Testbericht | Shimano SH-M200 Schuh im Härtetest

Auf dem Trail hat man als Fahrer genau zwei Kontaktpunkte zum Bike: die Hände und die Füße. Beide sind maßgeblich für den Fahrspaß und die Kontrolle auf dem Bike mitverantwortlich. Shimano verspricht, mit dem SH-M200 den optimalen Bikeschuh für aggressive Trailrider entwickelt zu haben. Wir haben ihn über mehrere Monate für euch getestet und ziehen Bilanz.

Die Anforderungen an einen modernen Klick-Schuh für den Traileinsatz sind vielfältig: Der Schuh sollte möglichst leicht und dennoch stabil sein. Er sollte eine steife Sohle besitzen, aber bei längeren Schiebe- oder Tragepassagen nicht unkomfortabel sein und zu guter Letzt natürlich den Fuß ausreichend schützen und eine sichere Verbindung zum Pedal herstellen. All diese Faktoren hat Shimano mit dem SH-M200 hervorragend erfüllt und dennoch waren unsere Tester am Ende nicht happy.
Die Details des SH-M200
Der 762 g leichte SH-M200 ist in zwei Farben (Schwarz/Army Green) für einen Preis von 189,95 € erhältlich. Seine wohl größte Besonderheit ist die Sohle. Sie verfügt über die von Shimano „TORBAL“ (Torsion und Balance) genannte Technologie und soll dem Fahrer in der Abfahrt durch seitlichen Flex im Fersenbereich eine bessere Kontrolle des Bikes ermöglichen und gleichzeitig durch einen steifen Vorfußbereich weiterhin optimale Kraftübertragung bieten.

Doch nicht nur an der Unterseite gibt es einiges zu entdecken, auch das Obermaterial steckt voller smarter Details. Ein Knöchelschutz, der verstärkte Zehenbereich, das Speed-Lacing-System und der Ratschen-Verschluss sind Features, die sich Racer wünschen, die aber auch normale Trailrider zu schätzen wissen.



Der SH-M200 auf dem Trail
„Anziehen und wohlfühlen“ lautet die Devise bereits nach den ersten Metern mit dem Shimano SH-M200. Dank des Speed-Lacing-Systems sitzt der Schuh innerhalb von Sekunden am Fuß und kann dann über die Ratsche auch während der Fahrt optimal angepasst werden. Trotz der schmalen Bauform vermittelt der Schuh ein hohes Maß an Sicherheit und bietet ausreichend Schutz bei Steinkontakt. Besonders gut gefiel dabei der weit nach oben gezogene Knöchelschutz. Ob man durch das TORBAL-System wirklich mehr Kontrolle erhält, lässt sich schwer beurteilen. Fest steht aber: Der Schuh schafft den perfekten Kompromiss aus Steifigkeit und Komfort. Beim Antritt und im Uphill überzeugt er mit direkter Kraftübertragung, ohne in der Abfahrt zu hart und unflexibel zu sein. Auch längere Schiebe- oder Tragepassagen meistert man mit dem Shimano-Trailschuh gelassen. Nichts drückt oder reibt und auch der Grip der Sohle auf verschiedenen Untergründen geht in Ordnung.

Der SH-M200 im Dauertest
In den letzten Monaten hatten wir mehrere Modelle des SH-M200 bei unterschiedlichen Fahrern im Test. Länger als drei Monate hat leider kein Modell bei unseren Testern durchgehalten. Dabei haben sich besonders zwei Schwachstellen herauskristallisiert: die Sohle und die Ratsche. Tester, die bei ihren Touren bergauf oft schieben mussten, hatten innerhalb weniger Wochen Risse in der Gummisohle und bei den anderen, bei denen die Sohle gehalten hat, kam es zu Defekten im Bereich der Ratschen-Verstellung.


Fazit
Wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wäre, wäre der Shimano SH-M200 der wohl beste aktuell am Markt erhältliche Bikeschuh. Er begeistert mit seiner perfekten Passform, dem durchdachten Oberschuh und der TORBAL-Sohle. Auf dem Trail konnte ihm noch kein anderer von uns getesteter Schuh das Wasser reichen. Doch leider ist der Spaß von kurzer Dauer, denn die Defekte verschiedener Bauteile (Sohle & Ratsche) ließen bei uns nie länger als drei Monate auf sich warten. Bei einem 189,95 € teuren Schuh leider ein NoGo.
Für weitere Informationen besucht: shimano-lifestylegear.com.
Text: Christoph Bayer | Bilder: Christoph Bayer, Nathan Huges
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