News Test

Acros flatpedal – Das neue MTB Pedal von Acros im ersten Test

Acros bringt ein neues MTB Pedal auf den Markt: das flatpedal. Der Name ist genau wie die Optik sehr unauffällig und schlicht gehalten. Ein gutes Pedal soll auf dem Trail nicht auffallen und guten Grip bieten. Dabei sollen die Lager möglichst lange Schlamm und Dreck trotzen. Fährt sich das Acros-Pedal so unauffällig wie es aussieht?

Preis: 120 € | Gewicht: 395 g pro Paar | Plattformgröße: (L x B x H) 106 x 105 x 12 mm | Anzahl Pins: 12 | Einschraubrichtung Pins: von oben | Hersteller-Webseite

Acros will mit dem flatpedal ein MTB Pedal gebaut haben, das auf roughen DH-Trails genauso gut funktioniert wie bei größen Sprüngen, auf einsamen Singletrails oder auf der mehrtägigen Bikepacking-Tour. Bei unserem großen MTB Pedal Test war Acros nur mit dem Klickpedal dabei, jetzt hat uns der Hersteller einen Satz flatpedale vorab zum Test zugeschickt. Für 120 € bekommt ihr einen Satz Pedale mit einem Gewicht von 395 g. Damit sind die MTB Pedale kein Leichtbau, aber unter den Alupedalen im soliden Mittelfeld. Im Gegenzug habt ihr dann pro Seite 12 Pins. Mit einer Länge von 6 mm schauen die äußeren Pins aus dem Pedal, während die inneren nur 4 mm lang sind, um eine konkave Standfläche zu erzeugen. Für alle, die ihre Pinkonfiguration anpassen wollen, liegt neben den MTB Pedalen selbst noch eine Tüte mit Pins im Lieferumfang. Die Pins werden mit einem 2-mm-Inbus von oben aus dem Pedal geschraubt, was allerdings zum Problem werden kann, wenn sich ein Stein und euer Pedal mal wieder zu gerne haben und die Pins beschädigt werden. Denn wenn die Inbus-Aufnahme nicht mehr funktioniert, müsst ihr versuchen, die Pins mit einer Zange zu lösen, wenn es überhaupt noch möglich ist. Die 12 Madenschrauben verteilen sich auf einer großen Standfläche von 106 x 105 mm, während das Pedal nur 12 mm dick ist. Bei den Farben bleibt Acros seinem schlichten Motto treu und bietet das MTB Pedal lediglich in Schwarz und Silber an. Wer es doch etwas individueller will, kann den Schriftzug auf der Oberseite frei gestalten.

Die von oben eingeschraubten Pins lassen sich nach Bodenkontakt oft schwer tauschen.
Den Schriftzug auf der Obenseite des Pedals könnt ihr nach euren Wünschen personalisieren.

Das Acros flatpedal im Detail

Detaillösungen sind auch bei einem kleinen Bauteil wie einem Pedal wichtiger, als viele vielleicht denken. Denn um lange Spaß auf dem Trail zu haben, sollte der Service-Aufwand so gering wie möglich ausfallen. Wenn dann doch etwas getan werden muss, so können kleine Details bereits den Unterschied machen, ob es in einer Stunde schnell erledigt ist oder viel Zeit und Nerven beansprucht. Zuerst fällt auf, dass das Pedal keine kleinen Ecken, zusätzliche Kanten oder Aussparungen besitzt, was das Reinigen erleichtert, da sich nirgends Dreck festsetzen kann. Wichtige Aspekte sind aber auch die Dichtungen und Lagerung der Achse, denn diese entscheiden maßgeblich darüber, wie oft ihr die Pedale einem Service unterziehen müsst. Acros setzt hier auf ein doppeltes Kugellager und ein Gleitlager. Damit der Dreck erst gar nicht dahin gelangt, ist die Achse doppelt gedichtet. Doch nach einer gewissen Zeit ist jede Dichtung undicht, jedes Gleitlager ausgeschlagen und jedes Kugellager läuft rau. Damit ihr beim Service keine grauen Haare bekommt, hat sich der Hersteller sinnvolle Gedanken gemacht. Um die Acros-Pedale zu zerlegen, wird kein Sonderwerkzeug gebraucht, sondern nur ein 6er- und ein 2er-Inbus sowie ein 8er-Gabelschlüssel. Um das Pedal nun zerlegen zu können, müsst ihr nur die zwei Schrauben neben der Achse lösen. Danach könnt ihr die Locking Plate anheben und um 90 Grad verdrehen. Mit dieser lässt sich dann die Achse rausschrauben. Beim linken Pedal müsst ihr dafür nach links drehen, während ihr beim rechten Pedal entsprechend rechts herum schrauben müsst. Das wird gemacht, damit das Pedal beim Fahren nicht durch die Tretbewegung auseinanderfällt. Nachdem ihr die Achse entnommen habt, könnt ihr nun mit dem 6-mm-Inbus und dem 8er-Gabelschlüssel die Mutter lösen, die auf der Innenseite der Achse sitzt. Zu guter Letzt lassen sich alle Lager und Dichtungen von der Welle mit der Hand abziehen. Ein weiteres nettes Detail ist ein kurzes How-to-Video vom Hersteller, in dem euch das Zerlegen Schritt für Schritt erklärt wird. Damit ihr auch alles ersetzen könnt, was kaputt geht, bietet Acros 3 Service-Kits an: ein Achskit für 16 €, ein Lockring-Set für 5 € und ein Lagerset mit Dichtungen für 12 €.

Die fehlenden Ecken und Kanten erleichtern das Reinigen des Acros-Pedals.
Das Acros Flat Pedal könnt ihr innerhalb von ein paar Minuten zerlegen.

Das flatpedal von Acros auf dem Trail

Wenn man das erste Mal in die neuen MTB Pedale von Acros tritt, merkt man nichts Ungewöhnliches. Die Standfläche ist angenehm groß, und die mittige Erhöhung fällt so gering aus, dass man sie nicht bemerkt. Der Grip auf dem MTB Pedal ist gut und auch in Wurzelfeldern oder Rockgardens steht man immer sicher auf dem Pedal. Dennoch klebt der Fuß nicht auf dem flatpedal, was eine Korrektur der Fußposition leicht ermöglicht. So hatten wir auch keine Probleme, wenn wir den Fuß schnell vom Pedal nehmen wollten, um im Sam-Hill-Style in die Kurve zu driften oder wenn die Wurzel feuchter und rutschiger war als sie aussah. Auch wenn der Boden matschig wird und nach der Fahrt ein Hochdruckreiniger benötigt wird, um alles wieder sauber zu bekommen, müsst ihr euch um das flatpedal keine Sorgen machen. Wegen der fehlenden Kanten und der großen Öffnungen bleibt kein Dreck im Pedal hängen. So habt ihr bei jeder Wetterlage guten Grip, da die Pins sich so nicht zusetzen.

Unser Fazit zum Acros flatpedal

Das flatpedal von Acros bleibt über den Testzeitraum im besten Sinne unauffällig und kommt mit einem fairen Preis. Auch auf die Details wurde geachtet. So lässt sich das Pedal innerhalb von ein paar Minuten zerlegen, um es zu schmieren oder die Lager zu tauschen. Nur die von oben eingeschraubten Pins passen nicht ins Konzept und können schnell für Kopfzerbrechen sorgen. Auf dem Trail überzeugt es mit viel Grip und guter Selbstreinigung.

Tops

  • große freie Flächen für gute Selbstreinigung
  • schnell und einfach zerlegbar
  • guter Grip

Flops

  • Pins von oben eingeschraubt

Mehr infos: acros-components.com


Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als ENDURO-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, das die Mountainbike-Welt auch weiter ein kostenloses und unabhängiges Leitmedium hat. Jetzt Supporter werden!

Text: Sebastian Dirscherl Fotos: Simon Kohler