Mit 5 Liter Kapazität ist das Leatt Hydration Core 2.0 eines der größten im Test und dabei noch das leichteste, wenn man die Größe einbezieht. Doch wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten…

Preis: 89,90 € (inkl. 2-Liter-Bladder) | Gewicht: 289 g (+134 g Bladder) | Volumen: 5 Liter

Optisch macht die Leatt Hydration Core 2.0 definitiv etwas her. Der schlichte Look des leicht glänzendes Ripstop-Nylon-Materials mit dem silbernen Schriftzug, die klassische Form und das geringe Gewicht lassen einen glatt vergessen, dass man ein 5-Liter-Monster in der Hand hält. Und Platz gibt’s hier wirklich reichlich.

Schlicht, schick und leicht – auf den ersten Blick macht das Leatt Hydration Core 2.0 einiges her

Das Hauptfach ist nicht unterteilt und schluckt die enthaltene 2-Liter-Trinkblase mit Leichtigkeit. Davor sitzt über die volle Breite und Höhe der Tasche das komplett aufklappbare Werkzeugfach, welches ein sehr eigenes Innenleben offenbart. Zwei Mesh-Taschen kümmern sich um lose Teile, während drei Reihen Gummiband an der Rückwand alle möglichen Tools aufnehmen können. Ein gutes Konzept gerade für alle, die sowohl eine Luftpumpe als auch eine Dämpferpumpe mitführen. Leider sind die Riemen recht stramm und schwer zu benutzen.

Im Hauptfach gibt’s ausgesprochen viel Platz
Das Werkzeugfach lässt sich komplett öffnen und funktioniert vor allem für Pumpen sehr gut
Auf beiden Seiten sind zusätzliche Fächer vorhanden
Der Gurt ist einfach, aber funktional. Leider sind die Klettriemen zum Verstauen der Riemen sehr billig und scharfkantig.

Das Außenmaterial ist ein Hauch von nichts. Während das Werkzeugfach vorn und hinten noch mehrlagig ist, wurden alle Seitenwände und der Boden nur einfach ausgeführt. Das hilft der Formstabilität der Tasche in keinster Weise. Apropos einfach: Viele der Materialien machen einen qualitativ günstigen Eindruck, so z. B. das Mesh im Werkzeugfach, der unversäumte Reißverschluss im hinteren Fach oder die scharfkantigen Klettstreifen am Hüftgurt – hier hat z. B. High Above das gleiche Prinzip deutlich besser gelöst. Auch die mitgelieferte Trinkblase ist uns etwas aufgestoßen. Sie ist umständlich zu schließen und die Einfüllöffnung zu klein zum Reinigen. Den Clip für den Schlauch kann man zwar überall befestigen – beim Fahren ist das jedoch umständlicher zu benutzen als ein Magnet, zumal der Clip ständig auf dem Schlauch verrutscht.

Der Außenrand der Leatt Hydration Core 2.0 ist komplett von einem Gummirand gesäumt und sitzt sehr komfortabel
Um das Gewicht niedrig zu bekommen, wird rundum ein sehr dünnes, wenig formstabiles Material verwendet
In Kombination mit dem großen Volumen und der unzureichenden Komprimierung ist die Tasche sogar gering beladen sehr instabil

Am reinen Tragekomfort gibt es nichts auszusetzen. Das Rückenteil ist weich und verfügt über zwei angenehme Höcker links und rechts der Wirbelsäule. Auch die Hüftflossen schmiegen sich gut an. Der gesamte Außenrand der Rückseite ist außerdem mit einem Gummizug versehen, der den Komfort ebenfalls spürbar erhöht. Leider hat dies jedoch zur Folge, dass die Hydration Core 2.0 nicht richtig fest an die Hüfte gezogen werden kann und das Gewicht der Ladung die Tasche im oberen Bereich immer vom Rücken wegzieht. Hinzu kommt, dass das super dünne, weiche Material mit den beiden Kompressionsriemen nicht zu bändigen ist und so das „Transport-Abteil“ unabhängig vom Hüftgurt auf und abschwingt. Wäre das untere Ende der beiden Höcker am Rücken nicht gummiert, würde das Hip Bag zusätzlich anfangen zu rutschen. Somit ergibt sich ein zwar sehr komfortabel zu tragendes, aber äußerst instabiles Ganzes – und das schon bei geringer Beladung. Nutzt man die volle Kapazität der Tasche, verlagert sich der Schwerpunkt zusätzlich noch sehr weit nach hinten und die Leatt lässt sich eigentlich nur noch zum gemütlichen Pedalieren nutzen.

Komfort

  1. unbequem
  2. nicht spürbar

Stabilität

  1. gering
  2. hoch

Fachaufteilung

  1. ungünstig
  2. sehr gut

Klima

  1. unangenehm
  2. angenehm

Ease of Use

  1. umständlich
  2. einfach

Preis/Leistung

  1. schlecht
  2. sehr gut

Fazit

Mit dem Hydration Core 2.0 ist Leatt definitiv ein komfortables Leichtgewicht mit viel Platz gelungen. Leider war’s das auch schon an positiven Punkten. Durch seine Größe, das superdünne Material, den umlaufenden Gummizug und die mangelhafte Kompression ist das Hip Bag äußerst instabil. Hinzu kommen eher minderwertige Materialien und eine Trinkblase mit zu kleiner Öffnung. Nicht empfehlenswert.

Tops

  • komfortabler Sitz
  • viel Platz
  • leicht

Flops

  • sehr geringe Stabilität schon bei geringer Beladung
  • teilweise recht billige Materialien
  • unpraktische Trinkblase

Mehr Info auf: leatt.com

Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste MTB Hip Bag im Test

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Text: Fotos: Andreas Maschke, Christoph Bayer