Gestern ging im Rahmen des Tweedlove Bikefestivals in Schottland der zweite Lauf der Enduro World Series zu Ende. Es war ein Rennen, das die Teilnehmer nicht nur aufgrund des enorm hohen physischen Anspruchs noch länger im Kopf – und auch in den Beinen, behalten werden. Schottland begeisterte die Fahrer mit sehr abwechslungsreichen Trails, traumhafter Landschaft und einer unvergleichlichen Stimmung, sowohl an der Strecke, wie auch auf dem Festivalgelände.
Es besteht kein Zweifel, das Rennen in Schottland hat nicht nur aufgrund seiner super Organisation und den, einer World Series würdigen, Strecken überzeugt, sondern mit der Stimmung vor Ort neue Maßstäbe gesetzt. Hier wurde der Spirit von Enduro gelebt, und das nicht nur auf der Rennstrecke.
Der perfekte Abschluss eines großartigen Events: Tracy Moseley feiert ihren Sieg und verpasst den Kids vor Ort eine Sektdusche.
Auf dem gesamten Festivalgelände herrschte eine familiäre Stimmung. An den Ständen füllten sich Kinder ihre Taschen mit Stickern.
Noch nie fand in dem verschlafenen Tal ein Event dieser Größe statt.
Ist das der zukünftige EWS-Champion? Nach diesem Event haben zumindest etliche Kinder diesen Traum!
Viele fragten sich, ob Schottland der richtige Austragungsort für ein Event dieser Größe sei. Das Bild sollte als Antwort genügen.
Immer wieder durften sich die Fahrer auf den Shirts der Kids verewigen. Besonders Lokalmatador Joe Barnes war sehr gefragt.
Tracy auf ihrem Weg zum Sieg. Sie holte sich nicht nur den Gesamtsieg, sondern gewann auch sämtliche Stages.
Jeder wusste das mit Nico Lau zu rechnen war.
Es gab aber auch echte Überraschungen, so gewann beispielsweise der Worldcup Downhiller Ruaridh Cunningham eine Stage bei seinem EWS-Debüt.
Nach den langen und anspruchsvollen Stages war einigen die Strapazen ins Gesicht geschrieben.
Joe Barnes landete auf Platz drei und ist damit der erste Brite auf einem EWS-Podium.
Es war nicht das Wochenende von Jared Graves. Doch wir sind uns sicher, dass wir auch ihn bald wieder auf dem Podium sehen. Dann vielleicht auch ganz oben.
Ganz untypisch für Schottland spielte sogar das Wetter mit – Regen? Fehlanzeige!
So mussten manche Medienvertreter etwas nachhelfen, um den typische schottischen Charakter zu vermitteln.
Trotz Verletzung war auch Jerome Clementz vor Ort um seine Freundin Pauline zu unterstützen.
Steve Peat war das gesamte Wochenede vor Ort. Er sorgte nicht nur auf der Strecke für mächtig Stimmung bei den Locals.
Am Streckenrand fanden sich unzählige Zuschauer, nur wenige Zentimeter von den Rennfahrern entfernt, getrennt nur durch ein Absperrband. Das sorgt für Stimmung!
Das Rennen war hart, fordernd und extrem anspruchsvoll – einfach Weltklasse eben.
Tracy fährt hier schon seit Jahren, kein Wunder also, dass sie mit den örtlichen Gegebenheiten bestens zurecht kam.
Immer wieder gab es super enge Sektionen. Es galt die Linie exakt zu treffen, denn ein Baumkontakt kostet wertvolle Sekunden.
Für viele Fahrer war es eine völlig neue Erfahrung, hatten sie bisher nur von anspruchsvollen Trails gehört.
Die langen Stages brachten selbst den fitesten Athleten an seine Grenzen, und manche auch darüber hinaus.
Bei über 40 Minuten gezeitete Renndauer galt es, sowohl auf Mensch wie auch Material Rücksicht zu nehmen.
Auch die Zeit, welche den Sportlern für die Transferetappen zur Verfügung stand war knapp bemessen. Dennoch blieb meist noch genug Zeit für eine kurze Pause und etwas Small-Talk vor dem Start.
Lange Stages und traumhafte Landschaft – ein Konzept das aufgeht!
Es war sehr schwer nicht zu stürzen, beinahe jeder Fahrer hatte während des Rennens Bodenkontakt. Einige sogar sehr häufiger.
Die Fahrer waren sich alle einig: Schottland rockt!
Jede Stage war anders, das gesamte Rennen extrem facettenreich. Das ist es, was ein gutes Rennen auszeichnet.
Es war ein Rennen der Lokalmatadoren so meldete sich auch Katy Winton mit einem guten 10. Platz nach ihrer Verletzung zurück.
Einfach traumhaft!
Mit Spannung erwarten die Fahrer das finale Ergebnis.
Und dann ist es offiziell, Jared dürfte mit seiner Platzierung alles andere als zufrieden gewesen sein.
Auch in Schottland standen wieder neue Fahrer auf dem Podium, es bleibt also spannend dieses Jahr.
Bei der Siegerehrung waren unzählige Besucher anwesend und zollten den Athleten ihren Respekt.
Jerome Clementz feierte zwar keinen Sieg, stand aber dennoch auf der Bühne und erhielt neben einem Geburtstagskuchen, von den über 600 Zuschauern auch ein “Happy Birthday” Ständchen gesungen.
Nico feiert seinen Sieg im typisch schottischen Tweed-Jacket.
Das Rennen ist vorbei – Zeit für die Party!
Livemusik sorgte für mächtig Stimmung vor Ort.
Das Focus Trail Team genoss die ausgelassene Stimmung vor Ort. Das gesamte Team landete in den Top 50 und Tobias Reiser war mit Platz 42 schnellster Deutscher – Respekt!
Nico relaxed nach seinem Sieg. Er hat bereits bei der Trans Provence und in Finale Ligure gezeigt, dass mit ihm zu rechnen ist. In Schottland wurde er endlich mit einem Sieg bei der EWS belohnt.
Bilder: Matt Wragg, Trev Worsey and Chris Leakey Text: Trevor Worsey / Christoph Bayer
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