Deuter ist gerade im deutschen Markt eine beliebte Option für Bike-Rucksäcke. Sämtliche Hüfttaschen der Marke sind hingegen im Multisport-Bereich angesiedelt und auch das Pulse 3 ist kein Hip Bag explizit zum Biken. Es bietet jedoch vergleichbare Features und muss sich somit der Konkurrenz stellen.

Preis: 49,95 € | Gewicht: 341 g | Volumen: 5 Liter | optionale Trinkblase: 1,5 Liter, 34,95 €, 170 g

Der erste Eindruck vom Deuter Pulse 3 ist positiv. Sämtliche Materialien fühlen sich hochwertig an und auch die Verarbeitung ist tadellos. Die Tasche ist für die Verwendung einer 1,5-Liter-Trinkblase vorbereitet. Diese kostet 35 € extra und kann nur auf der rechten Seite geführt werden. Nutzt man diese Option nicht, gibt es entsprechend viel Platz im Inneren. Das Hauptfach ist bis auf die Abtrennung für die Bladder nicht unterteilt und das Frontfach verfügt über drei Fächer, in die auch ein großes Handy einwandfrei passt. Leider ist hier nichts gepolstert und das Handy hat durch die dünnen Wände Kontakt zum restlichen Inhalt der Tasche. Eine definiertere Unterteilung für einzelne Werkzeuge wäre ebenfalls wünschenswert. Da die Pulse 3 aber kein ausgewiesenes Bike Hip Bag ist, wiegt diese Kritik nicht allzu schwer. An den Hüftflossen gibt es außerdem noch zwei geräumige Taschen aus dehnbarem Mesh. Insgesamt ist das Platzangebot somit recht großzügig.

Qualitativ macht die Deuter Pulse 3 für 50 € einen hochwertigen Eindruck. Die Trinkblase ist optional und kostet 35 € extra.
Nutzt man die Trinkblase nicht, gibt’s im Hauptfach jede Menge Platz.
Das Frontfach fasst auch ein großes Handy, hätte jedoch über mehr Befestigungsmöglichkeiten für Tools und Kleinteile verfügen können

Das kommt jedoch nicht von ungefähr – das Rückenteil des Deuter Pulse 3 ist nahezu genauso hoch wie breit und zudem recht steif. Das stabilisiert einerseits zwar die Ladung sehr gut, schränkt aber die Beweglichkeit ein und kann je nach Beladung und Körperbau dazu führen, dass die Tasche nicht richtig sitzen will oder nach oben rutscht. Unsere Tester mit breiterem Rücken oder größerem Körperumfang empfanden die Pulse 3 bequemer als sehr schlanke. Zudem fühlt sich der Hüftgurt recht stramm an und kann die Bauchatmung beeinträchtigen. Daher vor einem Kauf unbedingt anprobieren.

An beiden Seiten gibt’s zwei geräumige Fächer aus dehnbarem Mesh
Das Klima der Deuter Pulse 3 ist zwar warm, aber der Rücken saugt keinen Schweiß auf und die Seitenteile trocken sehr schnell

Rein an der Funktion des Hüftgurts ist jedoch nichts auszusetzen. Er stabilisiert die Tasche einwandfrei und komprimiert das Hauptfach durch eine zweigeteilte Umlenkung automatisch je nach Beladung. An den Seitentaschen sind zusätzliche Kompressionsriemen angebracht. Sie erzielen jedoch keine Wirkung, da sie sich selbst bei voller Beladung bis zum Anschlag zuziehen lassen, ohne dass sie etwas komprimieren.

Die unteren Kompressionsriemen passen sich automatisch an und funktionieren sehr gut, die oberen erzielen jedoch keine Wirkung
Der Hüftgurt sitzt stabil, aber recht stramm. Das kann die Bauchatmung beeinträchtigen.

In Puncto Klima schneidet die Deuter Pulse 3 recht gut ab. Sie ist durch die große Gesamtfläche zwar recht warm, absorbiert durch die offene Bauweise im Rückenbereich jedoch keinen Schweiß. Die Hüftpolster sind trotz Perforierung ebenfalls warm, leiten Schweiß jedoch recht gut ab und trocken vor allem sehr zügig.

Komfort

  1. unbequem
  2. nicht spürbar

Stabilität

  1. gering
  2. hoch

Fachaufteilung

  1. ungünstig
  2. sehr gut

Klima

  1. unangenehm
  2. angenehm

Ease of Use

  1. umständlich
  2. einfach

Preis/Leistung

  1. schlecht
  2. sehr gut

Fazit

Das Deuter Pulse 3 hinterlässt gemischte Gefühle. Einerseits punktet es mit guter Stabilisierung des Inhalts, hochwertigen Materialien, vernünftigem Klima und gutem Platzangebot. Auf der anderen Seite sind der Sitz und die Passform recht speziell und sollten vor dem Kauf unbedingt getestet werden. Tendenziell sitzt die Hüfttasche auf breiteren Rücken oder mit viel Kleidung besser.

Tops

  • hochwertige Qualität
  • gute Ladungsstabilisierung
  • viel Platz
  • einfaches Handling

Flops

  • sehr hohes Rückenteil
  • äußere Kompressionsriemen nicht funktional
  • Sitz und Passform speziell

Mehr Info auf: deuter.com

Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste MTB Hip Bag im Test

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Text: Fotos: Andreas Maschke, Christoph Bayer