Mehr geht fast nicht – das High Above Cascadia hat eines der größten nutzbaren Volumen aller Hip Bags im Test und ist zudem komplett wasserfest. Dafür muss man jedoch einen Kompromiss eingehen …

Preis: 100 $ (inkl. Flaschenhalter) | Gewicht: 220 g (+ 34 g Flaschenhalter) | Volumen: ca. 3,4 Liter

Wie bei allen in den USA handgefertigten Taschen in diesem Test weist auch das High Above Cascadia hochwertigste Verarbeitung und Materialien auf. Das Fach ist komplett aus wasserfestem Material gefertigt und verfügt über einen ebenfalls wasserfesten Reißverschluss. Im Lieferumfang befinden sich ein abnehmbarer Flaschenhalter sowie zwei abnehmbare Riemen für die externe Befestigung, wie z. B. einer Jacke. Als Kunde hat man außerdem die Wahl zwischen einer Vielzahl an Farben jedes einzelnen Elements des Hip Packs, was den Preis von 100 $ relativiert.

Fast alle Teile der High Above Cascadia lassen sich farblich individuell bestimmen

Rein rechnerisch verfügt das High Above Cascadia zwar „nur“ über knapp 3,4 Liter, in der Praxis aber bietet sie, zusammen mit der Bedrock Bags und der Leatt, den größten nutzbaren Platz aller Taschen im Test. Bedingt wird dies durch die sehr breite Bauart, den langen frontalen Reißverschluss sowie das – bis auf zwei Fächer am Rücken – nicht unterteilte Innere. Neben der geringen Anzahl kleinerer Fächer hat das Hip Bag leider einen weiteren Nachteil: Es lässt sich in keinster Weise komprimieren, wie es bei der Konkurrenz der Fall ist. Nutzt man den gebotenen Raum nicht vollständig oder hat darin nichts Weiches, Voluminöses wie eine Jacke, befinden sich alle Teile im Inneren im kompletten Freiflug. Leider sind weder das Rückenteil hoch genug noch die Fächer breit genug für ein Handy. Aufgrund des breiten Rückenteils ist die Wärmeentwicklung der Cascadia ebenfalls etwas höher und der Schweiß wird vom Polster aufgesaugt, trocknet jedoch auch wieder recht zügig.

Das Platzangebot in der High Above Cascadia ist unschlagbar. Es muss aufgrund der wenigen Einzelfächer und fehlender Komprimierbarkeit jedoch genutzt werden, sonst fliegen die Einzelteile umher.
Außenmaterial und Reißverschluss sind wasserfest
Der Flaschenhalter ist im Lieferumfang enthalten und abnehmbar

Der abnehmbare Flaschenhalter funktioniert gut und ist trotz der relativ weit außen befindlichen Positionierung nicht im Weg. Mithilfe zweier ebenfalls abnehmbarer Riemen lässt sich zusätzliche eine Jacke auf dem Deckel befestigen. Dank des nach vorne zeigenden Reißverschlusses steht sie dem Zugriff so auch nicht im Weg. Stellt sich nur die Frage, ob man die Tasche jemals so voll bekommt, dass man die externe Befestigung überhaupt benötigt … .

Mit den ebenfalls beiliegenden Riemen lässt sich eine Jacke oder Ähnliches auf der Tasche befestigen
Made in USA – aber auch nur dort bestellbar

Von der mangelnden Inhaltsfixierung bei geringer Beladung mal abgesehen, gibt es beim Tragekomfort nichts auszusetzen. Dank der dünnen Polsterung, der breiten Bauweise und den gut geformten, dünnen Hüftflossen sitzt die Tasche stets sehr bequem und vor allem erstaunlich stabil für ihre Größe. Insgesamt ist sie dank ihres Volumens und der Wasserfestigkeit vor allem eine sehr gute Option für unbeständiges, kühles, nasses Wetter, wenn man gerne mal ein zusätzliches Kleidungsstück dabeihat oder verstauen möchte – ohne Kompromisse beim Komfort oder der Stabilität einzugehen.

Hinweis: Das verwendete X-Pac-Material variiert ja nach Farbwahl zwischen einem leichteren Material mit glatter Nylon-Außenseite (VX21) und steiferen, schwereren mit Cordura-Außenseite (VX51). Das ist auf den Bildern der Beispielmodelle auf der High Above-Website sichtbar, bei Unklarheiten oder bestimmten Wünschen sollte hier aber unbedingt nachgefragt werden. Unser Testmodell bestand aus dem leichteren Material.

Komfort

  1. unbequem
  2. nicht spürbar

Stabilität

  1. gering
  2. hoch

Fachaufteilung

  1. ungünstig
  2. sehr gut

Klima

  1. unangenehm
  2. angenehm

Ease of Use

  1. umständlich
  2. einfach

Preis/Leistung

  1. schlecht
  2. sehr gut

Fazit

Das High Above Cascadia ist prinzipiell wie ein Packsack ohne Rollverschluss. Wasserfest, super leicht, riesiges Volumen und äußerst anschmiegsam. Leider auch genauso minimalistisch, was Innenfächer angeht und zudem ohne Komprimierungs-Möglichkeit. Wer das Volumen voll nutzt, bekommt jedoch eine sehr bequeme und hochwertig gefertigte Tasche mit Individualisierbarkeit – ganz nach dem Motto: einfach aber gut.

Tops

  • komplett wasserfest
  • riesiges Volumen
  • stabiler Sitz
  • sehr leicht und bequem
  • top Qualität
  • individualisierbar

Flops

  • keine Komprimierungsmöglichkeit
  • minimalistische Fachaufteilung
  • nur per USA-Direktbestellung
  • Rückenpolster absorbiert Schweiß
  • trotz Größe kein nutzbares Handyfach

Mehr Info auf: highabove.net

Das Testfeld

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste MTB Hip Bag im Test

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Text: Fotos: Andreas Maschke, Christoph Bayer