Ausgabe #055 Test

The Lab – Fix Manufacturing MTB Field Kit endurance test

Am Traileinstieg angekommen und erst hier die rostige Kette oder den platten Reifen bemerkt? Oder daheim keine fancy Werkstatt zur Verfügung und keinen Bock, alles einzeln zu kaufen? Mit dem Fix Field Kit habt ihr die Lösung: Die kompakte Tasche enthält alles für die fixe Pflege und kleinere Reparaturen. Wir haben den Kulturbeutel fürs Bike getestet.

MTB Field Kit Fix Manufacturing | Gewicht 960 Gramm | Preis 84,95 € | Hersteller-Website

Fix Manufacturing ist eher eine unbekannte Marke was Multitools angeht, dabei stellen die Kalifornier einige sinnvolle Tools und Gadgets für den Bike-, Skate- und Snowboard-Bereich her. In einer kleinen Garage in Laguna Beach ist die Idee entstanden, kleinere Pannen unterwegs und auf Reisen stets schnell beheben zu können. Mit diesem Ziel vor Augen hat das Team um Tony Zentil das MTB Field Kit entworfen, das alles enthalten soll, um kleinere Wartungs- und Reparaturarbeiten zu ermöglichen und dabei nicht zu vergessen, was gemacht wurde.

Alles unter Dach und Fach: Beim MTB Field Kit von Fix Manufacturing habt ihr alle Tools gut sortiert und kompakt in einer kleinen Tasche.
Das Serviceheft enthält neben einer tabellarischen Aufstellung eurer Wartungsarbeiten auch gute Tipps und Hinweise zum Schrauben und Setup machen.

Das Fix MTB Field Kit kommt in einer kompakten Tasche, nicht größer als die Bibel (Altar-Edition), und wiegt nur ein knappes Kilo. Damit könnt ihr das Set locker mit ins Handgepäck nehmen oder für unterwegs im Auto lassen. Die hochwertig genähte Tasche verfügt über eine kleine Außentasche, die einen Wartungsplan im Notizbuch-Format aufnimmt. Da könnt ihr easy über eure Bikes Buch führen und Dinge, wie die letzten Wartungs- und Pflegearbeiten oder das Fahrwerkssetup, festhalten. So habt ihr immer auf dem Schirm, was erledigt wurde und was bald wieder ansteht.
Im Innern der Tasche befindet sich natürlich der Hauptbestandteil: das Werkzeug selbst. Neben einem umfangreichen Multitool mit 6 – 2 mm Inbus, Kreuzschlitz und Torx 25 Schraubendreher enthält die Tasche auch einen soliden Kettennieter und einen separaten extra-langen 8 mm Inbus – ideal für Kurbelschrauben oder die meisten Pedale, wo ihr mehr Kraft benötigt. Außerdem habt ihr eine kleine Pumpe mit Manometer und einen Reifenheber plus ein Maßband fürs Fahrwerkssetup oder Einstellen der Sattelhöhe parat. Zur Wartung sind zwei Bürsten, ein Fläschchen Entfetter und ein Fläschchen Kettenöl enthalten. Damit könnt ihr zumindest euren Antriebsstrang in Schuss halten. Zum Ausfüllen eures Servicehefts ist auch ein Kugelschreiber im Set enthalten sowie ein Etui mit separaten Fächern für kleine Ersatzteile, wie Bremsbeläge, Kettenschloss und Schaltauge.
Wie hat sich das Set unterwegs geschlagen und wofür reicht´s? Mit dem Fix MTB Field Kit seid ihr für fast alle Zwischenfälle am Bike gewappnet. Egal, ob unterwegs oder zuhause: Damit ist immer alles an einem Ort und nichts geht verloren.

Zur Kettenpflege gibts einen Lappen, zwei unterschiedlich lange Bürsten und Kettenöl sowie Entfetter zum Reinigen.
Die enthaltenen Hardgoods lassen euch (fast) jede Schraube am Rad lösen und die Kette trennen: Nippelspanner, Multitool, Schraubendreher, Kettennieter und der separate 8 mm Inbus.

Wie schlägt sich das Toolset als mobile Werkstatt im WG-Zimmer und unterwegs im Van? Werkzeugseitig seid ihr mit dem Fix MTB Field Kit etwas mau ausgestattet: Das Multitool, der 8er Inbus und der Kettennieter sind Dinge, die andere Hersteller in ein einziges Multitool packen. Durch die Größe des Multitools seid ihr beim Schrauben etwas eingeschränkt, zumindest was den Platz angeht. Dafür habt ihr mit dem 8er Inbus leichtes Spiel und der Kettennieter braucht wenig Krafteinsatz, um die Kette zu teilen wie Mose das Meer. Insgesamt reicht das Werkzeug aber locker für kleinere Wartungs- und Reparaturarbeiten, wie Lenker drehen, Pedale und Vorderrad einbauen oder Schaltwerk montieren – eben die Klassiker, die beim Aufbauen des Bikes nach dem Transport fällig werden. Außerdem könnt ihr euch um quasi alle Verschleißteile kümmern. Der Entfetter zusammen mit der Reinigungsbürste macht euch die Kette schön sauber und mit dem Kettenöl ist sie wieder gut geschmiert und vor Korrosion geschützt. Etwas Fett für Lager oder Pedal-Montage haben wir allerdings zusätzlich eingepackt. Zum Reifenwechsel reichen Reifenheber und Handpumpe zwar aus, was dafür auf jeden Fall noch rein sollte, ist ein (am besten digitaler) Reifendruckprüfer für euer daily Setup und eine Dämpferpumpe, wenn ihr euch der ständigen Fahrwerksoptimierung verschrieben habt. Einzigartig ist der Serviceplan, in dem ihr alle Reparaturen und Veränderungen am Bike übersichtlich festhalten könnt. Plus, ihr habt nach einer Reise oder bei einem Dämpferservice euren Lieblings-Luftdruck und die restlichen Fahrwerkseinstellungen immer parat und startet nicht wieder bei Null. Wenn ihr dann noch die freien Fächer für Klein- und Ersatzteile bestückt, enthält das Set locker alles, was ihr braucht, um euer Bike während der Saison fresh zu halten.

Im separaten Etui könnt ihr kleine Ersatzteile, passend zu eurem Bike,verstauen.
Die kleine Handpumpe verfügt über einen simplen Barometer in PSI. Zum genauen Messen solltet ihr aber noch einen digitalen Luftdruckprüfer und eine Dämpferpumpe in die Tasche packen. ;)

Das Fix MTB Field Kit ist ein gutes Toolset für den Hobbyschrauber, der keine Werkstatt hat oder für alle, die viel mit ihrem Bike unterwegs bzw. auf Reisen sind. Es ist für alle vorhersehbaren und kleineren Reparatur- und Wartungsarbeiten ausreichend und mit dem gepflegten Serviceheft, das dem Toolset beiliegt, steigert ihr vielleicht sogar den Wiederverkaufswert eures Bikes. Zwar ist das Multitool etwas groß geraten, allerdings ist es vom Gewicht her völlig in Ordnung.

Tops

  • kompakt und leicht
  • sinnvoll erweiterbar
  • Serviceheft für bessere Übersicht

Flops

  • Multitool etwas groß

Tester Juli
Dauer 2 Monate
Preis 84,95 €
Gewicht 960 Gramm
Mehr Infos Hersteller Website


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Text: Julian Schwede Fotos: Julian Schwede

Über den Autor

Julian Schwede

Juli ist es gewohnt, mit großen Kalibern umzugehen. Er schraubt nicht nur gerne an seinem Bike, sondern hat nach seiner Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker an der Königsklasse der Kraftfahrzeuge – Omnibussen – getüftelt und gewerkelt. Als ihm die Entwicklung auf Elektroantriebe im Großformat zu langsam ging, hat er technische BWL studiert und nebenher Tische aus Carbon gebaut. Während sein Dirtbike aus dicken Alu Rohren geschweißt ist, besteht sein Fully ebenfalls aus den schwarzen Fasern und hat ihn schon auf einige Gipfel gebracht. Doch auch angeseilt erklimmt er Berge gern über Klettersteige oder senkrecht an der Wand. Mittlerweile fährt er statt seinem eigenen Bike fast nur noch Bikes aus dem Office-Keller und testet sie auf Leib und Lenker. Neben Bike Reviews kümmert Juli sich auch um das tägliche Newsgeschäft und bezeichnet sich selbst als rasenden Reporter “Carlos Columbus”.