Aus dem Magazin | Im Test: Das Felt Edict 1

In unserem New School XC-Test in Ausgabe #015 des ENDURO Mountainbike Magazins, in dem wir das XC-Bike suchten, das auch auf Endurotouren eine gute Figur macht und dabei in allen Bereichen überzeugt, hat das Felt Addict auf seine ganz eigene, unerwartete Art und Weise dominiert. Hier also, ohne länger um den heißen Brei herumzureden, das Review:
Wäre dies ein XC Race-Bike Test, wäre das Felt Edict 1 der klare Sieger. Wenn eure Mission im Leben darin besteht, den Puls auf abgesperrten Racetracks Runde um Runde im Maximalbereich zu halten, dann ist das Felt Edict euer bester Freund.
Auf den ersten Blick sieht man bereits, dass die Felt-Designer ihre Hausaufgaben gemacht haben. Das vollkommen durchgestylte Bike bringt mit einer in sich stimmigen, aber sehr race-orientierten Ausstattung nur 10,5 kg auf die Waage. Das 100 mm-Fahrwerk besteht aus einer RockShox SID RL-Federgabel und dem RockShox Monarch RT3-Dämpfer, der in Felts FAST-Hinterbau mit flexenden Carbonstreben steckt. Darüber hinaus ist das 29er mit einem SRAM X01-Antrieb bestückt. Die Easton EA70-Laufräder sowie Lenker, Vorbau und Sattelstütze aus Felts eigener Produktion runden das sehr auf Leichtbau getrimmte, aber in sich stimmige Gesamtbild ab.



Die TeXtreme-Carbontechnologie, die aus der FRD-Serie (Felt Racing Development) stammt, ist auch im Edict 1 verbaut. TeXtreme ist eine schwedische Carbonfasertechnologie, die ursprünglich aus der Formel 1 und Luftfahrt kommt, und bei der geplättete, flache Carbonfasern anstelle von runden verwendet werden. Laut Felt ist das Ergebnis eine höhere Steifigkeit bei deutlich geringerem Gewicht. Schon klar, uns hängt das ganze Marketinggerede von wegen „leichter und steifer“ auch zum Hals heraus, aber sobald man in die Pedale tritt, spürt man in diesem Fall tatsächlich, was damit gemeint ist.
Möchte man XC-Rennen gewinnen, mag das von Vorteil sein. In unserem Test, bei dem vor allem eine solide Abfahrtsperformance zählt, machte es jedoch genau diese kompromisslose Ausrichtung schwierig, dem Rad gerecht zu werden. Denn während dieses Bike extrem vortriebsstark ist, verzeiht es keinerlei Unachtsamkeit. ACHTUNG: nur für Könner!


Fazit:
Keines der Räder im Test hat so stark polarisiert wie das Felt. Die Tester mit großer XC-Erfahrung hatten einen Riesenspaß daran, es über seine eigentliche Bestimmung hinauszuführen. Diejenigen, die sich eher auf Bikes mit längeren Federwegen zu Hause fühlen, fanden, dass die Fahrqualitäten des Edict schnell „zu einer Herausforderung“, wenn nicht gar „beängstigend“ werden können.

Wer sollte dieses Bike kaufen? Das Felt ist nur etwas für wahre XC-Racer. Klar, mit einer längeren Federgabel könnte man die Front höher und den Lenkwinkel flacher bekommen, was den Einsatzbereich dieses Vollblüters deutlich vergrößern würde. Aber mal ehrlich, wer möchte schon ein gezähmtes Rennpferd?
Gewicht: 10.3kg
Preis:
4.500 €
Ausstattung:
- Rahmen: Felt XC, UHC Performance + TeXtreme Carbon
- Dämpfer: Rockshox Monarch RT3
- Gabel: RockShox Sid RL 100mm
- Steuersatz: FSA No.42
- Lenker: Felt MTB carbon, 720mm Breite, 9° Backsweep
- Schalthebel: SRAM X1 11-fach
- Schaltwerk: SRAM X01
- Kurbel: SRAM X01 carbon; Länge: SM – 170mm MD/LG/XL – 175mm
- Bremsen: SRAM X0
Andere Bikes in diesem Vergleichstest
BMC Fourstroke FS02 / Giant Anthem Advanced SX 27.5 / Ibis Ripley 29 / Marin Rift Zone 8 / Trek Fuel EX 9.8 / Yeti ASRc.
Mehr Informationen zum Bikes gibt es auf feltbicycles.com
Text: Joe Parkin Bilder: Abner Kingman
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