ENDURO Dauertest 2015 | Testbericht: RockShox Reverb Stealth
Sie ist aktuell der unangefochtene Marktführer im Bereich der Teleskopsattelstützen und kaum ein Rad unserer Dauertestflotte kommt ohne sie aus. Die Rede ist von der RockShox Reverb Stealth. Nach mehreren hundert Stunden Einsatz ziehen wir Bilanz.
Der 11-fach-Antrieb hat Kassetten mit 9 oder 10 Ritzeln und 2-fach-Kurbeln abgelöst, 26″-Bikes wurden fast komplett von Modellen mit 27,5″-Laufrädern geschluckt. Während sich der Markt für die meisten Komponenten im Mountainbike-Segment in den letzten Jahren einige Male auf den Kopf gestellt hat, ist die RockShox Reverb seit ihrer Markteinführung 2012 eine der wenigen Konstanten. Qualität, die sich bewährt hat?
Technisch überzeugt die Teleskopsattelstütze vor allem durch die stufenlose, hydraulische Verstellung. Wer lässt sich schon gern vom Hersteller vorschreiben, welche Position auf dem Trail die richtige ist? Das hydraulische System der Reverb soll für eine geringe Wartungintensität und ein weiches Ansprechen sorgen. Die regelbare Ausfahrgeschwindigkeit ist ein weiteres nützliches, daraus resultierendes Feature. Die Stealth-Variante wird über eine durch den Rahmen gelegte Leitung angesteuert. Das sorgt nicht nur für eine aufgeräumte Optik – auch im Falle eines Sturzes oder bei der Benutzung des Schlepplifts ist die Leitung vor äußeren Einflüssen besser geschützt.
Die Position der Sattelstütze lässt sich per Remote bequem vom Lenker aus verstellen. Der Hebel ist per Matchmaker mit Bremsen und Schalthebel von SRAM kompatibel und lässt sich je nach Hebel sowohl links oder rechts, oben oder unten montieren. Die Reverb Stealth ist mit einem Durchmesser von 30,9, 31,6 und 34,9 mm und in den Längen 380, 420 und 430 mm verfügbar. Beim Hub hat der Kunde die Wahl zwischen 100, 125 und 150 mm.
Auf unserer Dauertest-Timeline lassen sich unzählige Beiträge zu defekten und servicebedürftigen Parts finden. Obwohl die Reverb an 15 Rädern unserer Testbikeflotte verbaut ist, gibt es zu ihr keine Beiträge! Für uns kann das nur eines bedeuten: RockShox hat es geschafft, ein solides Produkt zu entwickeln und es durch Zuverlässigkeit und einwandfreie Funktion fest auf dem Markt zu etablieren. Dass die Stütze durch das hydraulische System und die sinkende Viskosität des Öls bei Kälte langsamer ausfährt, ist als einziger Kritikpunkt unserer Meinung nach zu vernachlässigen.
Falls doch einmal ein kleiner Service nötig wird, ist die Reverb genauso leicht zu entlüften wie SRAM-Bremsen. Praktischerweise wird das richtige Kit dazu gleich mitgeliefert. Ein großer Service ist allerdings doch komplizierter als bei Konkurrenzprodukten, weshalb es sich empfiehlt, die Stütze in ein Servicecenter zu schicken – nötig war das in den vergangenen Testjahren aber nie.
Sollte der Hebel auf der Oberseite des Lenkers montiert sein, ist Vorsicht geboten, wenn man das Bike auf den Kopf stellt. Mit etwas Pech kann der Remotehebel brechen, wenn das ganze Gewicht des Bikes auf ihm lastet. Bei Verwendung eines 11-fach-Antriebs empfehlen wir deshalb die Montage links unter dem Lenker. Hier ist der Hebel vor Schäden geschützt und die Ergonomie ist am größten. Die Leitung sollte keinesfalls zu weit gekürzt werden – wenn sich bei einem Sturz der Lenker verdreht, könnte die Leitung sonst aus dem Remotehebel reißen.
Fazit
RockShox hat es geschafft, ein solides Produkt zu entwickeln und hat es durch Zuverlässigkeit und einwandfreie Funktion fest auf dem Markt etabliert. Das hydraulische System macht die Reverb mit 618 g nicht zur leichtesten Teleskopsattelstütze auf dem Markt – dafür aber zur vielseitigsten! Der Fakt, dass sich auf unserer Dauertest-Timeline keine Beiträge zu ihr finden lassen, überzeugt uns so sehr, dass wir für die RockShox Reverb Stealth eine absolute Kaufempfehlung aussprechen!
Mehr Informationen: sram.com/rockshox/reverb
Text: Daniel Schlicke Bilder: Christoph Bayer
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