First Look | Der neue Cane Creek Double Barrel CS
Endurobikes werden immer leichter und die Strecken, auf denen sie bewegt werden, gleichzeitig immer härter. Wer die letzten Rennen der Enduro World Series aufmerksam verfolgt hat, hat sicher bereits gemerkt, dass immer mehr Profis auf Stahlfederdämpfer an ihren Bikes setzen. Pünktlich zur EUROBIKE präsentiert jetzt Cane Creek mit dem neuen Double Barrel CS einen Stahlfederdämpfer, der sich dank zuschaltbarer Lowspeed-Druckstufe für den Uphill ruhigstellen lässt und bergab dennoch maximale Performance liefert.
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Die Vorteile von Stahlfederdämpfern sind hinlänglich bekannt: Sie sprechen besser an, sind hitzestabiler und bieten eine lineare Kennlinie. Sie haben jedoch auch Nachteile. Einer davon ist ihr Gewicht, der andere ist, dass sie bisher äußerst ineffektiv bergauf zu bewegen waren. Letzteren will Cane Creek mit dem neuen Double Barrel CS beseitigt haben. Die aus den Luftdämpfern bereits bekannte, zuschaltbare Climb Switch-Plattform soll den Dämpfer durch eine erhöhte Lowspeed-Druckstufe für den Uphill ruhigstellen und gleichzeitig durch eine ebenfalls erhöhte Zugstufendämpfung noch mehr Traktion im unwegsamen Gelände ermöglichen. Der Dämpfer wurde von Cane Creek für Räder mit rund 150–170 mm Federweg entwickelt und wird zu einem Preis von 779 € (ohne Feder) ab sofort verfügbar sein.
Typisch für Cane Creek besitzt auch der neue Double Barrel CS das bekannte Dämpfungssystem der Amerikaner. Die zwei Ölkreisläufe im Inneren sollen nicht nur eine herausragende Performance garantieren, sondern auch das optimale Setup für jeden Fahrer ermöglichen. Mithilfe eines 3-mm-Inbus lässt sich neben der High- und Lowspeed-Druckstufe auch die Zugstufe in High- und Lowspeed einstellen.
Unser erster Fahreindruck
Bereits vor rund zwei Wochen haben wir ein erstes Testmodell des neuen Cane Creek Double Barrel CS erhalten und den Dämpfer in einem unserer Dauertestbikes verbaut – dem Giant Reign von Chefredakteur Christoph. Das erste Setup ist Cane Creek-typisch etwas zeitintensiver, dank Tutorials und dem Base-Tune-Finder auf der Webseite aber mit etwas Geduld und Interesse für jedermann machbar.
Nachdem wir auf der Webseite die richtige Federhärte bestimmt hatten, ging es los. Direkt beim Aufsteigen empfängt es einen: das satte Gefühl, das ein Stahlfederdämpfer vermittelt. Damit war jedoch schnell Schluss, als wir den Climb Switch-Hebel betätigten. Der Dämpfer „verhärtet“ dann spürbar, ein Wippen ist auch im harten Wiegetritt kaum mehr zu provozieren. Cane Creek-typisch wird jedoch nicht der SAG reduziert, wie es bei anderen Luftdämpfern häufig der Fall ist. Durch die ebenfalls verlangsamte Zugstufe generiert der Hinterbau auch im technischen Uphill viel Traktion. Wir waren erstaunt, wie angenehm und effizient sich mit dem DB CS bergauf pedalieren lässt – hier hat Cane Creek nicht zu viel versprochen!
Von der Abfahrt hatten wir uns viel erwartet und wurden nicht enttäuscht! Das supersensible Ansprechverhalten sorgt für eine großartige Performance bei kleinen Schlägen, viel Komfort und massig Grip. Je schneller man fährt, umso mehr saugt sich das Rad förmlich am Boden fest. Traktion gibt es en masse, ohne dass es an Feedback vom Untergrund fehlt. Speziell auf längeren Abfahrten mit weit über 300 Höhenmetern am Stück begeistert der Double Barrel CS mit seiner gleichbleibend hervorragenden Performance. Hitzeprobleme? Für den Stahlfederdämpfer ein Fremdwort!
Fazit
Wir sind uns sicher: Der Cane Creek Double Barrel CS läutet eine neue Ära im Dämpfungsbereich ein und bringt die bekannte und bewährte Stahlfedertechnik vom Downhill- ins Enduro-Segment. Die herausragende Performance bergab bei gleichzeitig sehr guten Klettereigenschaften hat uns überzeugt und so nehmen wir gerne das Mehrgewicht von rund 500 g in Kauf – zumal Cane Creek bereits angekündigt hat, in Kürze neue, leichtere Federn zu präsentieren.
Für weitere Informationen und Tips zum Setup besucht: canecreek.com.
Text & Bilder: Christoph Bayer
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