Das Team von ARC8 stellt mit dem EXTRA 2.0 die zweite Version seines Enduro-Bikes vor. Dabei setzen die Schweizer auf eine eigenwillige Hinterbaukonstruktion mit Linearführungen, die 160 oder 165 mm Federweg aus dem Heck herauskitzeln. Ob das Enduro-Bike mit Dual Pivot Suspension im harten Geländeeinsatz überzeugen kann, verrät euch unser Test.

ARC8 EXTRA 2.0 AIR | 160/160 mm (v/h) | 13,7 kg in Größe L | 7.699 € | Hersteller-Website

Fans der kleinen Schweizer Marke ARC8 werden sich nicht groß über die neue Version des Enduro-Bikes, dem EXTRA 2.0, wundern. Auch nicht über das besondere Hinterbaukonzept der Schweizer, das sie Dual Pivot Suspension nennen. Diesen Hinterbau stellte ARC8 bereits 2022 mit dem XC-Bike EVOLVE FS vor. Er lieferte dort 100 mm Federweg. Noch im selben Jahr legte ARC8 ein Trail-Bike namens ESSENTIAL mit demselben Hinterbaukonzept neu auf, nun mit 130 mm Federweg. Jetzt gehen die Entwickler bei ARC8 noch einen Schritt weiter und setzen das Konzept für die Neuauflage ihres potenten Enduro-Bikes EXTRA 2.0 um. Dieser Hinterbau liefert an unserem Test-Bike, genau wie die Federgabel, 160 mm, und das Bike rollt auf 29”-Laufrädern. Bei dem Vollcarbon-Rahmen haben sich die Schweizer Ingenieure voll ausgetobt und versucht, geringes Gewicht und gute Haltbarkeit perfekt miteinander zu verbinden. Trotz uneingeschränkter Bikepark-Freigabe wiegt der Rahmen laut ARC8 ohne Dämpfer nur 2025 g – rekordverdächtig für einen Rahmen dieser Federwegskategorie. So schafft es unser Test-Bike auf ein Gewicht von nur 13,76 kg. Für diese Schweizer Ingenieurskunst müsst ihr 7.699 € hinblättern. Ob die Hard-Facts auch auf dem Trail ineinandergreifen wie die Zähne eines Schweizer Uhrwerks, verraten wir euch hier.

Das ARC8 EXTRA 2.0 AIR GX/Factory 2024 im Detail

Bei der Design-Sprache geht ARC8 weg von voluminösen Rohren, wie sie heutzutage bei den Enduro-Bikes und sogar den meisten Trail-Bikes zu finden sind. So wirkt der Rahmen des EXTRA 2.0 elegant und filigran, fast schon zerbrechlich. Besonders die Sitzstreben fallen dünn aus, was aber auch notwendig ist für die Flex-Funktion des Hinterbaus. Wie der Hinterbau genau funktioniert, erfahrt ihr im nächsten Abschnitt. Nichtsdestotrotz vertraut ARC8 darauf, dass das EXTRA 2.0 es mit den härtesten Trails aufnehmen kann und gibt ihm die uneingeschränkte Bikepark-Freigabe mit auf den Weg.

Damit ihr euch auch voll und ganz auf die harten Trails konzentrieren könnt, zieht sich ein Kettenstrebenschutz über den gesamten oberen Teil der Strebe. Mit seinem weichen Gummi verhindert er lautes Kettenschlagen. Wahrend ein tiefgezogener Unterrohrschutz euren Rahmen vor herumfliegenden Steinen schützt. Um das Bike entspannt auf ein Shuttle zu packen, hätten wir uns noch einen Shuttleguard gewünscht.

Der große Kunststoffschutz am Unterrohr schützt euer Rad vor umherfliegenden Steinen und Dreck.

Bei der Kabelführung gehen die Schweizer einen Schritt zurück, was viele Heimmechaniker freuen dürfte. Beim neuen EXTRA 2.0 verschwinden die Leitungen durch Kabelports im Steuerrohr in den Rahmen und nicht durch den Steuersatz wie beim Vorgänger. Es besitzt insgesamt vier Kabelports, zwei auf jeder Seite. So könnt ihr euch entscheiden, ob ihr die Bremse „normal“ fahren wollt oder im Moto-Style. Nachdem die Leitungen im Rahmen verschwinden, bleiben sie dort, bis sie den Bremssattel erreichen. Die Leitungen an unserem Test-Bike waren allerdings nicht gut geklemmt, was in einem nervigen Klappern resultierte.

Der Kettenstrebenschutz verhindert lautes Kettenrasseln effektiv.
Die Leitungen laufen im Steuerrohr-Bereich in den Rahmen. Leider sind sie nicht gut geklemmt und klappern.

Damit ihr bei langen Tagen im Sattel alles dabei habt, besitzt das ARC8 noch eine Storage Box im Unterrohr. An den Serien-Bikes soll sich eine Flaschenhalteraufnahme auf der Abdeckung des Stauraums befinden. An unserem noch nicht ganz serienreifen Test-Bike war diese leider noch nicht fertig. Stattdessen kam eine Abdeckung aus dem 3D-Drucker zum Einsatz.

Die Abdeckung des Stauraums war zum Testzeitpunkt noch nicht fertig, und stattdessen kam eine Abdeckung aus dem 3D-Drucker zum Einsatz.

Der Dual-Pivot-Hinterbau des ARC8 EXTRA 2.0 2024

Mit dem neuen EXTRA 2.0 geht ARC8 weg von dem weit verbreiteten Horst-Link-Hinterbau, der auch im Vorgängermodell zum Einsatz kam. Stattdessen setzt man auf den eigens entwickelten Dual-Pivot-Hinterbau. Dabei handelt es sich um einen abgestützten Eingelenker mit Flex Stays, bei dem das Lager in den Kettenstreben durch flexende Sitzstreben ersetzt wird.

Bei manchen klassischen Hinterbau-Designs wirken hohe Querkräfte auf den Dämpfer, die auf lange Sicht zu ausgeschlagenen Buchsen und defekten Dämpfern führen können. Die Lineargleitlager am ARC8 sollen diese Kräfte aufnehmen und nur die Kräfte entlang der Arbeitsrichtung des Dämpfers weitergeben, was den Dämpfer schonen soll.

Das Innovative am ARC8 ist die Dämpferabstützung. Dafür verwenden die Schweizer nicht wie üblich einen Umlenkhebel, sondern setzen auf 2 Lineargleitlager, sogenannte Slider. Laut ARC8 wird diese Konstruktion benötigt, damit die Querkräfte auf den Dämpfer verringert werden, und es ermöglicht ein besseres Feintuning der Hinterbau-Performance. Die Grenzen der Slider möchte ARC8 ausloten und hat das Hinterbaukonzept sogar in einem DH-Testbike umgesetzt – mit Erfolg.

Heimmechaniker hingegen werden sich über die einfache Servicebarkeit freuen. Mit nur einem Drehpunkt ist der Lagerwechsel schnell erledigt. Auch beim Slider soll der Wartungsaufwand sehr gering ausfallen. So verweisen die Schweizer auf ihr XC-Team, die mit dem EVOLVE FS den Slider seit 2 Jahren problemlos fahren. Trotzdem wurde der Slider nun mit Schmiernippeln ausgestattet, um Staub- und Dreckpartikel herauszupressen, was für eine noch längere Haltbarkeit sorgen soll.

Die Ausstattung unseres ARC8 EXTRA 2.0 AIR GX/Factory 2024

Für unseren Test sind wir das 7.699 € teure ARC8 EXTRA 2.0 AIR GX/Factory in Größe L gefahren. Wie der Name bereits vermuten lässt, ist ein Factory-Fahrwerk von FOX verbaut. An der Front arbeitet eine FOX Factory 36-Federgabel mit der fein einstellbaren GRIP2-Dämpfungskartusche, während am Heck ein FOX Factory FLOAT X-Luftdämpfer sein Werk verrichtet. Beide lassen sich dank vieler verschiedener Einstellungen fein auf eure Vorlieben abstimmen und liefern eine top Trail-Performance. Passend zum goldenen Fahrwerk kommt auch die goldene FOX Transfer-Sattelstütze. Trotz ihres beachtlichen Hubs von 200 mm lässt sich die Sattelstütze komplett im Rahmen versenken und ermöglicht so viel Bewegungsfreiheit – top.

Das Fahrwerk, bestehend aus FOX Factory 36 mit GRIP2-Dämpfungskartusche und …
… FOX Factory FLOAT X-Luftdämpfer, lässt sich fein auf euch und eure Vorlieben abstimmen.

Ebenfalls eine tadellose Trail-Performance liefert die bissige Shimano XT-Vierkolbenbremse. Sie wird mit 203 mm großen Bremsscheiben kombiniert, was sehr gut zum Einsatzgebiet des Mountainbikes passt.

Auch bei der Schaltung wurde nicht auf eine Bling-Bling-Optik gesetzt und stattdessen auf eine SRAM GX Eagle Transmission-Schaltgruppe. Neben einer guten Schalt-Performance unter Last überzeugt die elektrische Funkschaltung mit einer hohen Robustheit.

Verzögert wird mit bissigen Shimano XT-Bremsen und großen 203-mm-Scheiben.
Das elektrische Schaltwerk wird direkt an den Rahmen geschraubt und kann recht problemlos unter Last schalten.

Beim einteiligen Carbon-Cockpit setzt ARC8 auf das hauseigene Faserwerk BASLERSTAB. Das Cockpit hat eine Lenkerbreite von 800 mm, eine feste Vorbaulänge von 50 mm und einen Backsweep von 9 Grad.

Auf den stabilen DT Swiss EX 1700 SPLINE Alu-Laufradsatz werden Mäntel von MAXXIS aufgezogen: vorne ein Minion DHF mit dünner, plattenanfälliger EXO-Karkasse und harter MaxxTerra-Gummimischung, hinten ein DISSECTOR mit EXO+ Karkasse und ebenfalls der MaxxTerra-Gummimischung. Schwere Fahrer oder Fahrer mit einem aggressiven Fahrstil, die die Grenzen des EXTRA ausloten wollten, raten wir zu stärkeren Karkassen wie Doubledown am Heck und einer EXO+, wenn nicht sogar einer Doubledown-Karkasse an der Front mit der weicheren MaxxGrip-Gummimischung.

Das einteilige Carbon-Cockpit bezieht ARC8 vom hauseigenen Faserwerk BASLERSTAB. Optisch macht es was her, durch den Mangel an Einstellmöglichkeiten leidet jedoch die Ergonomie.
Die dünnen EXO/ EXO+ Karkassen und die harte MaxxTerra-Gummimischung werden dem Bike nicht gerecht. Hier raten wir schwereren oder schnelleren Fahrern zu einem Upgrade auf eine robustere Karkasse und eine weichere Gummimischung an der Front.

Tuning-Tipp: Reifen mit einer stabileren Karkasse verbauen

ARC8 EXTRA 2.0 AIR GX/Factory

7.699 €

Specifications

Fork FOX 36 Factory GRIP2 160 mm
Rear Shock FOX FLOAT X Factory 160 mm
Seatpost FOX Transfer Factory 200 mm
Brakes Shimano XT 203/203 mm
Drivetrain SRAM Eagle GX Transmission 1x12
Stem Faserwerk Baslerstab 50 mm
Handlebar Faserwerk Baslerstab 800 mm
Wheelset DT Swiss EX1700 29"
Tires MAXXIS Minion DHF MaxxTerra EXO/Dissector MaxxTerra EXO+ 2,5"/2,4"

Technical Data

Size S M L

Specific Features

Staufach
Flip Chip

Weitere Ausstattungsvarianten des ARC8 EXTRA 2.0 2024

Das neue ARC8 EXTRA 2.0 ist in drei verschiedenen Farben verfügbar: Rubino Red, Sage Green und Silver Mist. Falls du dein neues Bike lieber selbst aufbauen möchtest, bieten die Schweizer auch Rahmensets an, bei denen man sich zwischen einem von vier verschiedenen Dämpfern entscheiden kann. Sollte dein bevorzugter Dämpfer nicht dabei sein, bekommt man den Rahmen natürlich auch ohne Dämpfer. Unser Test-Bike war die mittlere der drei verschiedenen Ausstattungsvarianten. Die günstigere Version kostet 6.499 € und setzt auf ein FOX Performance-Fahrwerk. Bei den Bremsen und der Schaltung kommen Shimano SLX-Parts zum Einsatz. Das Top-Modell kostet 8.999 €. Dafür bekommt man das gleiche FOX Factory-Fahrwerk wie bei unserem Test-Bike. Dazu kommen hochwertige Shimano XTR-Komponenten und DT Swiss Carbon-Laufräder.

ARC8 EXTRA 2.0 AIR XT

6.499 €

Specifications

Fork FOX 36 Float Performance 160 mm
Rear Shock FOX FLOAT X Performance 160 mm
Seatpost RaceFace Aefect R 170 mm
Brakes Shimano XT 203/203 mm
Drivetrain Shimano XT 1x12
Stem RaceFace Aefect R 40 mm
Handlebar RaceFace Aefect R 780 mm
Wheelset DT Swiss E 1900 Spline 29"
Tires MAXXIS Minion DHF MaxxTerra EXO/Dissector MaxxTerra EXO+ 2,5"/2,4"

Technical Data

Size S M L

Specific Features

Staufach
Flip Chip

ARC8 EXTRA 2.0 AIR Launch Edition

8.999 €

Specifications

Fork FOX 36 Factory GRIP2 160 mm
Rear Shock FOX FLOAT X Factory 160 mm
Seatpost FOX Transfer Factory 200 mm
Brakes Shimano XTR 203/203 mm
Drivetrain Shimano XTR 1x12
Stem Faserwerk Baslerstab 50 mm
Handlebar Faserwerk Baslerstab 800 mm
Wheelset DT Swiss XMC 1501 Spline 29"
Tires MAXXIS Minion DHF MaxxTerra EXO/Dissector MaxxTerra EXO+ 2,5"/2,4"

Technical Data

Size S M L

Specific Features

Staufach
Flip Chip

Auch den Ansprüchen von Racern und Park-Rats möchte ARC8 gerecht werden. So kann das EXTRA 2.0 dank eines Dämpfers mit mehr Hub 165 mm Federweg aus dem Hinterbau holen. Kombiniert wird das mit einer 170-mm-Federgabel. Durch die etwas längere Federgabel wird die Geometrie abfahrtsorientierter – sprich: flacher. Diese potentere Ausführung bietet ARC8 nur mit einem Coil-Dämpfer in zwei verschiedenen Ausstattungsvarianten an. Die günstigere Ausstattung bekommt man für 5.999 €. Neben Shimano SLX-Komponenten kommt ein Marzocchi-Fahrwerk zum Einsatz. Für das Top-Modell der Coil-Varianten müsst ihr 7.499 € in die Schweiz schicken. Dafür bekommt man Shimano XT-Komponenten und ein FOX Factory-Fahrwerk, bestehend aus einer FOX 38 FLOAT Factory und einem FOX FLOAT DHX2 Factory.

ARC8 EXTRA 2.0 COIL Launch Edition

5.999 €

Specifications

Fork Marzocchi Bomber Z1 Air 170 mm
Rear Shock Marzocchi Bomber CR 165 mm
Seatpost RaceFace Aefect R 170 mm
Brakes Shimano SLX 220/203 mm
Drivetrain Shimano SLX 1x12
Stem RaceFace Aefect R 40 mm
Handlebar RaceFace Aefect R 780 mm
Wheelset DT Swiss E 1900 Spline 29"
Tires MAXXIS ASSEGAI MaxxGrip EXO+/Minion DHRll MaxxTerra DD 2,5"/2,4"

Technical Data

Size S M L

Specific Features

Staufach
Flip Chip

ARC8 EXTRA 2.0 COIL XT/Factory

7.499 €

Specifications

Fork FOX 38 Factory GRIP2 170 mm
Rear Shock Fox Float DHX2 Factory 165 mm
Seatpost FOX Transfer Factory 200 mm
Brakes Shimano XT 220/203 mm
Drivetrain Shimano XT 1x12
Stem RaceFace Turbine R 40 mm
Handlebar RaceFace Turbine R 800 mm
Wheelset DT Swiss EX1700 29"
Tires MAXXIS ASSEGAI MaxxGrip EXO+/Minion DHRll MaxxTerra DD 2,5"/2,4"

Technical Data

Size S M L

Specific Features

Staufach
Flip Chip

Die Geometrie des ARC8 EXTRA 2.0 AIR GX/Factory 2024

ARC8 bietet das EXTRA 2.0 in den drei Größen S, M und L an. In der von uns getesteten Größe L fällt der Reach mit 506 mm sehr lang aus. Das entspricht bei vielen anderen Firmen bereits einer Rahmengröße XL. Darum empfehlen wir euch, wenn ihr zwischen zwei Größen steht, die kleinere zu nehmen. Die Reach-Sprünge zwischen den einzelnen Größen sind vergleichsweise groß. Auch der Stack fällt groß aus. Mit 659 mm baut er selbst für XL ziemlich hoch. Das Sattelrohr ist hingegen in allen Größen angenehm kurz, sodass von groß bis klein Dropper mit viel Hub und dadurch viel Bewegungsfreiheit möglich sind – das gefällt uns.

Größe (Low) S M L
Oberrohr 574 mm 606 mm 640 mm
Sattelrohr 380 mm 400 mm 440 mm
Steuerrohr 100 mm 115 mm 135 mm
Lenkwinkel 63,5° 63,5° 63,5°
Sitzwinkel 78,5° 78,5° 78,5°
Kettenstrebe 442 mm 445 mm 448 mm
Tretlagerabsenkung 42 mm 42 mm 42 mm
Radstand 1.233 mm 1.273 mm 1.314 mm
Reach 446 mm 476 mm 506 mm
Stack 627 mm 641 mm 659 mm

Das ARC8 EXTRA 2.0 AIR GX/Factory 2024 auf den Trails

Schwingt man sich auf das ARC8 EXTRA 2.0 AIR nimmt man wegen des langen Reach eine etwas gestreckte und trotz der hohen Front eine leicht handlastige Sitzposition ein. Nichtsdestotrotz hält sich die sportliche Sitzposition so weit in Grenzen, dass man angenehm genug auf dem MTB sitzt, um auch längere Tage im Sattel problemlos in Angriff nehmen zu können.

Geht es dann Richtung Gipfelkreuz hinauf, steigt die Front wegen der leicht handlastigen Sitzposition nicht auf. Dadurch bleibt das Rad stets steuerbar und ihr könnt eure Linie sauber halten. Der straffe Hinterbau ergänzt das sportliche Feeling des Mountainbikes perfekt, und wir hatten nie das Bedürfnis, den Climbswitch umzulegen. Dennoch bleibt der Hinterbau aktiv, wippt minimal mit und sorgt so für eine gute Kombination aus Effizienz und Komfort für lange Uphills. So hat man auch genug Traktion, wenn die Schotterrampe einem technischen Uphill weicht.

Wenn ihr die Aussicht am Matterhorn genossen habt und in den Trail vor euch einbiegt, steht ihr gut im Mountainbike integriert. Das liegt an der hohen Front, mit der auch bei steilen Trails keine Überschlagsgefühle aufkommen. Die Rahmengeo mit dem langen Reach und der frontlastigen Gewichtsverteilung sorgen für ausreichend Druck auf dem Vorderrad, sodass ihr es in Kurven nicht aktiv belasten müsst. Schlängelt sich der Trail mit engen Kurven am Matterhorn entlang, merkt man den langen Radstand. Passive Fahrer werden hier Probleme haben, das lange Rad um enge Kurven zu bekommen. Trotzdem bringt es wegen seines geringen Gewichts und des straffen Fahrwerks eine gewisse Leichtfüßigkeit mit. Spontan eine Line wechseln? Kein Problem! In Highspeed-Segmenten fühlt sich das Mountainbike stabil an, was von dem langen Radstand begünstigt wird. Unerwartete seitliche Schläge bringen das MTB jedoch schnell aus der Fassung. Hierfür ist das geringe Gewicht, vor allem aber die leichten Laufräder, verantwortlich, aber auch das straffe Fahrwerk ist nicht ganz unschuldig. Dieses Fahrwerk leitet viel Feedback vom Untergrund an euch weiter, mehr als manchem Anfänger lieb sein wird. Sollte man seine Lines jedoch fehlerfrei treffen, wird man mit einer hohen Geschwindigkeit belohnt. Egal, wie rough der Trail unter einem ist. So fordert das MTB eine aktive Fahrweise und belohnt diese auch. Das Abziehen an kleinen Kanten gipfelt in einer langen Flugphase, während Push-Impulse über Wellen oder durch Anlieger effizient in Geschwindigkeit umgewandelt werden.

Für wen ist das neue ARC8 EXTRA 2.0 AIR GX/Factory 2024?

ARC8 spricht mit dem neuen EXTRA 2.0 AIR alle an, die ein Schweizer Unikat suchen, mit starken Allround-Qualitäten. Mit seinen guten Klettereigenschaften und der angenehmen Sitzposition eignet es sich für lange Touren mit vielen Höhenmetern auch über technische Anstiege. Auf anspruchsvollen Trails kann es Anfänger schnell überfordern und bevorzugt die Hand eines erfahrenen Bikers. Dann blüht es aber so richtig auf und man kann es ordentlich krachen lassen. Auch Ausflüge in den Bikepark macht es so problemlos mit.

Das Fazit zum ARC8 EXTRA 2.0 AIR GX/Factory 2024

Mit dem EXTRA 2.0 hat ARC8 einen der leichtesten Trail-/Enduro-Rahmen entwickelt, den es zurzeit auf dem Markt gibt. Die Ausstattung unseres Trail-Bikes ist ein guter Mix aus Preis und Leistung, nur die Reifen werden dem Niveau des Bikes nicht gerecht. Bergab kann das MTB verdammt schnell sein, wenn es von einem erfahrenen Rider gesteuert wird, benötigt aber auch ein hohes Maß an Konzentration. Die Allround-Qualitäten lässt es trotzdem nicht aus den Augen und vereint hohe Tourentauglichkeit mit toller Trail-Performance.

Tops

  • sehr leichter Hauptrahmen
  • poppiges Fahrverhalten

Flops

  • Leitungen klappern am Rahmeneingang

Mehr Infos zum Bike findet ihr bei ARC8


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Text: Sebastian Dirscherl Fotos: Peter Walker