LOOK ist eine französische Marke, die als Erfinder der Klickpedale gilt. In den 80ern hat sie ihr Know-how von Ski-Bindungen auf Rennräder übertragen und das erste Pedal auf den Markt gebracht, in dem man sich ähnlich einer Ski-Bindung einklicken kann. Können die Franzosen ihr Pedal-Know-how auch auf ihr erstes Flat-Pedal anwenden?

Preis 49,99 € | Gewicht pro Paar 324 g | Plattformgröße (L x B x H) 105 x 104 x 13 mm | Durchmesser Pins 3 mm | Anzahl Pins 8 | Einschraubrichtung Pins von unten |
Hersteller-Website

Obwohl LOOK eine lange Geschichte in der Herstellung von Klickpedalen hat, ist das Trail Fusion das erste Flat-Pedal der Franzosen. Es wird aus Composite-Material in Frankreich hergestellt und ist mit einem Preis von 49,99 € das günstigste im Testfeld. Zudem ist es mit einem Gewicht von 324 g pro Paar auch das leichteste Pedal in unserem Test. Wie bei allen Pedalen aus Kunststoff sind die Pins von unten verschraubt und werden mit einer kleinen Mutter an Ort und Stelle gehalten. Das macht den Wechsel der Pins bei einer Beschädigung deutlich leichter. Mit gerade einmal 8 Pins hat das Trail Fusion die geringste Anzahl in unserem Testfeld. Durch eine Dicke von lediglich 13 mm ist die Standfläche des Pedals superdünn, allerdings steht die Achse in der Mitte etwa 2 mm hoch, was der Standfläche eine leicht konvexe Form verpasst. Leider hat LOOK beim Design der Pedale nicht an die Wartung gedacht, denn um die Pedale zu öffnen, wird Spezialwerkzeug gebraucht, was den Service der Lager unnötig verkompliziert.

Da man zum Öffnen des Pedals Spezialwerkzeug benötigt, ist die Wartung des Trail Fusion kompliziert.
Die LOOK-Pedale haben gerade einmal 8 Pins pro Seite, einen guten Halt hat man dennoch auf dem Pedal.

Das LOOK Trail Fusion Pedal auf dem Trail

Auf dem Trail bieten die LOOK-Pedale einen guten Grip, der vergleichbar ist mit dem OneUp-Pedal. In den allermeisten Situationen steht euer Fuß somit sicher und kleine Änderungen der Standposition sind ebenfalls möglich. Wird der Trail jedoch sehr ruppig, verrutschen die Füße schnell mal und die Trail Fusion kommen nicht ganz an TATZE oder Chromag heran. Das liegt unter anderem an der konvexen Standfläche der Kunststoff-Pedale. Dadurch ist der Stand etwas undefinierter und es ist schwieriger, seinen Fuß blind abzustellen und direkt zu wissen, ob man richtig steht. Zudem ist die Plattform mit einer Größe von 105 x 104 mm für Fahrer mit großen Füßen eher klein. Auf den ersten Blick erscheint das Design des LOOK nicht sonderlich offen, allerdings besitzt es – auch dank seiner glatten und angeschnittenen Streben – eine solide Selbstreinigung.


Mit den LOOK Trail Fusion-Pedalen schicken die französischen Pedal-Experten ihr erstes Plattformpedal in den Vergleichstest. Auf dem Papier besticht es direkt mit seinem superniedrigen Gewicht, dem günstigsten Preis von 49,99 € und der lokalen Herstellung in Frankreich. In der Praxis zeigen sie eine solide Selbstreinigung und guten Grip, durch die konvexe Standfläche jedoch einen etwas undefinierten Stand. Da Spezialwerkzeug zum Öffnen benötigt wird, ist die Wartung schwierig.

Tops

  • guter Grip
  • günstiger Preis

Flops

  • zum Öffnen wird Spezialwerkzeug benötigt
  • für große Füße zu klein

Mehr Informationen findet ihr unter lookcycle.com.


Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Die besten Pedale für Mountainbiker

Alle Pedale im Test: Acros Klickpedal | Crankbrothers Mallet E LS | Hope Union | HT T2 | Shimano XT PD-M8120 | TIME SPECIALE 12 | Chromag Dagga | Crankbrothers Stamp 7 |
Hope F22 | Look Trail Fusion | Nukeproof Horizon Pro Sam Hill | OneUp Composite Pedal | Race Face Atlas | Sixpack Kamikaze RA | SQ Lab 50X | Tatze Link Composite |


Hat dir dieser Artikel gefallen? Dann würde es uns sehr freuen, wenn auch du uns als Supporter mit einem monatlichen Beitrag unterstützt. Als ENDURO-Supporter sicherst du dem hochwertigen Bike-Journalismus eine nachhaltige Zukunft und sorgst dafür, das die Mountainbike-Welt auch weiter ein kostenloses und unabhängiges Leitmedium hat. Jetzt Supporter werden!

Text: Simon Kohler Fotos: Jan Richter

Über den Autor

Simon Kohler

Simon liebt Geschwindigkeit. Als Downhill Skater ist er lange Zeit Rennen gefahren und mit seinem Longboard Alpenpässe runtergeknallt. Inzwischen hat er vier gegen zwei Reifen eingetauscht und heizt jetzt mit seinem Mountainbike auf Trails und Bikepark Lines. Bei verschiedensten Roadtrips durch die Alpen hat er seither einige der feinsten Trails Europas ausgekostet. Da er einige Zeit in Österreich gelebt hat, kennt er zudem die lokalen Bikeparks wie seine Westentasche. Durch sein Ingenieurstudium und seine Liebe zum Detail ist er ein echter Technik-Nerd und testet jetzt als Redakteur die aktuellsten Bikes und Parts auf Herz und Nieren. Als Frühaufsteher und selbsterklärter Müsli-Connaisseur lebt er sein Leben frei nach dem Motto „Powered by Oats. And also Legs.“