Ausgabe #051 News

The Lab: Lezyne Digital Pressure Drive im Dauertest – Der Retter in der Not?

Ist die Lezyne Digital Pressure Drive der optimale Begleiter für tägliche Abenteuer? Die Mini-Pumpe von Lezyne hat uns 12 Monate lang begleitet und wir haben für euch herausgefunden, ob man schnell wieder die Trails unsicher machen kann oder doch den Pannendienst rufen muss.

LezyneDigital Pressure Drive | Tester Benjamin Topf, Peter Walker | Test Dauer 12 Monate | Preis 74,95 € | Gewicht 133 g | Hersteller-Website

Bestimmt fast jeder hatte schon einmal das Problem, mit einem platten Reifen mitten im Nirgendwo zu stehen. Im Idealfall hat man das richtige Werkzeug zum Beheben solcher Probleme dabei, angefangen bei einer zuverlässigen Pumpe.
Wir haben die Lezyne Digital Pressure Drive 12 Monate für euch auf Herz und Nieren getestet.

Das Pumpengehäuse sowie alle Aluminium-Teile werden CNC-gefertigt, garantieren eine hohe Stabilität und können dabei Drücke bis zu 120 psi oder 8,3 bar standhalten. Die Pumpe soll für Drücke zwischen 50 und 90 psi optimiert sein. Durch einen flexiblen Schlauch, der im Pumpengehäuse verstaut werden kann, behält die Pumpe ihr kompaktes Außenmaß und kann so einfach mit dem Ventil verbunden werden. Durch das Air-Bleed-System wird der Druck aus dem Schlauch abgelassen und das Abziehen des Flip Thread Chucks wird erleichtert. Der Flexschlauch ist mit Presta- und Schraderventilen kompatibel und mit dem integrierten Ventilkernwerkzeug kann bei Bedarf der Ventilkern aus oder in das Ventil geschraubt werden.
Sobald der Reifen auf Druck gebracht wurde, seid ihr nicht auf euer Gefühl im Daumen oder einen Luftdruckprüfer angewiesen, denn mit dem integrierten Digitalmanometer kann der Luftdruck im Reifen abgelesen werden.
Mit einem Gewicht von 133 g und einer Länge von 17 cm kann die Pumpe in der Hosentasche oder mit einer mitgelieferten Halterung direkt am Rahmen befestigt werden.
Erhältlich ist die Pumpe nur in der Farbe Schwarz und wechselt für 74,95 € den Besitzer.

Guter Durchblick
Durch das große Digitalmanometer wird das Ablesen des Luftdrucks erleichtert.

Die Pumpe ist auf den Einsatz für Reifen ausgelegt, kann aber auch an der Gabel verwendet werden. Dem hohen Druck in einem Dämpfer hält sie jedoch nicht Stand. Allgemein wird beim Pumpen von höheren Drücken sehr viel Kraft benötigt. Bei unserem Test-Reifen, – einem MAXXIS Minion DHR II in 29” und der Breite von 2.4” – der auf einer 30 mm breiten Felge montiert war, konnten wir den Reifen mit 100 Zügen um 9 psi aufpumpen. Allerdings konnten wir beim nachträglichen Prüfen mit einem herkömmlichen Luftdruckprüfer immer eine Abweichung des Luftdrucks von 2–3 psi zu viel feststellen. Das Digitalmanometer erleichtert das Ablesen der Drücke, jedoch trat beim Einschalten des Öfteren das Problem auf, dass das Digitalmanometer, ohne dass der Schlauch auf ein Ventil geschraubt war, 0,4 bar angezeigt hat. Die Handhabung wird durch den ausreichend langen Flex-Schlauch deutlich erleichtert. Die Pumpe ist mit Presta- und Schraderventilen kompatibel, allerdings ist vor allem bei dem Umgang mit Presta-Ventilen Vorsicht geboten. Denn wenn der verschraubte Pumpenkopf vom Ventil abgezogen wird, kann es passieren, dass der Ventilkern mit herausgezogen wird und die komplette Luft wieder aus dem Reifen entweicht Hier empfiehlt es sich, den Ventilkern vor dem Ansetzen der Pumpe mit dem integrierten Ventilkernwerkzeug festzuziehen.
Und sollte der Fall dennoch einmal eintreten, dass der Ventilkern aus dem Ventil gezogen wird, hat man das passende Werkzeug gleich mit an Bord.
Die Pumpe hat allgemein eine gute Verarbeitung, allerdings ist die Gummiabdeckung auf der Anschraubseite des Flex-Schlauches über unseren Testzeitraum verloren gegangen.

Aus eins mach zwei
Die Pumpe ist nicht nur am Reifen, sondern auch an der Gabel verwendbar.
Gelenkig
Der flexible Schlauch erleichtert die Handhabung der Pumpe ungemein und kann zudem platzsparend im Inneren der Pumpe verstaut werden.

Die Lezyne Digital Pressure Drive punktet mit guter Verarbeitung und Kompatibilität und ist gleichermaßen für Reifen und Gabel verwendbar. Der flexible Schlauch erleichtert die Handhabung deutlich und hält die Abmaße der Pumpe gering. Mit dem digitalen Manometer wird das Ablesen vereinfacht, allerdings müssen in der Genauigkeit Abstriche in Kauf genommen werden. Zudem sollte man ein Auge auf lockere Ventilkerne haben, die sonst bei unachtsamer Handhabung aus dem Ventil geschraubt werden können.

Tops

  • gute Verarbeitung
  • geringe Abmaße
  • erleichterte Handhabung durch Flex-Schlauch

Flops

  • kann lockere Ventilkerne herausschrauben
  • Digitalmanometer ungenau

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Text: Mike Hunger Fotos: Benjamin Topf

Über den Autor

Mike Hunger

Von Slopestyle und Landschaftsfotografie, hin zu Enduro und Actionfotografie. Mike probiert gerne neue Dinge aus und hat eine Vorliebe für Action. Und Handwerk: So zieht es ihn mit seinem Syncro-Van, den er selbst restauriert und umgebaut hat, regelmäßig auf verschiedenste Roadtrips. Natürlich immer mit dabei ist sein Bike und seine Kamera, um die feinsten Trails von Italien bis in die Alpen unter die Stollen zu nehmen und die schönsten Momente festzuhalten. Durch seine Ausbildung als Industriemechaniker, seiner Erfahrung aus dem Radsport und seinen Foto-Skills kann er das Know-How perfekt in den journalistischen Alltag umsetzen und testet jetzt als Redakteur die neuesten Bikes und Parts. Als “Foto-Nerd” hält er außerdem die Tests fotografisch fest und sorgt im Magazin für geiles Bildmaterial.