Pro Bike Check: Remy Absalons Scott Genius LT 700 Tuned

Remy Absalon ist alles andere als ein Unbekannter im Enduro-Racing und kann auf über 10 Rennsaisons zurückblicken. Nun steht seine zweite Saison auf Scott bevor und sein Arbeitsgerät, das Scott Genius LT 700 Tuned ist fertig aufgebaut. Wir konnten einen ersten Blick darauf werfen! Als das Genius LT vor zwei Jahren vorgestellt wurde, galt es als Vorreiter für ultraleichte long-travel Endurobikes. Es besticht – damals wie heute – durch hervorragende Klettereigenschaften, geringes Gewicht und eben massig Federweg. Das Bike von Remy basiert auf dem Serienbike, ist in einigen Punkten jedoch angepasst: So setzt Remy z.B. auf Shimanos neue, elektrisch betätigte Di2-Schaltung und ist mit einem Prototypen-Dämpfer von Suntour unterwegs.


Wo siehst du die Hauptvorteile der elektrischen Di2-Schaltung?
Ganz klar: Der Hauptvorteil sind die schnellen und sicheren Gangwechsel. Perfekt, wenn zum Beispiel auf blind gefahrenen Rennen plötzlich ein Gegenanstieg auftaucht. Außerdem genieße ich es, nie wieder Leitungen tauschen zu müssen. Ganz davon abgesehen ist es einfach cool, seinen Trigger am PC programmieren zu können!


Was hat es mit dem Dämpfer auf sich?
Aktuell bin ich mit einem Prototypen eines neuen Dämpfers unterwegs. Die Herausforderung besteht darin, ihn perfekt an dieses Bike anzupassen. Wir haben in den letzten Monaten das Innenleben deutlich optimiert – das Volumen ist einstellbar und der Dämpfer kann vom Lenker aus blockiert werden.

Auch der Reifen ist ein Prototyp – kannst du uns schon etwas verraten?
Sein Profil entspricht einem Michelin Grip’R, der Reifen setzt allerdings auf eine neue Gummimischung (Arbeitstitel: J compound). Wir sind hier in einem eher frühen Stadium und es muss noch viel getestet werden. Sonst bin ich meistens mit der neuen Magi-X Mischung unterwegs. Der Hauptvorteil ist, dass sie bei allen Temperaturen optimalen Grip liefert – andere Reifen haben hier oft Probleme.

Passt du das Setup deines Bikes für die einzelnen Rennen an?
Der gRoßteil des Bikes bleibt die Saison über unverändert, abgesehen von kleinen Anpassungen am Fahrwerks-Setup. Wenn ich einen leichteren Aufbau will, montiere ich die Crazy Jack-Carbonfelgen von Duke, leichtere PEdale und einen leichteren Reifen an der Front – so drücke ich das Gewicht dann auf 12,8 kg.

Wie fährst du deine Gabel – und warum?
Ich mag meine Gabel recht straff und mit schneller Zugstufe. Auch wenn es nicht so komfortabel ist, es ist einfach schneller. Auch bei groben Schlägen funktioniert das besser. Ich fahre immer mit dem gleichen Druck und der gleichen HighSpeed-Druckstufe und passe nur die LowSpeed-Druckstufe an die jeweilige Strecke an. Suntour hat das Team mit einer speziellen Negativfeder und Kartusche ausgestattet und bald erhalten wir die R2C2-Kartusche, bei der sich auch die Zugstufe getrennt nach High- und LowSpeed einstellen kann. Das könnte nochmal interessant werden – ich bin gespannt!



Hast du noch weitere Anpassungen vorgenommen?
Obwohl die Auron länger ist als die Fox 36 im Serienmodell, fahre ich einen Steuersatz der den Lenkwinkel um 0,7 ° abflacht und einen 0,7 mm Spacer zwischen Gabel und Rahmen. Den Dämpfer fahre ich mit viel SAG, den Rahmen in der niedrigen Einstellungen. Daher habe ich kürzere 170 mm Kurbeln montiert um beim Pedalieren nirgends hängen zu bleiben.


Text: Aaron Steinke / Remy Absalon Fotos: Scott
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