Vergangenes Wochenende machte die Trailtrophy bereits zum sechsten Mal im Vinschgau, genauer gesagt in Latsch, halt. Auch dieses Jahr begeisterte die Veranstaltung wieder mit einer gelungenen Kombination aus spaßiger Atmosphäre und spannendem Racing.

Gemeinsam mit den Kumpels die besten Trails in der Umgebung fahren und am Ende noch sehen, wer am schnellsten war – dieses Konzept erfreut sich unter Mountainbikern nach wie vor großer Popularität. Genau für Fans hiervon fand am Wochenende die Trailtrophy in Latsch statt, die statt unentspannter Rennatmosphäre gemütliches Zusammensitzen bot. Darüber hinaus konnten die Veranstalter im trailtechnisch bestens aufgestellten Vinschgau aus dem Vollen schöpfen, sodass alle Teilnehmer auf insgesamt 12 Stages das ganze Wochenende lang auf ihre Kosten kommen konnten.

Am Freitag ging es zum Auftakt am Jägersteig entlang.
Am Freitag ging es zum Auftakt am Jägersteig entlang.

Wie in den Vorjahren wurden die Stages auf Sicht gefahren, was zusätzliche Spannung für die Fahrer bedeutete. Zwar wurden die Stages zuvor immer von Event-Organisator und Moderator Thomas Schlecking im Vorhinein kurz anmoderiert, die ein oder andere Überraschung auf dem Trail war aber dennoch garantiert.

Auf den Strecken ging es auf Sicht schnell durch den Wald.
Auf den Strecken ging es auf Sicht schnell durch den Wald.

Bereits am frühen Freitagnachmittag fiel der Startschuss des Rennens, auf dem es für die Fahrer galt, insgesamt rund 650 Höhenmeter aus eigener Kraft zu überwinden, um diese danach auf drei Stages wieder abzufahren. Bereits auf der ersten Stage ging es richtig zur Sache, da der flowige Trail mit einigen steilen Gegenanstiegen viel Wadenpower verlangte und die Lungen der Teilnehmer ans Maximum brachte. Auf den beiden folgenden Stages ging es dann mit viel Fahrfluss und Geschwindigkeit und einigen kurzen Tretpassagen weiter, sodass die Fahrer bestens eingestimmt auf das restliche Wochenende im Tal ankamen. Wieder im Zielbereich angekommen galt es, die Energiespeicher mit einer Portion Nudeln wieder aufzufüllen und die Abendsonne in einem der zahlreichen Liegestühle zu genießen.

Viele Felsen warteten das ganze Wochenende darauf, die Reifen der Teilnehmer zu malträtieren.
Viele Felsen warteten das ganze Wochenende darauf, die Reifen der Teilnehmer zu malträtieren.

Doch der Tag war damit noch lange nicht beendet: Nach Einbruch der Dunkelheit ging es weiter mit einer Nightride-Session, bei der die Teilnehmer für die eigene Beleuchtung zuständig waren. Im Licht der Stirnlampe pedalierten die Fahrer zuerst rund 300 Höhenmeter bergauf zu einer Burg, von der es dann gezeitet einen staubigen, von vielen Spitzkehren durchsetzten Trail wieder gen Tal und ins Ziel ging, womit der erste Tag geschafft war.

Mit einem stimmungsvollen Nightride endete der erste Tag des Rennens.
Mit einem stimmungsvollen Nightride endete der erste Tag des Rennens.

Der Samstag war der längste und anstrengendste Tag für die Teilnehmer: Am Vormittag hieß es zunächst, gut 650 Höhenmeter bergauf zu treten, um diese dann auf einer langen, ruppigen Stage wieder zu vernichten – spätestens hier war Armpump garantiert. Mit einer Jause im Start-/Ziel-Bereich wurde die Zeit bis zum Start in die Nachmittagsstages bei lustigem Zusammensein überbrückt.

Am Samstag ging es etwas ruppiger zur Sache.
Am Samstag ging es etwas ruppiger zur Sache.

Nachmittags kamen dann Aufstiegshilfen zum Einsatz, sodass die Teilnehmer mithilfe von Shuttles und einem Sessellift auf eine Höhe von 1.940 m gebracht wurden. Von dort ging es auf vier Stages, die von verblockten Abschnitten bis zu flowigen Sektionen am Hang entlang alles beinhalteten, ins Tal hinab. Leider streikte die Zeitnahme während der letzten beiden Wertungsprüfungen, sodass diese nicht in das Klassement aufgenommen werden konnten – der guten Stimmung unter den Fahrern, die diese Strecken dann im Spaßmodus hinunterjagten, tat das jedoch keinen Abbruch.

Auch über flowige Abschnitte führten die Trails am Samstag.
Auch über flowige Abschnitte führten die Trails am Samstag.

Einmal im Ziel, wurde der Abend genutzt, um das Barbecue vor Ort zu genießen und gemeinsam am Lagerfeuer zu fachsimpeln. Auch das Angebot, sich von den Ausstellern bei der Abstimmung des Fahrwerks helfen oder Defekte reparieren zu lassen, wurde nach den anspruchsvollen Stages oft und gerne genutzt. Für Unterhaltung sorgte auch der Vinschgauer Vierkampf, bei dem sich nach einer unterhaltsamen Qualifikation im Bogenschießen vier Finalisten in Disziplinen wie Starterpakete packen oder Bier zapfen maßen.

Im Zielbereich war das ganze Wochenende gute Stimmung angesagt.
Im Zielbereich war das ganze Wochenende gute Stimmung angesagt.

Am Sonntagmorgen ging es dann in Shuttlebussen zum ersten Mal an diesem Wochenende auf die Nordseite des Tals, wo die letzten drei Stages auf die Teilnehmer warteten. Nach einer ruppigen, felsigen ersten Stage ging es hier meist schnell und flowig über die staubtrockenen weiteren Stages, sodass hier ein spaßiger Abschluss präsentiert wurde, an dessen Ende die meisten Fahrer erschöpft und glücklich ins Ziel rollten und sich ein letztes Mal ihre Stagezeiten abholten.

Am Sonntag ging es noch einmal über drei Stages ins Tal.
Am Sonntag ging es noch einmal über drei Stages ins Tal.
Auf den schnellen Trails wartete der ein oder andere kleine Sprung auf die Teilnehmer.
Auf den schnellen Trails wartete der ein oder andere kleine Sprung auf die Teilnehmer.

Als die letzten Fahrer im Ziel waren, fand die Veranstaltung mit der Siegerehrung ihren Abschluss. Bei der Rider Class Men siegte Tommy Umbreit (GER –- RC Schnaittachtal) vor Simon Weber (SUI – Race Team Velothek-Kalag 1) und Martin Kägl (SUI – Velobude).

Am Sonntag ging es nochmal mit viel Flow durch den Wald.
Am Sonntag ging es nochmal mit viel Flow durch den Wald.
Philip Walder fuhr auch am Sonntag schneller als die Konkurrenz und sicherte sich so die Gesamtbestzeit.
Philip Walder fuhr auch am Sonntag schneller als die Konkurrenz und sicherte sich so die Gesamtbestzeit.

Die Rider Class Women konnte Stefanie Thalmann (SUI – Velobude) für sich entscheiden, Jana Goetze (GER – Santa Claus Syndicate) und Sara Wunderlin (SUI – SCOTT-Stützrädli) folgten auf dem zweiten und dritten Platz. In der Rider Class Masters fuhr Urs Stadelmann (SUI – Race Team Velothek-Kalag 1) die beste Zeit seiner Klasse, danach reihten sich Daniel Vögel (SUI – Race Team Velothek-Kalag 2) und Christian Beeretz (GER – LAST NATIONAL TEAM) ein.

Das Podium der Kategorie der Rider Class Men: Simon Weber, Tommy Umbreit und Martin Kägl (v. l. n. r ).
Das Podium der Kategorie der Rider Class Men: Simon Weber, Tommy Umbreit und Martin Kägl (v. l. n. r ).
Jana Goetze siegte in der Rider Class Women.
Jana Goetze siegte in der Rider Class Women.

Philipp Walder (ITA – PROPAIN Factory Racing Team) war mit einer Gesamtzeit von 28:20 Minuten der schnellste Fahrer des Wochenendes und sicherte sich den Sieg in der Pro Class Men, in der er Nathaniel Goiny (AUT – The Hive/E*thirteen) und Thomas Schäfer (GER – The Hive/E*thirteen) auf die Plätze Zwei und Drei verwies. In der Pro Class Women siegte Miriam Liebscher (GER – Trailtech Trailbuster) vor Ricky Westphal (GER – Team Crankbrothers) und Marina Deisenberger (SUI – Endurious Bastards).

Die fünf schnellsten Teilnehmer in der Kategorie Rider Class Masters.
Die fünf schnellsten Teilnehmer in der Kategorie Rider Class Masters.
Philipp Walder wurde in der Pro Class Men Erster mit der Tagesbestzeit.
Philipp Walder wurde in der Pro Class Men Erster mit der Tagesbestzeit.

Logischerweise machten die Sieger der Klassen den Gesamtsieg untereinander aus. Mit einer Zeit von 28:22 Minuten setzte sich hier Philipp Walder durch, sodass sich Urs Stadelmann mit 28:50 Minuten auf Platz zwei und Tommy Umbreit mit 29:33 Minuten auf Platz drei wiederfanden.

Das Podium der Pro Class Women: Ricky Westphal, Miriam Liebscher und Marina Deisenberger (v. l. n. r. ).
Das Podium der Pro Class Women: Ricky Westphal, Miriam Liebscher und Marina Deisenberger (v. l. n. r. ).

In der Teamwertung der Riderklassen fanden sich gleich zwei Teams der Velothek-Kalag auf dem Treppchen wieder: Das Team Velothek-Kalag 1 fuhr mit einer Zeit von 1:32:16 Stunden die Bestzeit des Wochenendes, Velothek-Kalag 2 fand sich mit 1:36:15 Stunden auf Platz Drei wieder. Nur das Team Redheads Team & Friends konnte sich mit einer Zeit von 1:32:45 Stunden auf den zweiten Platz dazwischenschieben.

Die schnellsten Teams der Riderklassen.
Die schnellsten Teams der Riderklassen.

Bei den Proklassen stand das Team TheHive/E*thirteen mit einer Gesamtzeit von 1:35:19 Stunden vor dem Team Maxx Bike Eldorado mit 1:38:37 Stunden und ALUTECH CYCLES mit 1:39:31 Stunden ganz oben auf dem Podium.

Die Sieger der Teamwertung der Proklassen.
Die Sieger der Teamwertung der Proklassen.

Die Trailtrophy begeisterte in Latsch wieder mit einer gelungenen und freundlichen Organisation, einer tollen, gemütlichen Atmosphäre und abwechslungsreichen Stages. Am 20. und 21. 06. findet die nächste Trailtrophy in Sankt Andreasberg im Harz statt.

Die Ergebnislisten der TrailTrophy Latsch gibt es hier.

Mehr Informationen zu TrailTrophy gibt es unter trailtrophy.eu.

Text: Martin Stöckl Bilder: Manfred Stromberg


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