Shimano-Pedale mit ihrem SPD-System sind schon fast synonym mit MTB-Klickpedalen. SPD ist so weit verbreitet, dass auch viele andere Hersteller es an ihren Pedalen benutzen. Doch ist das Original immer das Beste? Wir haben das Shimano DEORE XT im Vergleich gegen fünf andere Pedale getestet.
Der volle Name des Pedals lautet Shimano DEORE XT PD-M8120. Mit dem Zahlen-Kauderwelsch grenzt es sich von dem Cross-Country-Pedal ohne Käfig ab. Damit ihr aber nicht das Gefühl bekommt, ihr lest ein taktisches Schach-Logbuch, werden wir es hier einfach XT nennen. Als einziges Pedal im Test hat das Shimano keine Pins auf seinem Alu-Käfig angebracht, die Federspannung des Klick-Mechanismus lässt sich aber über eine Schraube einstellen. Dabei ist der vordere Bügel fest und der hintere Teil gefedert. Float und Auslösewinkel sind bei dem mitgelieferten Cleat fix bei 4° bzw. 13°. Mit einem Preis von 134,95 € ist es das zweitgünstigste Pedal im Test, ein Paar wiegt 426 g.
Das Shimano DEORE XT PD-M8120 auf dem Trail
Einklicken in das SPD-Pedal fühlt sich ähnlich an wie bei einer Ski-Bindung: Man muss das Cleat vorne unter den Bügel einhaken und dann die Ferse herunterdrücken. Das klingt erstmal kompliziert, geht aber sehr schnell und intuitiv von der Hand – äh dem Fuß. Sie bieten dabei gutes Feedback und man hört und spürt eindeutig, wenn man im Klicksystem eingerastet ist. Mit 4° ist der Float-Bereich relativ klein und am Ende dieses Bereichs spürt man einen deutlichen Anschlag, wenn man an die gespannte Feder anstößt. Es fühlt sich eher kantig als frei an. Das Verstellen bzw. Anpassen der Federspannung ist dabei deutlich spürbar und verändert das Ein- und Ausklick-Gefühl von leichtem Rein-flutschen zu „wie bekomme ich meinen Fuß hier je wieder heraus?“. Der Alu-Käfig ist robust und das XT hat eine hohe Haltbarkeit – selbst nach mehreren Monaten intensiver Benutzung sind weder an Pedal noch an Cleat sichtbare Verschleißspuren. Geht doch mal etwas zu Bruch, solltet ihr aber keine Probleme haben, Ersatzteile zu bekommen, da das Shimano-System so weit verbreitet ist wie kein anderes. Der Käfig bietet ohne Pins kaum Halt für Schuhe, sollte man kurz uneingeklickt fahren und wenn man im Mechanismus drinsteht, berührt die Schuhsohle den Käfig nicht. Somit scheint er eher als Schutz des Klick-Mechanismus gedacht anstatt als Fuß-Auflagefläche. Ein weiteres Manko ist die schlechte Selbstreinigung: Denn in matschigen Bedingungen kann sich leicht Schmutz unter dem vorderen Bügel ansammeln und somit den Eintritt in das Pedal deutlich erschweren.
Die Shimano DEORE XT PD-M8120-Pedale haben sich nicht ohne Grund zum Standard unter Klickpedalen etabliert. Sie bieten einen großen Verstellbereich der Federspannung und ein definiertes Klick-Gefühl – dafür aber auch einen etwas eckigen Float. Allerdings ist die Selbstreinigung schlecht und der kleine Käfig bietet keinen guten Halt. Die Haltbarkeit ist hingegen unter den besten im Test und das macht das XT zusammen mit der einfachen Ersatzteilbeschaffung zu einem echten Sorglos-Pedal.
Tops
- gute Haltbarkeit
- spürbarer Verstellbereich der Federspannung
- definiertes Klick-Gefühl
- gute Ersatzteilversorgung
Flops
- eckiges Float-Gefühl
- schlechte Selbstreinigung
- kleiner Käfig ohne Berührung zur Schuhsohle
Mehr Informationen findet ihr unter bike.shimano.com.
Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Die besten Pedale für Mountainbiker
Alle Pedale im Test: Acros Klickpedal | Crankbrothers Mallet E LS | Hope Union | HT T2 | Shimano XT PD-M8120 | TIME SPECIALE 12 | Chromag Dagga | Crankbrothers Stamp 7 |
Hope F22 | Look Trail Fusion | Nukeproof Horizon Pro Sam Hill | OneUp Composite Pedal | Race Face Atlas | Sixpack Kamikaze RA | SQ Lab 50X | Tatze Link Composite |
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Text: Simon Kohler Fotos: Jan Richter