Testbericht | Shimano CM-1000 Action-Kamera
Action-Kameras haben sich zum echten „Must-have“ für Biker entwickelt. Und das zieht den üblichen Effekt hinter sich her: Das Angebot an Modellen wird vielfältiger, die Konkurrenz zwischen den Anbietern größer. Seit Mitte letzten Jahres hat auch der Schaltungsgigant Shimano mit seinem Modell CM-1000 den Schritt auf den Unterhaltungsmarkt gewagt. Wie sich die kompakte Kamera schlägt und ob sie es mit dem Marktführer GoPro aufnehmen kann, erfahrt ihr hier!
Hält man die Action-Cam das erste Mal in der Hand, fallen sofort ihre kompakte Form und das geringe Gewicht auf – erreicht durch den äußerst cleveren Verzicht auf ein zusätzliches Gehäuse. Dennoch ist die Kamera laut Shimano auch ganz ohne Taucheranzug bis zu 10 m Tiefe wasserdicht. Sie liefert Bilder in Full HD und einen Blickwinkel von bis zu 180°.
Bedienung
Die zentralen Bedienelemente der CM-1000 sind extrem überschaubar: Sie bestehen aus den zwei Tasten und zwei LEDs auf der Oberseite des Gehäuses. Mit ihnen kann man das Gerät nicht nur einschalten, die Aufnahme beginnen/beenden und den Aufnahmemodus wechseln. Die beiden LEDs geben auch Aufschluss über die Akku-Kapazität und den verbleibenden Speicherplatz. Dank akustischer Signale weiß man außerdem immer, ob die Aufnahme gestartet oder beendet wurde.
Über eine WIFI-Verbindung lässt sich die Kamera zusätzlich mit dem Smartphone koppeln und über eine kostenlose App weiter konfigurieren. Hier hat man außerdem Zugriff auf die erstellten Dateien und kann sie anschauen und die weniger gelungenen auch gleich wenig ausmisten. Ein Live-View-Modus erleichtert zusätzlich die Justage.
Eine Besonderheit der Shimano CM-1000 ist der integrierte ANT+-Empfänger, mit dem es möglich ist, diverse Sensoren (Herz- und Trittfrequenz, DI2-Schaltung usw.) mit der Kamera zu koppeln. Mithilfe einer von Shimano angekündigten, aber noch nicht veröffentlichten Schnittsoftware sollen sich diese Informationen dann direkt ins Video integrieren lassen. Das wäre natürlich eine schnieke Angelegenheit – aktuell leistet der ANT+-Empfänger aber leider noch keinen Mehrwert.
Mit dem internen, nicht austauschbaren Akku verfügt die Kamera laut Hersteller über eine Laufzeit von rund zwei Stunden. Für unseren Testalltag war das mehr als ausreichend.
Montage
Dank der GoPro-Aufnahme passt die CM-1000 nicht nur perfekt an das Shimano-eigene Zubehör, sondern kann auch an einer Vielzahl von weiteren Montagemöglichkeiten befestigt werden. Wer seine Touren auf den Trails dieser Welt für seine Kumpels zu Hause authentisch dokumentieren will, muss dabei immer flexibel bleiben – und eine Kamera, die unsere Abenteuer aus dem besten Blickwinkel festhalten soll, muss das auch sein! Deshalb trifft es sich gut, dass die CM-1000 über einen Freidreh-Modus verfügt, den man im Menü aktivieren kann. So ist egal, ob die Kamera gerade kopfüber hängt oder im 90°-Winkel montiert wurde – das Bild bleibt trotzdem immer gerade.
Mit ihren 94 g ist die Action-Cam ein wahres Federgewicht. Und weil sie auch noch extrem flach gebaut ist, kann man sie selbst auf Open-Face-Helmen kaum spüren. Während unseres Tests entstand leichtes Spiel zwischen der Kamera und der Halterung mit dem GoPro Adapter, was wir mit etwas Tape beseitigen mussten.
Für die Nutzung der Kamera unter Wasser ist im Lieferumfang eine spezielle Frontlinse enthalten. Damit soll die CM-1000 nicht nur bis zu einer Tiefe von 10 m wasserdicht sein, es sollen auch Verzerrungen korrigiert werden. Außer einem Spritzwassertest und einem kurzen Tauchgang in der Badewanne, den sie problemlos bestand, haben wir die Kamera aber nicht auf ihre Dichtigkeit überprüft.
Bildqualität
Bedienung und Montage sind für die Kaufentscheidung natürlich wichtig. Aber den Ausschlag gibt letztendlich dann doch die Bildqualität – und hier schlägt sich die neue Shimano-Cam relativ wacker. Im Full HD-Modus ist die Bildqualität der Shimano CM-1000 bei homogenen Lichtverhältnissen gut und überzeugt mit hoher Detailtiefe und ordentlicher Schärfe. Bei anspruchsvollen Verhältnissen wie Gegenlicht oder schwachem Umgebungslicht gerät die CM-1000 jedoch an ihre Grenzen. Bei Gegenlicht führt die Schutzlinse für starke Lensflairs, bei wenig Umgebungslicht leidenSchärfe und Detailgenauigkeit. Die Anpassung der Helligkeit beim Übergang von dunklen zu hellen Abschnitten erledigt die Kamera zwar zuverlässig, aber leicht verzögert.
Während beim 135°-Bildwinkel nur wenige Verzerrungen am Randbereich wahrnehmbar sind, treten sie beim 180°-Winkel verstärkt sowohl am Rand als auch zur Mitte hin auf.
Insgesamt gelingt es der Shimano CM-1000 nicht mit der hohen Bildqualität des Marktführers GoPro Schritt zu halten.
Aber am besten schaut ihr einfach selbst. Hier ein Video mit mehreren Beispielen, die wir während des Testzeitraums sammeln konnten:
Fakten:
Unser Fazit:
Die Shimano Action-Kamera lässt sich durch ihre App-Anbindung, die großen Tasten und die akustischen Signale einfach bedienen. Verbesserungspotenzial besteht vor allem im Bereich der Frontlinse und der Schnittsoftware – ohne die kann das volle Potenzial der CM-1000 einfach noch nicht genutzt werden. Wer außerdem Wert auf beste Bildqualität legt ist weiterhin mit den bewährten Modellen des Marktführers GoPro besser bedient. Wer jedoch das geringe Gewicht, die kompakte Bauweise und die kreativen Montagemöglichkeiten zu schätzen weiß, findet mit der Shimano CM-1000 eine solide und hochwertig verarbeitete Kamera.
Für weitere Informationen besucht die offizielle Webseite: shimano-sportcamera.com
Text & Bilder: Christoph Bayer
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