Race Face ist eine kanadische Mountainbike-Kultmarke, die bereits seit den Ursprüngen des Sports mit dabei ist. Inzwischen bietet sie ein riesiges Portfolio, das von Bekleidung über Protektoren bis hin zu Komponenten reicht. Das Atlas-Pedal wurde letztes Jahr neu aufgesetzt und tritt in diesem Test gegen 9 andere Flat-Pedale an.

Preis 199,90 € | Gewicht pro Paar 376 g | Plattformgröße (L x B x H) 110 x 107 x 12 mm | Durchmesser Pins 2,5 mm | Anzahl Pins 10 | Einschraubrichtung Pins von unten |
Hersteller-Website

Die Race Face Atlas-Pedale sind mit einem Preis von 199,90 € die teuersten Pedale im Test, der Hersteller bietet aber eine massive 10-jährige Garantie, die auch Sturzschäden mit einschließt. Sie gehören mit einem Gewicht von 376 g zu den leichtesten Alu-Pedalen und sind mit einer Dicke von gerade einmal 12 mm auch die dünnsten im Test. Möglich wird das durch eine sehr kurze Achse, die nur von einem großen Lager innen gehalten wird. Die Kehrseite davon ist allerdings, dass das große Lager je nach Kurbel-Hersteller an der Kurbel schleifen kann. Besonders Modelle von E*thirteen und ROTOR haben im Test öfter mal zu Kompatibilitätsproblemen geführt – und auch mit einem Plastikschoner für die Kurbel kann es eng werden. Um das Atlas zu öffnen, benötigt man einen 30er-Maulschlüssel, der nicht gerade zur Standard-Werkstattausstattung gehört. Das macht Service-Arbeiten am Pedal umständlicher. Die 10 Pins pro Seite sind mit einem Durchmesser von 2,5 mm superdünn und haben zudem einen sechseckigen Kopf. Dadurch, dass sie von unten eingeschraubt sind, kann man sie leicht tauschen – auch wenn sie durch Bodenkontakt beschädigt werden.

Das große Lager an der Innenseite ist umständlich zu öffnen und kann bei schmalem Stand stören.
Die dünnen Pins geben dem Atlas einen guten Grip, sie biegen oder brechen jedoch schnell.

Das Race Face Atlas Pedal auf dem Trail

Die Standplattform ist leicht konkav und macht es leicht, den richtigen Stand auf der Pedalfläche zu finden. Durch das große Lager an der Innenseite kann es jedoch passieren, dass man den Fuß auf das Lager stellt. Vor allem Fahrer, die einen eher schmalen Stand haben, können das störend finden. Steht man richtig, bieten die Atlas-Pedale einen guten Grip, man kann förmlich spüren, wie sich die dünnen Pins in die Sohle bohren. So stehen die Füße auch in technisch anspruchsvollen oder ruppigen Passagen immer dort, wo sie hingehören. Setzt man mit dem Atlas auf, sind die Pins durch ihren geringen Durchmesser allerdings anfällig dafür umzubiegen oder gar abzubrechen.


Die Atlas-Pedale von Race Face bieten einen eleganten Look mit schlanker Silhouette und dünnen, aggressiven Pins. Diese geben dem Pedal guten Grip, sie biegen jedoch schnell oder brechen gar ab. Da sie alle von unten eingeschraubt sind, kann man sie jedoch leicht austauschen. Und bei größeren Schäden bietet Race Face eine massive 10-jährige Garantie. Durch das dicke Lager an der Innenseite kann es allerdings zu Problemen bei der Installation oder dem Stand kommen.

Tops

  • superflach
  • guter Grip
  • lange, ausführliche Garantie

Flops

  • Öffnen des Pedals umständlich
  • dünne Pins biegen oder brechen leicht

Mehr Informationen findet ihr unter raceface.com.


Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Die besten Pedale für Mountainbiker

Alle Pedale im Test: Acros Klickpedal | Crankbrothers Mallet E LS | Hope Union | HT T2 | Shimano XT PD-M8120 | TIME SPECIALE 12 | Chromag Dagga | Crankbrothers Stamp 7 |
Hope F22 | Look Trail Fusion | Nukeproof Horizon Pro Sam Hill | OneUp Composite Pedal | Race Face Atlas | Sixpack Kamikaze RA | SQ Lab 50X | Tatze Link Composite |


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Text: Simon Kohler Fotos: Jan Richter

Über den Autor

Simon Kohler

Simon liebt Geschwindigkeit. Als Downhill Skater ist er lange Zeit Rennen gefahren und mit seinem Longboard Alpenpässe runtergeknallt. Inzwischen hat er vier gegen zwei Reifen eingetauscht und heizt jetzt mit seinem Mountainbike auf Trails und Bikepark Lines. Bei verschiedensten Roadtrips durch die Alpen hat er seither einige der feinsten Trails Europas ausgekostet. Da er einige Zeit in Österreich gelebt hat, kennt er zudem die lokalen Bikeparks wie seine Westentasche. Durch sein Ingenieurstudium und seine Liebe zum Detail ist er ein echter Technik-Nerd und testet jetzt als Redakteur die aktuellsten Bikes und Parts auf Herz und Nieren. Als Frühaufsteher und selbsterklärter Müsli-Connaisseur lebt er sein Leben frei nach dem Motto „Powered by Oats. And also Legs.“