Dieses Jahr stellte der amerikanisch-kanadische Bikehersteller Kona seine komplette Produktpalette in Serfaus-Fiss-Ladis vor. Drei Tage lang konnten wir für euch die 2015er Bikes ausgiebig im abwechslungsreichen Bikepark und auf den umliegenden Trails testen und erhielten ausführliche Hintergrundinformationen. Hier geben wir euch einen Überblick über die spannendsten Modelle die ihr im Auge behalten solltet.

Zahlreiche finstere Wurzelfelder warteten nur darauf, uns beim gnadenlosen Biketesten zu helfen.
Zahlreiche finstere Wurzelfelder warteten nur darauf, unter die Stollen der neuen Kona Bikes genommen zu werden.

Mit Serfaus-Fiss-Ladis traf Kona eine gute Wahl für die Präsentation ihrer Bikes. Der Bikepark bietet von flowigen Brechsandstrecken, über Wurzeltrails, schlammige Steilabfahrten und zahlreichen Roller, bis hin zu hohen Drops und Kickern mit viel Airtime eine sehr breite Auswahl an Fahrsituationen, in denen sich die Bikes beweisen mussten. Zusätzlich konnten wir per Seilbahn schnell den 2460m hoch gelegenen Start des alpinen Frommelstrail erreichen. Dieser bot uns eine tolle Kombination aus grandiosem Panorama und abwechslungsreichem Trail: Felsdurchsetzte Wasserrinnen, flowige Hohlwege auf weichem Waldboden und einige technisch fordernde Einzelstellen boten hier Singletrailspaß vom Feinsten.

Auf verschlammten Kurven mussten sich die Bikes genauso beweisen wie...
Auf verschlammten Kurven mussten sich die Bikes genauso beweisen wie…
...bei dem ein oder anderem Drop
…bei dem ein oder anderem Drop

Kona lud zahlreiche Medienvertreter nach Serfaus-Fiss-Ladis, außer uns waren Magazine aus der ganzen Welt vor Ort. So testeten wir die Kona Flotte zusammen mit Redakteuren und Testfahrern aus Großbritannien, Italien, Spanien, den USA und vielen weiteren Ländern.

Hier ein kleiner Teil der Pressevertreter bei der Kona Produktpräsentation
Hier ein kleiner Teil der Pressevertreter bei der Kona Produktpräsentation

Aus Konas breiter Produktpalette sind für Trailbiker hauptsächlich zwei Bikes interessant: Die sehr variabele Process Enduro-Plattform und das stramme Trailbike Precept. Beide Plattformen wurden aus dem Vorjahr übernommen und für 2015 angepasst.

So wird es das Process 2015 in sieben unterschiedlichen Ausführungen geben – vom 29er mit 111 mm Federweg, über das schlanke All-Mountain mit 134 mm, bis hin zum massiven “Hardcore-Enduro” mit 167 mm Federweg. Obwohl sich die unterschiedlichen Modelle sehr ähnlich sehen, ist jedes über Rahmengeometrie und Ausstattung auf den jeweiligen Einsatzzweck optimiert. Allen Bikes gemein ist ein niedriges Tretlager und ein kurzer Hinterbau für ein Höchstmaß an Kontrolle und Wendigkeit und ein etwas längeres Oberrohr für viel Sicherheit.

Für einen aussagekräftigen Test schleiften wir das Process bis an die Schnee- und Wolkengrenze
Für einen aussagekräftigen Test schleiften wir das Process bis an die Schnee- und Wolkengrenze

Das sehr vortriebstarke Process 134 gibt es in drei verschiedenen Varianten. Das Basismodell bietet bei 2500 Euro eine solide Ausstattung mit dem Monarch R als Dämpfer und der Silver TK Solo Air als Gabel, beide von Rock Shox. Bremsen und Schaltung sind ein bunter und pragmatischer Mix aus SRAM X5 (Umwerfer), Shimano Deore (Bremse) und Deore XT (Schaltwerk).


Die mit 3500 Euro wesentlich teurere Ausstattungsvariante 134A DL, bietet mit dem Monarch RT und der Revelation RL viel Komfort. Die Schaltung ist eine sehr durchdachte und tadellos funktionierende Mischung aus SRAM X7 (Umwerfer), Shimano Deore XT (Schaltwerk) und Shimano SLX (Schalthebel).


Das Process 134 SE ist ein speziell auf Frauen und kleinere Fahrer ausgerichtetes Bike mit niedriger Überstandshöhe und kurzem Radstand. Die Größe XS soll dabei auf Personen mit einer Körpergröße unter 163 cm optimiert worden sein. Leider ist es nur direkt aus den USA zu beziehen.

Das Process 134  in der Basis Ausstattung mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis
Das Process 134 in der Basis Ausstattung mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis

Wer auf ein top Überrollverhalten steht, sollte zum Process 111 greifen. Hier gibt es 29 Zoll Laufräder in Kombination mit 111 mm Federweg (Rock Shox Monarch RT und Pike RC), einer SRAM X1 Schaltung und Shimano SLX Bremsen. Der Preis war zum Testival noch nicht bekannt.

Einen optimalen Mix aus Treteffizienz und Abfahrleistung verspricht das Process 153 (DL). Dieses Bike trifft am ehesten die Schublade des klassischen Enduros. Mit 27,5 Zoll großen Laufrädern, 153 mm Federweg, 425 mm kurzen Kettenstreben, einem kurzen Vorbau und einem Lenkwinkel von 66,5° waren wir von seinem Fahrverhalten sehr überzeugt (ein ausführlicher Testbericht folgt nächste Woche).

Das Bike gibt es für 3200 Euro mit einer sinnig gewählten Ausstattung (Rock Shox Monarch RT, Pike Solo Air, SRAM X9 Schaltung und Shimano Deore Bremsen) oder in der teureren Variante 153 DL mit SRAM X01 Schaltung und Shimano XT Bremsen für 4500 Euro.

Das Process 153 - ein Enduro wie wir es lieben, hier in der Top Version DL
Das Process 153 – ein Enduro wie wir es lieben, hier in der Top Version DL

Für Liebhaber der härteren Gangart bietet Kona das Process 167 mit Abfahrtsorientierte Ausstattung an. Hier sorgen der Rock Shox Vivid Air RC2 und die Lyrik DH für viel Federungskomfort. Beste Verzögerung bietet die Avid Guide als Bremse, geschaltet wird mit SRAM X01. Den vollen Abfahrtsspaß gibt es für 4500 Euro.

Beste Abfahrtsleistung im harten Gelände bietet das Process 167
Beste Abfahrtsleistung im harten Gelände bietet das Process 167

Wer ein leichtes, wendiges und votriebsstark straff-abgestimmtes Einsteigerbike sucht, der könnte beim Precept (DL) mit 130mm Federweg fündig werden. Für Anfänger gelingt der Einstieg damit sehr günstig: So gibt es die günstigste Ausstattungsvariante bereits für 1200 Euro. Diese richtet sich mit der sehr preiswerten Ausstattung, die aus der Rock Shox XC Gabel, dem Fastrax AF-1 Dämpfer, der Shimano Deore Schaltung und Tectro HDC Bremse besteht, vor allem an Fahrer die einen möglichst günstigen Einstieg in das Trailfahren suchen – das für dieses Geld Kompromisse eingegangen werden müssen, sollte jedem klar sein.

Das mit 1200 Euro rekordverdächtig günstige Precept
Das mit 1200 Euro rekordverdächtig günstige Precept

Die mit 1500 Euro immer noch sehr günstige Ausstattungsvariante DL bietet mit den Rock Shox Monarch R Dämpfer und der Sektor Silver Gabel schon etwas mehr Komfort. Schaltung und Bremse sind ein sehr bunter Mix aus Shimano Alivio, Altus, Deore und SLX. Wir waren sehr gespannt, wie viel Fahrspaß ein so günstiges Bike bieten kann und haben das Precept DL im Park und auf den Trails getestet. Den Testbericht dazu gibt es Anfang kommender Woche!

Das günstige Precept in alpinem Gelände. Seid gespannt auf unseren ausführlichen Test!
Das günstige Precept in alpinem Gelände. Seid gespannt auf unseren ausführlichen Test!

Alles in Allem hat uns Kona eine sehr breite Palette von Bikes präsentiert, von dem jedes Einzelne sehr durchdacht auf ein bestimmtes Einsatzgebiet ausgerichtet ist. Die Idee, ein und dieselbe Fahrwerksplattform durch unterschiedliche Ausstattungsvarianten und Detailoptimierungen auf verschiedene Anwendungen anzupassen funktioniert, die jeweiligen Bikes sind durchaus einen näheren Blick wert.

Text: Tobias Döring Bilder: AleDiLullo / Joonas Vinnari / Tobias Döring


Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als ENDURO-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, das die Mountainbike-Welt auch weiter ein kostenloses und unabhängiges Leitmedium hat. Jetzt Supporter werden!