichen Lockout, bergauf noch sehr ähnliche Fahrgefühle vermittelt haben, so ändert sich das, sobald der Trail in Richtung Tal startet. Die Short Travel-Variante bietet ein strafferes und direkteres Fahrverhalten. Man steht weniger integriert im Bike und das Fahrgefühl ist insgesamt etwas stelziger. Der Sattel, der durch die kurze Dropper weit oben heraussteht, verstärkt dieses Gefühl zusätzlich. Man spürt, dass das World Cup Build ein Cross-Country-Bike ist, das auf maximale Effizienz getrimmt ist. Auf flowigen Trails bekommt man beim Pushen über Wellen oder in Anliegern direktes Feedback vom Bike. Dadurch lässt sich gut Schwung generieren, und auch bei Sprints aus flachen Kurven ist das Short Travel-Bike sehr spritzig. Wird der Trail etwas holpriger, kommt man jedoch auch schnell an die Grenzen der XC-Feile. Bereits bei kleineren roughen Passagen verliert man schnell Bodenkontakt und somit Grip und Kontrolle über das Bike. Gerade wenn es schneller und etwas anspruchsvoller wird, ist also ein wachsamer Fahrstil gefragt.

Der Team Build fühlt sich bergab direkt mehr nach Mini-Trail-Bike an als nach XC-Hobel – trotz des gleichen Rahmens. Durch das weichere Fahrwerk hat man ein etwas weniger direktes Fahrgefühl auf flowigen Trails. Man spürt, dass das Fahrwerk beim Pushen erst komprimiert und dann durch den Rebound aus den Kurven herausgeschossen wird. So lässt sich immer noch gut Schwung auf Rollern oder Anliegern generieren und durch das sattere Fahrwerk bleibt das Bike sicherer am Boden und vermittelt so mehr Sicherheit in schnellen Passagen. Eine Spaß-Rakete auf Flowtrails! Wird der Trail dann etwas ruppiger, liegt das langhubige Mach 4 SL XTR satter und man hat so deutlich mehr Grip und Kontrolle – der längere Dropper, der mehr Bewegung auf dem Bike ermöglicht, hilft hier noch zusätzlich. Man wird dadurch schnell ermutigt, schnellere und wildere Lines zu fahren als mit dem kleinen Bruder. Im Rahmen seiner Möglichkeiten natürlich, denn mit 120 mm stößt das Down-Country Pivot bei anspruchsvolleren Trails an seine Grenzen.

Ein Problem, das beide Bikes teilen, ist, dass die Gabeln im mittleren Federwegsbereich wenig Support bieten. In Kompressionen oder bei Landungen von etwas größeren Sprüngen erreicht man dadurch schnell das Ende des Federwegs. Dadurch kommt man zudem aus der Balance und wird noch weiter über die bereits niedrige Front gezogen. Gerade in steilen Passagen bringt das zusätzliche Unsicherheit zu der sowieso schon vorgebeugten Sitzposition.

Für wen ist welches Pivot Mach 4 SL XTR geeignet? Short Travel oder Long Travel?

Das Pivot Mach 4 SL XTR ist in der Short Travel-Version ein Race-Bike, das sich an XC-Jünger richtet, die maximale Effizienz suchen und Uphill-KOMs und Runden-Bestzeiten jagen. Man muss sich allerdings darüber im Klaren sein, dass dadurch die Trail-Performance etwas auf der Strecke bleibt.
Die langhubige Variante des Mach 4 SL XTR ist ein Bike für alle, die gerne sportliche, schnelle Runden fahren, aber ihren Fokus auf Trail-Spaß statt auf Bestzeiten legen. Auch alle, die Bock haben, auf anspruchsvollen Trails im Underbiking Style an ihr Limit zu gehen, kommen hier auf ihre Kosten.

Unser Fazit zu den neuen Pivot Mach 4 SL

So gleich und doch so verschieden: Look und Detaillösungen der Bikes sind fast identisch und auf den ersten Blick sind sie nur schwer voneinander zu unterscheiden. Im Fahrverhalten zeigen sich dann aber deutliche Unterschiede: Die kurzhubige Variante ist direkt, effizient und spritzig im Uphill, fühlt sich bergab jedoch etwas stelziger und unsicherer an. Die Long Travel-Variante büßt etwas an Bergauf-Performance ein, liegt auf dem Trail jedoch deutlich satter und vermittelt mehr Sicherheit und Fahrspaß.

Tops

  • variable Rahmenplattform
  • schlankes Rahmendesign
  • leise in der Abfahrt

Flops

  • fein profilierte Reifen im Matsch überfordert
  • Gabel mit wenig Gegenhalt im mittleren Federwegsbereich

Tuning-Tipps: größere Bremsscheiben für schwere Fahrer und lange Abfahrten

Alle weiteren Informationen findet ihr auf der Website von Pivot.


Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als ENDURO-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, das die Mountainbike-Welt auch weiter ein kostenloses und unabhängiges Leitmedium hat. Jetzt Supporter werden!

Text: Simon Kohler Fotos: Peter Walker

Über den Autor

Simon Kohler

Simon liebt Geschwindigkeit. Als Downhill Skater ist er lange Zeit Rennen gefahren und mit seinem Longboard Alpenpässe runtergeknallt. Inzwischen hat er vier gegen zwei Reifen eingetauscht und heizt jetzt mit seinem Mountainbike auf Trails und Bikepark Lines. Bei verschiedensten Roadtrips durch die Alpen hat er seither einige der feinsten Trails Europas ausgekostet. Da er einige Zeit in Österreich gelebt hat, kennt er zudem die lokalen Bikeparks wie seine Westentasche. Durch sein Ingenieurstudium und seine Liebe zum Detail ist er ein echter Technik-Nerd und testet jetzt als Redakteur die aktuellsten Bikes und Parts auf Herz und Nieren. Als Frühaufsteher und selbsterklärter Müsli-Connaisseur lebt er sein Leben frei nach dem Motto „Powered by Oats. And also Legs.“