Testbericht | Die Syntace W35 MX-Laufräder im Härtetest

Die Jungs von Syntace sind für ihren Hang zur Perfektion und ihren Erfindergeist bekannt. Schon vor längeren haben sie die Vorteile breiter Felgen erkannt und die Syntace W30 MX-, W35 MX– und W40 MX-Laufräder auf den Markt gebracht. Wir haben das Modell mit einer Außenbreite von 35 mm über mehrere Monate ausgiebig getestet – ob der Laufradsatz überzeugen konnte, erfahrt ihr hier.

Die Vorteile breiter Felgen sind mittlerweile hinlänglich bekannt. Sie bieten mehr Grip, mehr Trakion, präziseres Handling, höhere Pannensicherheit und ein geringeres Risiko von Burping (Luftverlust bei starken Kompressionen). Doch breite Felgen haben auch einen Nachteil: das Gewicht. Die Syntace W35 MX versprechen auf dem Papier einen gelungen Mix aus breiter Felge und geringem Gewicht (1.780 g bei 27,5″).
Der Laufradsatz
Ohne den Laufradsatz auch nur einen Meter gefahren zu sein, steht bereits zu Beginn des Tests fest: Syntace setzt neue Maßstäbe! Und zwar in Sachen Understatement. Kein anderer Laufradsatz ist optisch unauffälliger als der W35 MX. Komplett in schwarz mit 32 dreifach gekreuzten Speichen und lediglich zwei kleinen gelaserten Logos links und rechts neben dem Ventilloch fügt er sich unauffällig in das Gesamtbild unseres Testbikes ein. Erhältlich ist der W35 MX in 26″, 27,5″ und 29″ für einen Preis von 888 €.

Jeder Laufradsatz wird von Syntace im Allgäu von Hand aufgebaut. Dabei wird besonders auf den korrekten Rundlauf und eine gleichmäßige Speichenspannung geachtet. Am Ende der Fertigung wird dann zu jedem Laufradsatz ein sogenannter Wheelpass angelegt, in dem sämtliche technischen Details wie z. B. die Speichenspannung, Produktnummer usw. eingetragen werden, um dem Kunden beim Service- oder Garantiefall optimal weiterhelfen zu können.
Ausgeliefert wird der Laufradsatz ohne Felgenband oder Tubeless-Ventile, da hier laut Syntace die persönlichen Vorlieben der Kunden stark variieren und sie den Gesamtpreis nicht durch möglicherweise unnützes Zubehör erhöhen wollten.

Die Naben
Auch wenn der Laufradsatz optisch wenig aufregend wirkt, verfügt er doch über etliche spannende technische Details. Dazu zählen auch die eigens von Syntace entwickelten Naben. Sowohl die Vorderrad- wie auch Hinterradnabe verfügt über eine 17 mm Oversize-Achse und beidseitig gedichtete Rillenkugellager, deren Spiel sich jeweils über eine stufenlos verstellbare Einstellkappe justieren lässt. In unserem Test war dies jedoch nie nötig, da bereits ab Werk ein optimales Lagerspiel eingestellt war, das auch auf den rund 700 Testkilometern nicht nachjustiert werden musste.

Beim Freilauf ist es mit Understatement vorbei: Hier setzt Syntace auf ein Zahnscheibensystem mit 36 Zähnen, das dem Laufradsatz sein extrem lautes, kerniges Freilaufgeräusch verleiht. Doch nicht nur die Möglichkeit auf eine Klingel zu verzichten ist ein Vorteil, sondern auch die hohe Wartungsarmut und der feine Verzahnungswinkel, der besonders im technischen Uphill durch den quasi nicht vorhandenen Leerweg begeistert.

Die Felgen
Die Felgen des W35 MX-Laufradsatz verfügen, wie der Name schon sagt, über eine Außenbreite von 35 mm und einer daraus resultierenden Innenweite von satten 28,4 mm. Die 32 Speichenlöcher wurden asymmetrisch positioniert um eine optimale Steifigkeit zu erzielen. Nachdem einkleben eines Felgenbands gelang die Tubeless-Montage sehr einfach und der Reifen ploppt förmlich ins Felgenbett. Dort blieb er auch während unseres gesamten Tests stets zuverlässig sitzen und selbst bei geringen Luftdrücken um die 1,5 bar kam es nie zu Burping. Selbst einige Durchschläge konnten den stabilen Felgen nichts anhaben.

Die Speichen
Syntace verbaut an beiden Rädern 32 doppelt konifizierte und dreifach gekreuzte Sapim-Speichen mit Alu-Nippeln. Am Ende unseres Tests verfügte das Laufrad noch immer über einen nahezu perfekten Rundlauf ohne Höhenschlag und eine extrem gleichmäßige, hohe Speichenspannung.
Fahreindruck
Der Fahreindruck ist schnell zusammengefast: absolut souverän und unauffällig! Die hohe Speichenspannung gepaart mit den breiten Felgen sorgt für ein sehr präzises Handling. Das geringe Gewicht und der fein verzahnte Freilauf für maximalen Vortrieb. Außerdem erwies sich der Laufradsatz als ausreichend steif ohne dabei zu hart oder unkomfortabel zu sein – ein sehr guter Kompromiss eben! In Sachen Haltbarkeit gab es ebenfalls nichts zu meckern, weder an den Felgen noch im Bereich der Speichenspannung ließen sich Defekte feststellen.


Fazit:
Die Syntace-Laufräder überzeugen auf ganzer Linie! Ihr geringes Gewicht gepaart mit der breiten Felge, der guten Steifigkeit und der hohen Langlebigkeit ergeben ein absolut stimmiges Gesamtkonzept! Wer auf der Suche nach einem zuverlässigen Laufrad mit dezenter Optik ist, wird mit ihnen definitiv glücklich! Mit einem Preis von 888 € sind sie gleichzeitig deutlich günstiger als vergleichbare Carbon-Modelle, ohne in Sachen Performance das Nachsehen zu haben – Good Job Syntace!
Für weitere Informationen besucht: syntace.de
Text & Bilder: Christoph Bayer
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