Samstags in einer deutschen Großstadt über die Shoppingmeile Nummer eins zu laufen ist in der Regel so ziemlich das Letzte, was ein versierter Biker will. Aber bekanntlich wird jede Regel von der Ausnahme bestätigt. In diesem Fall heißt die Ausnahme DownMall-Tour und lässt das Shoppingcenter zur echten bikeaffinen Attraktion werden.

Im MyZeil, einer dieser repräsentativen Shopping-Malls in Frankfurt, fand letzten Samstag der dritte Teil der DownMall-Tour 2016 statt. Der Organisator EasternGravity führte sein erstes DownMall-Rennen bereits 2009 in Liberec durch, in der Tschechischen Republik. 2016 findet eine ganze Rennserie statt mit sechs Austragungsorten in Deutschland und Osteuropa. Während sich DownMall-Rennen in anderen Teilen der Welt etabliert haben, wartete man in Deutschland bis 2015, als der erste Zwischenstopp der DownMall-Tour in Berlin eingelegt wurde, vergebens auf ein solches Event.

Frankfurt ist die dritte Station der DownMall nach dem Eröffnungsakt in Hannover und einem weiteren Rennen in Berlin. Die Fahrer kamen hauptsächlich aus der Tschechischen Republik und Deutschland, aber auch Adrenalinjunkies aus Polen, den Niederlanden, Großbritannien und Rumänien waren vertreten.

Gleich am Anfang des Rennens mussten die Fahrer in der richtigen Geschwindigkeit über einen großen Sprung
Gleich am Anfang des Rennens mussten die Fahrer in der richtigen Geschwindigkeit über einen großen Sprung

Die Rennbedingungen

Die Startrampe führte gleich zu einem mächtigen Sprung, an dem jeweils im Anschluss an die Rennläufe ein MTB- und BMX-Freestyle-Contest ausgetragen wurde. Nach diesem Start musste man so dynamisch wie möglich eine enge Kehrtwende beschreiben und den Kurs über zahlreiche Rolltreppen nach unten fortsetzen. Es lagen noch zwei weitere Holzelemente auf der Strecke, die größte Schwierigkeit stellten jedoch die engen Kurven und glatten Böden dar.

Die engen Kurven bildeten die größte Herausforderung des DownMall-Rennens
Die engen Kurven bildeten die größte Herausforderung des DownMall-Rennens

So griffen die Fahrer auf die unterschiedlichsten Bikes und Reifen zurück, um mit den speziellen Anforderungen klarzukommen. Die meisten fuhren Dirt- oder Slopebikes, aber auch ein 140-mm-Trailbike war vertreten. Um den besten Grip zu erhalten, fuhren die Fahrer überwiegend Dirt-Reifen, aber auch Trailreifen wie Nobby Nic und Racing Ralph waren vertreten. Johannes Fischbach, Tomáš Slavík und andere Mitstreiter rieben ihre Reifen mit einem speziellen Wachs ein, um mehr Grip zu haben.

Fischbach und Co. präparierten ihre Reifen mit speziellem Handballerwachs …
Fischbach und Co. präparierten ihre Reifen mit speziellem Handballerwachs …
… um nicht aus den Kurven zu fliegen.
… um nicht aus den Kurven zu fliegen.

Rennverlauf

Die Fahrer bewältigten die drei Rennläufe ohne größere Zwischenfälle. Die Organisation war perfekt, sodass der Zeitplan gut eingehalten werden konnte. Die Stimmung war enorm gut, laute Beats und eine immer gut gelaunte Moderaion heizten Zuschauer und Fahrer an.

Publikumsliebling Johannes Fischbach lag letztlich in allen drei Runden vorne. Er wurde im finalen Lauf mit 1,14 s Abstand zu Tomáš Slavík Erster. Den dritten Platz belegte Jakub Říha, der in Frankfurt sein erstes DownMall-Rennen gefahren ist und sichtlich überrascht war von seinem unverhofften Erfolg.

Johannes Fischbach gewinnt das DownMall-Rennen in Frankfurt
Johannes Fischbach gewinnt das DownMall-Rennen in Frankfurt

Damit liefern sich Fischbach und Slavík weiterhin ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Gesamtsieg. Wir dürfen gespannt sein, wie sie sich bei den folgenden drei Renntagen schlagen werden!

Noch 3 Termine stehen an:

  • Budapest, Árkád–06.02.2015
  • Bratislava, Central–13.02.2015
  • Prag, Arkády Pankrác–20.02.2015

Die Platzierungen im Einzelnen

  1. Johannes Fischbach 51,03 s
  2. Tomáš Slavík 52,17 s
  3. Jakub Říha 53,64 s
  4. Bartosz Giemza 53,79 s
  5. Miki Nevrkla 53,83 s
  6. Hynek Strouha 54,10 s
  7. Ben Moore 54,56 s
  8. Aiko Göhler 54,99 s
  9. Gustaw Dadela 65,07 s
  10. Joey van Veghel 57,58 s

Wurden vor einigen Jahren DownMall-Rennen in Prag teilweise noch mit einem „Die spinnen, die Tschechen“ abgetan, bleibt zu hoffen, dass sie sich hierzulande für die Zukunft etablieren. Schließlich ist der Entertainment-Charakter enorm und die Fahrer haben ebenso sichtlich Spaß an der Sache!

Weitere Infos findet ihr auf der Eastern Gravity-Website.

Text: Melanie Müller Fotos: Jürgen Albrecht (Jürgen Albrecht Sportphotographie)


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