Mit dem Bike Balance Board hat TOGU ein innovatives Trainingsgerät für Mountainbiker im Angebot. Das Bike Balance Board soll Reaktion und Koordination auf dem Bike trainieren und wird auch von Pro-Racern wie Fabien Barel eingesetzt. Der Clou dabei: Bike-spezifische Bewegungsmuster sollen im Kleinhirn abgespeichert werden, um sie später ohne nachzudenken auf dem Trail abrufen zu können. Doch kann der ersehnte Flow-Zustand wirklich trainiert werden?

Das Bike Balance Board scheint simpel, soll aber sehr effektiv sein.
Das Bike Balance Board scheint simpel, soll aber sehr effektiv sein.

Theorie

Das Balance Board soll keine erweiterten Fahrtechniken vermitteln, sondern ein Grundlagentraining bieten und die motorischen Fähigkeiten schulen. Die Bewegungsabläufe sollen so im Kleinhirn gespeichert werden und dadurch beim Fahren schnell abrufbar sein, ohne dass man aktiv nachdenken muss. So können Ängste abgebaut und Flow geschult werden. Dieses innovative Trainingskonzept hat dem TOGU Balance Board den begehrten Design & Innovation Award 2015 eingebracht.

Nicht nur die Ausdauer muss im Grenzbereich trainiert werden, auch die motorischen Fähigkeiten erfordern ein Work-out. Auf dem Fahrrad ist das aber nur mit einem gewissen Verletzungsrisiko machbar. Da die Positionierung auf dem Balance Board der auf dem Bike ähnelt, kann man fast ohne Risiko diese Fähigkeiten trainieren. Durch Variation des Luftdrucks im Ball kann zudem die Schwierigkeit angepasst werden: Weniger Druck bedeutet mehr Sicherheit. Ähnlich wie beim Training auf dem Pezziball werden so besonders Balance und Reaktion gefördert.

Die Positionierung auf Board und Bike soll sehr ähnlich sein.
Die Positionierung auf Board ist der stehenden Grundposition auf dem Bike nachempfunden.

Training mit dem TOGU Bike Balance Board

Die richtige Position zu finden gestaltet sich zunächst ein wenig schwierig: Das Board bietet viele Möglichkeiten und als Neueinsteiger hat man keinen Anhaltspunkt, ob man sich über dem Loch in der Mitte positionieren soll oder dahinter. In jedem Fall steht man relativ nahe am Lenker, als würde man ein Bike mit sehr kurzem Reach fahren. Außerdem ist die Birkenholz-Oberfläche ziemlich rutschig und ein wenig Griptape würde hier gut tun. Nach einigen Anläufen gelang es unseren Testern dann aber, eine stabile Grundposition zu finden und sich einige Momente auf dem Board zu halten.

Hat man sich erst einmal an das Trainingsgerät gewöhnt und griffige Flatpedal-Schuhe angelegt, bereitet das Balance Board eine Menge Spaß. Es verleitet einen dazu, sich selbst herauszufordern, länger stehen zu bleiben oder die Position zu wechseln. Um einen wirklichen Effekt zu erzielen, sollte man jedoch regelmäßig und über einen längeren Zeitraum mit dem Board trainieren. Ob das Work-out zu mehr Sicherheit und Flow auf dem Bike führt, können wir noch nicht nachweisen – die Koordination auf dem Balance-Board steigt allerdings deutlich nach einigen Trainingseinheiten. Indem man den Druck im Ball erhöht, kann man das Schwierigkeitslevel Schritt für Schritt bis zum Maximum steigern.

Das Board kann eine Menge Spaß bereiten.
Das Board kann eine Menge Spaß bereiten.

Fazit

Das TOGU Balance Board ist definitiv eine Bereicherung für den Trainingsplan eines Mountainbikers. Statt in der kalten Jahreszeit lediglich Zeit auf der Rolle zu verbringen, können so auch Techniken trainiert werden, die auf dem Trail für mehr Sicherheit und Flow sorgen. Auch die Nutzung von nachhaltigen Materialien und die sehr gute Verarbeitung sprechen für das Board. Ob einem dieses Trainingsgerät den happigen Preis von 600 € für die getestete Topversion wert ist, muss jedoch jeder selbst entscheiden.

Das Bike Balance Board ist in 3 verschiedenen Ausführungen erhältlich:
Easy für 279 € | Pro für 379 € | Classic für 599 €

Mehr Infos gibt es auf der TOGU Bike Balance Board Webseite

Text: Noah Haxel Bilder: Fabian Rapp, Christoph Bayer


Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als ENDURO-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, das die Mountainbike-Welt auch weiter ein kostenloses und unabhängiges Leitmedium hat. Jetzt Supporter werden!