Testbericht | Der Mavic Crossmax Schuh für Enduro Racing

Wer die diesjährige EWS verfolgt hat, wird jede Menge Gelb gesehen haben. Diese Farbe verbindet man mittlerweile automatisch mit Endurosport auf höchstem Niveau. An dieser „gelben Revolution“ maßgeblich beteiligt waren unter anderem die drei Rundensieger Jerome Clementz, Fabian Barel and Anne Caro Chausson. Genau diese drei Athleten waren es, die Mavic bei der Entwicklung des Mavic Crossmax Enduro Race Schuhs unterstützt haben
Der Crossmax wiegt lediglich 460g und ist kompromisslos auf die Bedürfnisse der besten Fahrer in der EWS zugeschnitten. Er stellt eine Kreuzung zweier populärer Bikeschuhmodelle dar, wobei er die aggressive Optik und die Neopren-Knöchelschützer des Alpine XL mit der steifen Sohle und dem Verschlusssystem des Fury XC in sich vereint. Dies soll vor allem der Performance und der Passform zu Gute kommen. Um herauszufinden, ob dem tatsächlich so ist, haben wir den 165,- € teuren Schuhin der Rennsaison 2014 ausgiebig getestet.


Im Gegensatz zum Alpine XL sind die Neopren-Knöchelschoner beim Crossmax nun dicker. Sie umschließen den Fuß besser und bieten größeren Halt bei seitlich wirkenden Kräften. Die breite Lasche und das Schnellschnürsystem verstärken diesen Effekt noch zusätzlich, und vermitteln so ein sehr angenehmes Tragegefüh.. Der Schuh passt sich dem Fuß gut an und wirkt beim Pedalieren äußerst effektiv. Mit dem Ratschenverstellsystem lässt sich die Druckverteilung auf den Vorderfuß bestens justieren. Die Kraftübertragung ist sowohl in der Auf- wie in der Abwärtsbewegung enorm und der Fuß hat im Schuh keinerlei Spiel.
Wir hatten den Eindruck, dass das Ergo Ratchetsystem etwas ungünstig platziert ist und tatsächlich wurde der Auslösemechanismus bei einem ersten kleineren Sturz in Mitleidenschaft gezogen. Glücklicherweise gibt es für diesen Fall Ersatzteile und der Austausch gestaltet sich problemlos. Herstellerseitig wird empfohlen, das überstehende Ende des Einstellbandes zu kürzen, wenn man den Schuh einmal auf seine Bedürfnisse eingestellt hat. Dies soll die Gefahr einer Beschädigung im Falle eines Sturzes reduzieren.


Gegenüber dem Alpine XL wurde der Fiberglasanteil in der Sohle von 30% auf nun 50% erhöht, was eine direktere und effektivere Kraftübertragung zur Folge haben soll. Für einen aggressiveren Fahrstil platziert man die Cleats mehr in Richtung Sohlenmitte, wofür die Schienen für die Cleats ausreichend lang sind. Großzügige Sohlenausschnitte erleichtern zudem die Montage. Die Sohle selbst setzt sich kaum zu und bietet guten Halt auf nassen Wurzeln oder Steinen.


Auf steinigen Abschnitten bietet die robuste Gummiarmierung im Zehenbereich guten Schutz gegen Steinschläge und aufgewirbeltes Geröll. Die Belüftung im Vorderfußbereich ist gut, was jedoch die Schlechtwettereigenschaften etwas schmälert; aber schließlich ist der Crossmax ein Rennschuh und kein Winterstiefel.
Das glänzende, hellgelbe Obermaterial hat seine Haltbarkeit unter härtesten Bedingungen eindrucksvoll unter Beweis gestellt, und selbst nach mittlerweile über vierzig Tagen auf dem Bike sieht der Schuh immer noch hervorragend aus.


Fazit
Im Laufe der letzten sechs Monate haben wir nun diesen Schuh auf unterschiedlichsten Einsätzen getestet. Egal, ob auf Hochtouren oder im EWS Renneinsatz, der Crossmax machte immer eine hervorragende Figur. Er bietet einen perfekten Mix aus Leistung und Komfort. Die steife Konstruktion ermöglicht eine hervorragende Kraftübertragung, ist aber auf Ganztagestouren dennoch sehr bequem. Der Crossmax ist ein Rennschuh durch und durch und für diesen Einsatzbereich der Beste, den wir je gefahren sind. Und für diejenigen, denen das auffällige gelb doch etwas zu viel des Guten ist, gibt es den Schuh auch in dezentem Schwarz.
Text: Trev Worsey Fotos: Trev Worsey, Jeremy Rullier
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