The Big Picture | Die erste Enduro Europameisterschaft
21.06.2015
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Die erste Enduro Europameisterschaft in Kirchberg, Österreich ist vorbei – was für ein Tag! Nach fast einer Woche Regen waren die Trails völlig verschlammt und die Wurzelpassagen sahen ziemlich wild aus. Aber die 198 Fahrer, die angereist waren, um um den ersten Enduro Europameistertitel in der Geschichte zu kämpfen, ließen sich davon nicht abschrecken. Das Rennen führte über einige der legendären Trails von Kirchberg, den Gaisbergtrail, den Lisi Osl Trail und den 7 km langen Fleckalmtrail, der über 1000 Höhenmeter hinabführt und als der längste Singletrail Tirols gilt. Schließlich verzogen sich die Wolken, und die Fahrer konnten einen ersten Blick auf das unglaubliche Panorama der Kitzbühler Alpen genießen.
Das Event stellt aber möglicherweise auch einen historischen Wendepunkt für Enduro als Disziplin dar, denn es fand mit voller Anerkennung der UCI statt. Es war das erste Mal, dass es ein solches Event gab, und die Sieger als offizielle UEC Enduro Europameister ausgezeichnet wurden – ein Titel der sich in jeder Trophäensammlung gut macht.
Die kompletten Ergebnisse findet ihr hier, und da ein Bild ja bekanntlich mehr sagt als tausend Worte, findet ihr hier die Foto-Enzyklopedie zum Event:
Die Vorhersage war uneindeutig, das Wetter sah unberechenbar aus.198 Fahrer aus 18 Ländern kämpften um den Titel des UEC European Enduro Champion.Da dies die erste Meisterschaft nach dem UCI-Reglement war, mussten die Rennveranstalter alles ganz genau kontrollieren.Stage eins war eher ein kurzer Spaß mit viel Pumpen, gut zum warm werden.René Wildhaber macht sich bereit für Stage eins. Er hatte nur eine UCI Master-Lizenz („die sind billiger”) und durfte daher nicht in der Elite-Klasse starten. In der Master-Klasse gewann er natürlich.Endura Bergamont Fahrerin Katy Winton erreichte einen soliden vierten Platz.Das Terrain am Anfang von Stage eins war zahm, bis……man zu den gefürchteten Wurzeln weiter unten kam.So einige streckten an dieser Stelle den ‘Hobbyfuß’ aus – Rémy bleibt hier aber souverän.Ein harter Tag für Michal Prokop – wegen eines Transponderfehlers wurde er auf der letzten Stage bei den langsameren Fahrern platziert.Die Fahrer mussten unter dem Lift hoch zu Stage zwei pedalieren. Hier James Shirley, der trotzdem lacht.Cube Action Team Fahrer Scott Laughland am Start von Stage zwei.Stage zwei bestand aus dem berühmten Gaisbergtrail, wo auch die österreichische Downhill-Meisterschaft 2014 ausgetragen worden war.Große Berge, große Kurven.
Jede Menge Style: Rudolf Biedermann.Tobias Reiser auf dem neuen Focus SAM Carbon.Das Ende von Stage zwei – eine astreine Schlammschlacht.Der Liftbetreiber bestand darauf, dass die Bikes vorher abgespritzt werden.Die Veranstalter hatten ein Einsehen und ließen die Fahrer den Lift benutzen, um zu Stage drei zu gelangen.Kirchberg bot eine atemberaubende Kulisse.Was auch immer dieser Typ sich auf die Brille sprüht, vielleicht hätte er es auch mal für seine Jacke benutzen sollen…FDer Lisi Osl Trail ist nach der MTB Cross Country Weltcupsiegerin benannt.Immer schön auf der Linie bleiben!Ein paar ordentliche Hindernisse am Ende von Stage drei.Bei den Jungs von Focus gibt‘s keine neumodischen Elektrolytdrinks, nur die gute alte Coke.Anscheinend ist Kackbraun das neue Schwarz. Demnächst auch in eurem Bikeshop.Wir sind in Österreich, es gibt also jede Menge Kuchen.Viele Fahrer zogen sich zwischen Stage drei und vier um – wer mag schon matschverkrustete Trikots.Die Schnellsten fuhren als letzte mit dem Lift 1000 Höhenmeter hoch zu Start auf den berühmten Fleckalmtrail.Anneke fuhr zum Sieg und nahm dabei den halben Trail mit.Matschig, aber glücklich.
Grün soweit das Auge reicht.Ein Fahrer zwischen den Bäumen gegen Ende des Fleckalmtrails.Jerome war in seinem Element und gewann mit deutlichem Vorsprung.Cannondale-Mechaniker Matteo verschwendete seine Zeit nicht mit Dreckklumpen abklopfen.Ein paar Ausfälle gab es auch, die ein oder andere Antriebsgruppe blieb im Schlamm auf der Strecke.Action Team Fahrer Greg Callahan durfte diesmal nur zuschauen – was wäre gewesen wenn?James Shirley geht auf Nummer sicher, dass sein Helm auf dem Podium auch ordentlich strahlt.Enduro mit österreichischem Flair.René Wildhaber wäre zweiter in der Elite-Klasse geworden, wenn er nicht mit einer Master-Lizenz gefahren wäre.Anneke Beerten, jetzt UEC-Europameisterin.Jerome Clementz, was soll man dazu noch sagen – er kann’s halt einfach.Verdiente Champions: Antje Kramer, Jerome Clementz und Anneke Beerten.Die neuen Champions (von links nach rechts), Daniel Schemmel AUT , Antje Kramer GER , Jérôme Clementz FRA , Anneke Beerten NED , Remo Heutschi SUI und René Wildhaber SUI.
Text und Bilder: Trev Worsey
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