Trek Top Fuel 9.9 SL Test
„Ich kann nicht, ich darf nicht, ich soll nicht“ – ganz ehrlich: Das haben wir alles schon gehört. Die Veränderung ist zu riskant, der Weg zu anstrengend, die politische Correctness zu korrekt. Für Ausgabe #18 haben wir alle diese Bedenken über Bord geworfen und uns die geilsten Bikes besorgt die man für Geld (nicht) kaufen kann. Wir bei ENDURO sind uns sicher: Träume können wahr werden!
Dieser Artikel ist Teil unseres Magazin Features Dreams Come True: Sieben Traumbikes im Test.
Trek Top Fuel 9.9 SL
„Aufsteigen – abheizen“, das ist die Devise, sobald man auf dem Trek Top Fuel sitzt. Mit diesem Bike kann man einfach nicht langsam fahren! Spätestens nach zwei Kurbelumdrehungen packt es einen, das Rennfieber, und man sprintet unweigerlich los. Langsam warmfahren? Vergesst es …
Noch nie hatten wir ein schnelleres und kompromissloseres XC-Bike in unserer Redaktion als das nagelneue Trek Top Fuel 9.9 SL. Ob die beiden Nummern im Produktnamen dabei für das Gewicht stehen, wissen wir nicht, es stimmt aber auf jeden Fall. Unter 10 kg, also exakt 9,9 kg bringt das Rad in der Rahmengröße 19,5″ auf die Waage – verdammt leicht!
Erreicht wird das durch eine Auswahl der wohl besten Komponenten, die aktuell am Markt verfügbar sind und die dazu auch noch optisch perfekt aufeinander abgestimmt sind. Die edlen DT Swiss XMC 1200 Spline-Laufräder, der Shimano XTR-Antrieb und die leichten Bontrager Carbon-Anbauteile fügen sich optisch wie funktionell perfekt ins Gesamtbild ein. Das RockShox-Fahrwerk, bestehend aus einer RS-1-Federgabel und einem Monarch XX-Dämpfer, verfügt über 100 mm Federweg, die sich gemeinsam vom Lenker aus blockieren lassen. Drückt man den hydraulischen Doppel-Lockout, ist das, was dann passiert, vergleichbar mit dem Gefühl, wenn eine Achterbahn ihren höchsten Punkt erreicht und Richtung Erde rast: Beschleunigung in einer neuen Dimension! Das Trek kennt nur noch eine Richtung und die lautet: vorwärts! Jedes Watt, das über die Carbonsohle der leichten XC-Schuhe auf die Pedale gebracht wird, erzeugt Vortrieb. Noch nie hatten wir bergauf mehr Spaß! So viel sogar, dass wir unweigerlich grinsen mussten – eigentlich unvorstellbar!
Freilich haben das leichte Gewicht und der Vortrieb auch eine Schattenseite. Im Falle des Treks heißt diese: Bremstraktion. Wer vor einer Spitzkehre kraftvoll in die XTR-Bremse greift, wird erstaunt sein, wie wenig das Rad sich doch verzögern lässt – zumindest wenn man griffige Reifen und 180-mm-Bremsscheiben gewohnt ist. Aber es heißt ja auch nicht zu Unrecht „Wer bremst, verliert“ … Fakt ist: Kombiniert man das mit einem permanent ausgefahrenen Sattel, gewinnen selbst einfache Trails wieder an Reiz.
Details
Spezifikation: Trek Top Fuel 9.9 SL
- Gabel: RockShox RS-I Solo Air 100 mm
- Dämpfer: RockShox Monarch XX Full Sprint 100 mm
- Antrieb: Shimano XTR
- Kurbel: RaceFace Next SL
- Bremsen: Shimano XTR
- Sattelstütze: Bontrager XXX, OCLV Carbon
- Vorbau: Bontrager XXX, OCLV Carbon
- Lenker: Bontrager XXX, OCLV Carbon
- Reifen: Bontrager XRI Team Issue
- Laufradgröße: 29″
- Laufradgröße: DT Swiss XCM 1200 Spline
- Preis: 8.999 €
Tops
- sehr vortriebsstark
- superleicht
- ultra-edel
Flops
- schwache Bremsen
Fazit
Das Trek Top Fuel 9.9 SL geht ab wie ein Ferrari und definiert das Wort „Vortrieb“ völlig neu! Jeder, der Ambitionen hat, in nächster Zeit einen Marathon zu gewinnen oder sich einfach nur auf der Feierabendrunde die Lunge aus dem Leib husten möchte, braucht diese gnadenlose Rennmaschine.
Mehr Information zu Trek Top Fuel findet ihr auf der Trek Website.
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Dieser Artikel ist Teil unseres Magazin Features Dreams Come True: Sieben Traumbikes im Test.
Text & Bilder: Christoph Bayer
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