Mit unserer „Ride Fit“-Serie präsentieren wir euch regelmäßig nützliche Trainingstipps. Mit einem regelmäßigen Trainings-Berichten möchten wir euch nun noch über unseren eigenen Workout-Verlauf auf dem Laufenden halten. Insgesamt nehmen vier der ENDURO Redakteure daran teil. Jeder von ihnen hat ganz eigene Vorraussetzungen, Trainingsziele und Methoden. In diesem Artikel möchten wir euch die Beteiligten einmal vorstellen:

Aaron Steinke

Alter: 26

Wohnort: Stuttgart

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Mit einem Innenbandriss am Knie beim letzten Rennen der European Enduro Series in Treuchtlingen begann meine Offseason nicht nur früher, sondern auch anders als geplant. Während der Saison fehlte mir vor allem auf längeren Stages die Power, im Renntempo konstant aktiv zu fahren. Zu oft wurde ich vom Piloten zum Passagier. Wo ich im Training noch pushen und abziehen konnte, fehlten mir im Rennlauf häufig Biss und Kraft und ich fuhr zu verhalten. Mit langen Transfers und knackigen Anstiegen hatte ich dagegen nie Probleme. Fahrtechnisch muss ich mich vor allem bei flachen Trails und rutschigen Wurzelpassagen verbessern.

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Zunächst gilt es jetzt aber, die letzten 10 Wochen ohne Biken bestmöglich aufzuholen. Um bis März wieder halbwegs fit für die ersten Rennen zu sein, stehen zunächst Muskel(wieder)aufbau und Grundlagentraining auf dem Programm.

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In der kommenden Saison werde ich etwas weniger Rennen fahren (Anm. d. Red.: 18 Rennen in 2014), um auch während der Saison weiter gezielt trainieren zu können. Plan ist, die European Enduro Series komplett mitzufahren und ergänzend noch an verschiedenen kleineren Einzelevents teilzunehmen.

Christoph Bayer

Alter: 27

Wohnort: Murnau am Staffelsee

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Während die meisten anderen Fahrer ein Saison-Highlight haben, auf das sie sich vorbereiten, fehlt mir dieses fixe Trainingsziel komplett. Mein Fokus liegt in der kommenden Saison erneut einfach nur darauf, möglichst viel Spaß auf dem Rad zu haben.
Ich habe über die Jahre jedoch festgestellt, dass sich meine Fitness trotz zum Teil steigender Trainingsumfänge nur bedingt verbessert. Aus diesem Grund möchte ich mein Training in diesem Winter erstmalig ein wenig strukturieren.

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Eines meiner großen Defizite ist die fehlende Grundlagenausdauer, was sich ziemlich einfach durch die geografische Lage meines Wohnorts erklären lässt. Hier in den Bergen fährt man nicht längere Zeit mit niedriger Belastung, sondern findet sich nach kürzester Zeit an einer Steigung, die den Puls in die Höhe treibt. Außerdem habe ich über die Jahre die Themen Dehnen und Kraftraining komplett vernachlässigt, was sich vor allem bei längeren Abfahrten bemerkbar macht.

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Das Ziel meines Winter-Workouts ist also, eine gute Basis für die kommende Saison zu schaffen, um dann durch mehr Kraft und eine höhere Ausdauer noch mehr Spaß auf dem Trail zu haben. Da längere Einheiten auf dem Rollentrainer nicht zu meinen favorisierten Übungen gehören, werde ich viel abseits des Rads trainieren. Langlaufen, auf Skitouren gehen, wandern, Eishockey spielen und das Training im Fitnessstudio werden dabei meine Hauptbeschäftigung darstellen.

Daniell Dunn

Alter: 42

Wohnort: Breckenridge / Collorado / USA

Bit of a blustery day in Fruita, CO, but was so psyched to be riding the SB95!

Ich habe mir vorgenommen, diesen Winter viel zu trainieren. Als selbsternannter Trainings- und Fitness-Junkie mache ich ein wenig von allem. Das liegt vor allem auch daran, dass hier in Breckenridge (Colorado), wo ich lebe, die Trails acht Monate lang von Schnee bedeckt sind. Das limitiert die Möglichkeiten fürs Radfahren natürlich. Es gilt also, als Biker dennoch fit zu bleiben in der Off-Season.
Langlauf, Abfahrtslauf sowie das Training mit freien Gewichten und Yoga sind meine Hauptbeschäftigungen. Dieses Jahr versuche ich außerdem noch, mein Workout durch ein bike-spezifisches Training mit Dee Tidwelll von Enduro MTB und einem zweimal die Woche stattfindenden Rollentraining mehr zu strukturieren.

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Mein Ziel ist es, nächstes Jahr an mehr Enduro-Rennen teilzunehmen (Anm. d. Red.: drei Rennen in 2014), ein Mehrtages-Cross-Country-Rennen wie z.B. das BC Bike Race zu absolvieren und bei einem Mehrtages-Enduro-Rennen zu starten. In der langen Saison von April bis November benötige ich ein hohes, konstantes Maß an Kraft und Ausdauer.

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Meine größten Defizite liegen bei Rennen sindsicherlich noch im Bereich Kraft und bein meinen Downhill-Skills, was sich auch durch meinen Leichtathletik- und Cross-Country-Backround erklären lässt. Aus diesem Grund werde ich im Frühjahr auch mit dem Fahrtechniktrainer Lee McCormack daran arbeiten.
Ein einfaches Ziel für mich ist, bei den Rennen in der vorderen Hälfte meiner Altersklasse zu landen und die Ergebnisse vom Vorjahr zu verbessern.

Trevor Worsey

Alter: 36

Wohnort: Breckenridge / Collorado

Wohnort: Innerleithen / Schottland

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Wenn es ums Thema Fitness geht, habe ich schon immer auf die solide Basis vertraut, die mir meine Arbeit als Guide verschafft. Ich habe jedoch nie ernsthaft trainiert oder mein Training strukturiert. Letztes Jahr bin ich dann bei einigen EWS-Rennen gestartet und dachte, ich würde mich etwa in der Mitte der Ergebnisliste wiederfinden – die Wahrheit sah leider anders aus. Ich musste feststellen, dass ich zwar den gesamten Tag in einem konstanten Tempo fahren kann. Wenn es jedoch darum geht, kurzzeitig Vollgas zu geben, bin ich schon nach wenigen Sekunden erschöpft – mir fehlt einfach der fünfte Gang.

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Deshalb bin ich wirklich froh, Teil des “Ride Fit “- Teams zu sein und würde in dem Zusammenhang eigentlich gerne sagen, dass ich extrem darauf fokussiert bin, an meiner Fitness zu arbeiten und so die Siegerehrungen 2015 zu dominieren. Doch um ehrlich zu sein, gibt es da einige Probleme: Nachdem ich über fünf Jahre als Ski- und Mountainbike-Guide gearbeitet habe und dort neben einigen bösen Verletzungen auch keinen Wert auf die Dehnung meiner Muskeln gelegt habe, sind meine Flexibilität und Agilität quasi nicht mehr existent. Ich fühle mich also permanent so, als wäre ich nur einen Schritt von der nächsten Verletzung entfernt und belaste mein bereits geschädigtes Knie durch flache und zu hohe Beanspruchung.
Für die Saison 2015 möchte ich meine Grundlagen-Fitness für Rennen und andere Bike-Abenteuer erhöhen, doch mein Hauptfokus liegt darauf, meinen Rumpf zu stabilisieren, kräftiger zu werden und an meiner Flexibilität und Agilität zu arbeiten.

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Außerdem freue ich mich schon darauf, an einigen 12- und 24-Stunden-Rennen teilzunehmen, wodurch meine Ausdauer maximal belastet wird – und dafür muss ich sicherstellen, diesen Belastungen dann auch gewachsen zu sein.

In den nächsten Wochen geben wir euch hier auf unserer Wochenende immer wieder spannende und interessante Einblicke in unser Wintertraining. Erlebt mit uns Höhen und Tiefen. Wie schafft man es Motivationslöcher zu überwinden und trotz Stress im Job das Training in den Alltag zu integrieren. Wir geben unser bestes und werden euch hier informieren. Stay tuned!

Bilder: Diverse (u.a. Colin Steward, Klaus Kneist, Christoph Bayer, Trevor Worsey, Daniel Dunn)


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